Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Chinas Goldnachfrage steigt

09.11.2011  |  GoldMoney
Im Umfeld der anhaltenden Krise in der Eurozone konnten die Gold- und Silberpreise gestern deutliche Gewinne verbuchen. Der Comex-Goldkontrakt für November stieg gestern um 35$ (2%) und schloss bei 1.790,30 $ pro Feinunze; der entsprechende Silberkontrakt schloss mit einem Plus von 2,2% (74 Cent) bei 34,81 $ pro Feinunze.

Trader Dan hält dazu Folgendes auf seiner Webseite fest: ganz gleich, was die Algorithmen der Hedgefonds jeden Tag im Handel machen, die Masse der Investoren, die sich für physisches Metall interessieren, betrachtet Gold immer mehr als den besten sicheren Hafen überhaupt - Trader hingegen sind nur an den gehebelten Gewinnen interessiert, die sich am Terminmarkt erzielen lassen.

Wie schon im gestrigen Kommentar erwähnt wurde, kann es Tage oder Wochen geben, in denen die Gold- und Silberkurse am Papiermarkt kräftig nach unten geprügelt werden, besonders wenn große Finanzinstitutionen aufgrund von Problemen in anderen Portfoliosegmenten eilig versuchen, Kapital aufzubringen. Diese Gold- und Silberpreiskorrekturen bieten wiederum jenen, die am Aufbau physischer Metallbestände interessiert sind, erneut Gelegenheit zum Kauf.

Mit der Zeit wechselt also immer mehr Metall in sogenannte "starke Hände" - also zu Anlegern, die höchstwahrscheinlich nie so schnell verkaufen werden wie beispielsweise die Papiergold-Händler. Und diese Dynamik führt unausweichlich zu steigenden Preisen.

Die Chinesen sind ein sehr gutes Beispiel für solche "starken Hände". Wie die Financial Times gestern berichtete, schnellten die Goldimporte von Hongkong ins chinesische Festland - sie werden als stellvertretender Indikator für die Auslandskäufe des Landes betrachtet - im Monat September auf ein Rekordhoch und betrugen 56,9 Tonnen. Das ist fast die Hälfte der gesamten Importe des Jahres 2010.

Janet Kong, leitende Direktorin der Forschungsabteilung bei CICC, wies darauf hin, die Kursverluste im September hätten verstärkt "Schnäppchenjäger" zum Kauf animiert. Ihrer Ansicht nach werden die chinesischen Goldimporte in diesem wie auch im nächsten Monat weiter steigen. "Wir bekommen jetzt eine recht ausgeprägte ‚Saisonalität‘ der Goldpreise zu spüren; die Preise ziehen in der Regel in den Monaten vor dem chinesischen Neujahrsfest an."

Die steigenden Goldimporte nach China sind durch beständige (und steigende) Inflation sowie durch Ängste bezüglich der wirtschaftlichen Probleme in Europa und den USA motiviert. Neben privaten Goldkäufen und auch Käufen seitens der Zentralbanken anderer Schwellenländer treibt gerade die Chinesische Volksbank die Diversifizierung ihres Portfolios entschlossen voran, wobei US-Dollarbestände verstärkt durch physisches Gold ersetzt werden.

Allerdings gibt es ein Problem mit dieser Strategie: Umfangreiche Käufe am physischen Markt würden den Preis viel zu schnell in die Höhe treiben. Damit würden sich auch die gewaltigen Dollarbestände Chinas im Vergleich zu Gold weiter entwerten. Deswegen versucht man, Gold direkt aus den chinesischen Minen zu erwerben. China ist derzeit der weltgrößte Goldproduzent.

Da der jährliche Goldoutput aller Goldminen der Welt bei nur knapp unter 2.500 Tonnen liegt und die jährliche Goldnachfrage bald 4.000 Tonnen erreicht, haben die Zentralbanken ein schweres Los gezogen, wenn Sie die eigenen Reserven über die neue Goldproduktion aufstocken möchten.

Sollten sie es also ernst mit ihren Dollarverkäufen (und dem Verkauf von Fiat-Währungen generell) zugunsten von Gold meinen, so wird ihnen nichts anderes übrig bleiben, als stärkere Kaufpräsenz an den physischen Märkten zu zeigen. Und das treibt den Goldpreis.


© GoldMoney News Desk
www.GoldMoney.com/de



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"