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Goldpreis: Positive Einschätzung der Händler

12.11.2011  |  Redaktion
Open in new windowDie Gold- und Silberpreise gerieten im gestrigen Handel unter Druck. Die Händler verkauften Rohstoffe und der Dollar zeigte gegenüber dem Euro Stärke. Aktuell kann sich Gold jedoch fest unterhalb des Widerstandsniveaus bei 1.800 $ pro Unze halten. Eine neue Umfrage von Bloomberg zeigt, dass 21 von 22 Gold-Händlern und -Analysten davon ausgehen, dass die Goldpreise in der nächsten Woche steigen werden. Die Umfrage weist damit die höchste positive Gewichtung auf, die es in solchen Umfragen seit April 2004 gegeben hatte. Von 387 Wochen hat die Goldumfrage für 223 Wochen eine akkurate Goldpreisprognose aufzuweisen - also 58% der Zeit. Vielleicht deutet aber eine derart ungewöhnlich positive Stimmung unter den Befragten auf kurzfristig positive Aussichten für das gelbe Metall hin.

Weltweit sehen sich immer mehr Menschen durch die Ereignisse in Europa zum Kauf von physischem Gold veranlasst. In einer etwas absurden Anwandlung bezüglich der Eurokrise stuften Standard & Poors gestern "versehentlich" die Kreditwürdigkeit Frankreichs herab, um diese dann nur wenige Stunden später in einer öffentlichen Richtigstellung zurückzunehmen, wobei man unterstrich, dass es sich hierbei nur um einen "technischen Fehler" gehandelt hatte. Natürlich zeigte sich die französische Regierung alles andere als amüsiert über diesen Zwischenfall. Die französische Aufsichtsbehörde AMF nahm dahingehend Untersuchungen auf.

Die Umlaufrendite der italienischen Staatsanleihe mit 10-jähriger Laufzeit sank jedoch gestern, was den Eurokraten kurz vor Wochenende sicher eine kleine Freude bereiten wird. Wie Jim Grant gestern im Interview mit Bloomberg sagte, fiel die Umlaufrendite höchstwahrscheinlich nicht aufgrund einer Stimmungsänderung der Märkte mit Blick auf Italien. Wir sehen stattdessen Interventionen der Europäischen Zentralbank mit der Absicht, die Renditen zu drücken. Zitat Grant:

"Die italienischen Umlaufrenditen sanken nicht von allein. Damit stellt sich auch die Frage der Integrität der Marktpreise. In den USA hat die Fed die Ertragskurve verstaatlicht. In Europa passiert nun ungefähr dasselbe: Die SNB (Schweizer Nationalbank) weitet ihre Bilanzen in verblüffendem Umfang und Tempo aus. Überall auf der Welt ist immense Geldschöpfungsaktivität zu beobachten. Unter den Stiftern des Papiergeldes herrscht ein harter Entwertungswettkampf."

In diesem Interview ist neben Grant auch Jim Rickards zu sehen. Beide diskutieren Rickards neues Buch Currency Wars - eine Pflichtlektüre für alle, die tiefere Einblicke in die Finanzmärkte suchen. Auch James Turks Interview mit Rickards ist durchaus sehenswert - wie auch seine Unterhaltung mit Jim Grant.

Obwohl es der EZB verboten bleibt, Staatsanleihen direkt anzukaufen, so darf sie allerdings im Rahmen des in den Lissaboner Verträgen festgehaltenen Securities Market Programme (SMP) unbegrenzte Mengen an Schuldtiteln der Euro-Mitglieder am Sekundärmarkt aufkaufen. Somit kann die EZB ihre langsame aber stetige Monetisierung südeuropäischer Staatsschulden praktisch fortsetzen. Ob die Bundesbanker diese Praxis im Interesse der "europäischen Solidarität" auch weiterhin durchgehen lassen werden, bleibt abzuwarten.

Und nur um daran zu erinnern, dass Europa kein Einzelschauplatz der aktuellen Finanzsorgen ist, wollen wir an dieser Stelle auf Jefferson County im Bundesstaat Alabama, USA verweisen. Wie es gestern hieß, musste Jefferson County Bankrott erklären. Jefferson County ist mit 658.466 Einwohnern der bevölkerungsreichste Verwaltungsbezirk im US-Bundesstaat Alabama (Verwaltungssitz ist die Stadt Birmingham). Das nächste Großereignis in der andauernden Finanzkrise könnte jetzt seinen Lauf nehmen.


© GoldMoney News Desk
www.GoldMoney.com/de



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