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Keine Verstaatlichung von Südafrikas Minenindustrie

15.11.2011  |  Roman Baudzus
Seit einiger Zeit setzt sich vor allem ANC-Jugendführer Julius Malema für eine Verstaatlichung des Minenwesens in Südafrika ein. Doch dem gemäßigten Flügel der Partei ist es nun gelungen, den politischen Heißsporn für fünf Jahre von seinem Amt zu suspendieren. Nach dem Beschluss von Zimbabwes Präsident Robert Mugabe, die heimische Minenindustrie zu verstaatlichen, wuchsen die Befürchtungen der Investoren, dass es im weltweit führenden Bergbauland Südafrika zu einer ähnlichen Entwicklung kommen könnte.

Bobby Godsell, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Bergbauriesen AngloGold Ashanti, sagte im Rahmen einer Konferenz der Kanadisch-Südafrikanischen Handelskammer Ende vergangener Woche, dass eine Verstaatlichung von Südafrikas Minenindustrie nahezu ausgeschlossen sei. Nach dem Absetzen Malemas atmeten viele Investoren auf, da seine Pläne als unternehmensfeindlich und stabilitätsgefährdend für die Wirtschaft des Landes angesehen wurden.

Laut Godsell hätte eine Minenverstaatlichung Südafrikas Regierung Kompensationszahlungen in Höhe von mehreren Billionen US-Dollar gekostet. Für eine Verstaatlichung des Minensektors ohne eine Kompensation für ausländische Investoren hätte die südafrikanische Verfassung geändert werden müssen, zu der 75% aller Abgeordneten hätten zustimmen müssen. Eine derart hohe Zustimmungsrate habe jedoch zu keinem Zeitpunkt im Bereich des Möglichen gelegen.

Südafrika ist eines der global größten Bergbauländer und führend im Bereich des Platin-, Palladium- und Diamantabbaus. In letzter Zeit wuchsen deshalb die Sorgen an den Platin- und Palladiummärkten vor potenziellen Angebotsengpässen. Immerhin fördert Südafrika rund drei Viertel des globalen Jahresangebots an Palladium. Es wird allgemein damit gerechnet, dass es allein durch die Quasi-Verstaatlichung von Zimbabwes Minenindustrie zu einer Reduzierung des Angebots im Platin- und Palladiumsektor kommen könnte. Ausländische Investoren müssen ihre Mehrheitsanteile an in Zimbabwe operierenden Minenunternehmen an einen staatlich eingerichteten Fonds übertragen.

Dies dürfte zu einem deutlichen Rückgang der Investitionen in die Minen Zimbabwes führen. Diese Entwicklung wird sich laut Analysten negativ auf die weltweite Angebotslage auswirken, wodurch die Preise für Platin und Palladium steigen könnten. Abgesehen von diesen Problemen kommt es in weiten Teilen Afrikas immer wieder zu Stromausfällen. Altersschwache, teilweise noch aus der Kolonialzeit stammende Energienetze führen zu regelmäßigen Stromausfällen, worunter vor allem die energieintensive Bergbauindustrie leidet. Diese Probleme gibt es auch im ökonomisch fortschrittlichen Südafrika.

In der vergangenen Woche wurde Sambias Minenindustrie durch einen vierstündigen Stromausfall lahmgelegt. Vedanta Resources, der größte Kupferförderer des Landes, machte bislang noch keine Angaben über die Höhe der durch die Unterbrechung der Stromzufuhr angefallenen Verluste. Problematisch ist dabei auch, dass die in teils großer Tiefe arbeitenden Minenarbeiter nicht mehr an die Oberfläche befördert werden können, was zu kostspieligen Rettungsaktionen führen kann. Neben den Aktivitäten von Vedanta Resources ist der gesamte Kupfergürtel des Landes von dem Stromausfall betroffen gewesen, so dass auch die Förderaktivitäten der Minenriesen Barrick Gold, Glencore und First Quantum Minerals zum Stillstand kamen.


© Roman Baudzus
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