USA: Keine Lösung der Schuldenkrise in Sicht
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Fügen Sie dem noch die gewaltsamen Proteste in den Straßen Kairos hinzu, die uns daran erinnern, dass die Lage in Ägypten nach der Revolution Anfang des Jahres keineswegs gelöst ist - und Sie können nachvollziehen, warum der berühmte Investor Jim Rogers warnt, dass ein weltweiter Kollaps unvermeidbar ist. Zitat: "2002 war es schlimm, 2008 war es schlimmer und 2012 oder 2013 wird es noch schlimmer werden - seien Sie vorsichtig."
Trotz all dieser Sorgen waren Gold- und Silberpreise am Freitag von scharfen Kursrücksetzern betroffen. Dies kann zum Teil an ungedeckten Leerverkäufen im Vorfeld des Auslaufens der Optionsscheine gelegen haben. Diejenigen, die Call Optionen verkaufen - das heißt das Recht, Goldkontrakte zu einem bestimmten Bezugspreis zu kaufen - profitieren davon, wenn diese Optionen wertlos auslaufen, also wenn der Goldpreis unter die Marke der verkauften Optionen gedrückt wird.
Dies schafft einen Anreiz, die Futures-Märkte kurz vor dem Stichtag mit Verkäufen zu "bombardieren". Dies könnte auch Ende letzter Woche der Fall gewesen sein.
Langfristig - das sollte den Lesern von GoldMoney News inzwischen bewusst sein - hat sich am Ausblick für die Gold- und Silberpreise absolut nichts verändert. Wie Hayman Capital’s Kyle Boss es in diesem großartigen Interview mit BBCs Nachrichtenprogramm HardTalk ausdrückte (passend im Jargon der Optionenscheine), ist Gold im Prinzip ein "Put" - also ein Verkaufsrecht - auf das Vertrauen in die Regierungen und das Geldsystem. Im Moment ist es nicht schwer zu verstehen, warum die Leute dieses als sehr attraktiv wahrnehmen.
Während in den vergangenen Wochen die geballte Medienaufmerksamkeit auf die Probleme in Europa gerichtet war, verfehlte es in Washington, DC das "Superkomitee", sich auf einen Plan zur Reduktion des amerikanischen Budgetdefizits zu einigen.
Dieses steht derzeit bei rund 10% des BIP - bei 1,2 Billionen $ über die nächsten 10 Jahre[/url]. Sollte bis Mittwoch keine Einigung gefunden werden, treten ab 2013 automatische Einschnitte in der Sozialversicherung und beim Militär in Kraft. Somit besteht derzeit sowohl auf Seiten der Demokraten als auch der Republikaner wenig Anreiz auf eine Einigung.
Sollte es jedoch zu keiner Einigung kommen, könnte dies Aktien und Rohstoffe in den Keller senden. Auch könnte der US-Dollar davon betroffen sein, der in den vergangenen Wochen im Zeichen der Eurokrise deutlich ansteigen konnte. Der Dollar-Index steht derzeit bei über 78 und weitere Anstiege sind vorprogrammiert, sollten die Zinsen auf europäische Staatsschulden diese Woche weiter ansteigen.
Die Spanier haben gestern eine neue mitte-rechts Regierung gewählt, was vielleicht kurzfristig das Vertrauen in die spanische Wirtschaft stärken kann. Auf der anderen Seite wird ein Machtwechsel in Spanien bei gleichzeitigem Fortbestehen des Brüsseler Parlaments kaum einen Unterschied machen, wie der EUReferendum Blog argumentiert. Dies zeigt sich unter anderem darin bestätigt, dass Brüssel derzeit neue Testballons für die Einrichtung von Eurobonds aussendet.
Diese würden zu einer stärkeren Zentralisierung der Schuldenaufnahme in Brüssel führen. Dadurch hätte man dann auch einen perfekten Anlass um größeren Einfluss auf die Haushalte der Mitgleidsstaaten zu nehmen - eine Idee ganz nach dem Geschmack der Europäischen Kommission.
Ob die europäischen Bürger eine wirtschaftliche Führung von nichtgewählten, gesichtslosen Beamten in Brüssel befürworten werden, bleibt abzuwarten.
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