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Italiens Krise verschlimmert sich

11.11.2011  |  GoldMoney
Die Zinsen auf Italiens 10-jährige Staatsanleihen schossen gestern über die 7%-Marke und führten zu einem Einbruch der Aktien- und Rohstoffmärkte. Der Goldpreis in Euro hielt sich zwar stark, doch führte eine Flucht in den Dollar zu fallenden Gold- und Silberkursen in dieser Währung, sowie zu einer Schwäche der Rohstoffindizes.

Der Spot-Preis für Gold fiel am Morgen bis auf 1.754,75 $, konnte sich danach aber wieder erholen. Silber fiel wieder unter die 34 $-Marke und leidet unter der allgemeinen Risikoaversion der Händler, die durch die italienischen Schuldenprobleme ausgelöst wurde.

Zum ersten Mal seit August 1994 überstieg heute Morgen die Rendite der italienischen Staatsanleihen mit 2 Jahren Laufzeit die Rendite der 10-jährigen Anleihen. Eine solche inverse Renditekurve wird gewöhnlich als Vorbote einer Rezession angesehen und zeigte sich zuletzt bei irischen, griechischen und portugiesischen Staatsanleihen, kurz bevor diese Länder finanzielle Hilfen in Anspruch nehmen mussten. Italienische Anleihen mit der Laufzeit eines Jahres - deren Auktion später am heutigen Tag stattfindet - bieten auch Zinsen oberhalb der 7%.

Der Dollar und die US-Staatsanleihen waren wieder einmal die Profiteure der Krise in der Eurozone. Der Dollar-Index schloss gestern bei 77,93 - mit 1,75% im Plus. Dieser Index ist nun 100 Basispunkte über seinem 50-Tages-Durchschnitt und der MACD-Indikator zeigt eine positive Divergenz.

Der Greenback ist zwar eine potthässliche Währung (mit amerikanischen Staatsschulden, die bereits mit der 15 Billionen $-Marke liebäugeln), doch solange im Moment alle Händler auf die Probleme der Eurozone fixiert sind, ist der Dollar das hübscheste Mädchen auf der Party.

Solange die relative Stärke des Dollars anhält, werden es die Edelmetallpreise schwer haben, große Sprünge nach oben zu machen. Gerüchten zufolge sollen Frankreich und Deutschland nach Wegen suchen, um Ländern wie Griechenland einen Austritt aus der Eurozone zu ermöglichen.

Wie Mish dazu bemerkt, erinnert der Fakt, dass die französische Regierung die Teilnahme an solchen Gesprächen offiziell dementiert hat, an das alte Sprichwort, dass man nichts glauben sollte, bis es nicht offiziell dementiert wurde.

Hierbei sollte allerding daran gedacht werden, dass die Europäische Union von Beginn an ein politisches Projekt war - mit dem Ziel eines vereinigten Europas unter einer supranationalen Regierung in Brüssel - und kein ökonomisches Projekt. Sollten Länder aus der Eurozone austreten wäre dies eine historische Umkehr in dem Streben nach politischer Integration. Es wäre ein Scheitern von alldem, wofür Europas politische Elite - und nicht zuletzt auch Deutschlands Elite - seit über einem halben Jahrhundert eintritt.

Deshalb ist es schwer zu glauben, dass die Befürworter eines vereinigten Europas ohne einen Kampf nachgeben - egal wie verfehlt Ihre Vision in Wirklichkeit ist. Man sollte auch bedenken, dass sich in Ländern wie Griechenland, Italien oder Spanien eine Mehrheit für ein Verbleiben im Euro ausspricht.

Bei all den ernsthaften Problemen der Eurozone könnte also der politische und öffentliche Druck sicherstellen, dass die Eurozone in ihrer derzeitigen Form erhalten bleibt. Dennoch bleibt die Zukunft in diesem Punkt sehr schwer vorherzusehen.


© GoldMoney News Desk
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