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Italien ist auf der richtigen Spur! - US-Arbeitsmarktbericht grundsätzlich positiv!

05.12.2011  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.50 Uhr) bei 1.3415, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im US-Handel bei 1.3364 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 77.95. In der Folge notiert EUR-JPY bei 104.65, während EUR-CHF bei 1.2360 oszilliert.

Die EU-Kommission hat das 30 Mrd. Euro umfassende Sparpaket der italienischen Regierung begrüßt. Olli Rehn spricht von einem ambitionierten Programm.

Dem ist umfassend zuzustimmen. Mit den Einsparungen und Steuererhöhungen (Luxussteuer, UST + 2%, Grundsteuer, 12-13 Mrd. Einsparungen, sukzessive Erhöhung Rentenalter auf 66 bis 2018) sei ein ausgeglichener Haushalt bis 2013 möglich. Was für ein Unterschied zu den USA. Japan und Großbritannien!

Neben den Sparmaßnahmen wird aber auch das Wachstum unterstützt. Dafür wird ein Programm in Höhe von 10 Mrd. Euro aufgelegt. Hier stimmt damit die Balance. Der griechische Fehler wird voraussichtlich nicht wiederholt. Gleichwohl sind die Prognosen für das BIP Italiens gesenkt worden. Als Konsequenz wird per 2012 leichte Kontraktion und per 2013 ein unverändertes Wachstum unterstellt. Diese Prognose erscheinen sehr hanseatisch auszufallen.

Die Entwicklung in der Eurozone bleibt von Dynamik geprägt.

Brüssel/Helsinki, 04. Dez (Reuters) - Die Bundesregierung ist in der Schuldenkrise bei der umstrittenen Beteiligung privater Gläubiger an dem permanenten Euro-Rettungsschirm ESM nach Angaben aus Kreisen zu Zugeständnissen bereit. Deutschland sei im Tausch gegen deutlich schärfere Haushaltsregeln dazu bereit, die Formulierung zur Beteiligung von Banken und Versicherern an möglichen Anleihe-Ausfällen abzuschwächen, sagten vier Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag. Damit werde jedoch die Möglichkeit nicht ganz entfernt, dass die privaten Gläubiger in Zukunft mögliche Ausfälle von Staatsanleihen mittragen müssten. Die neue Formulierung werde die Statute des ESM näher an die Regeln des IWF angleichen, hieß es.

Nachdem die "freiwillige" Beteiligung des privaten Finanzgewerbes als ein Bruch der Versprechen der europäischen Politik gewertet wurde und sich auf Europas Finanzmärkte belastend auswirkte, ergibt sich hier eine Möglichkeit verlorenes Vertrauen der Finanzmärkte in Teilen zurückzugewinnen.

Ein ranghoher Vertreter der Euro-Zone sagte, die Änderung werde davon abhängen, ob sich die 17 Staaten der Währungsgemeinschaft auf strengere Haushaltsregeln einigen können. Ein ranghoher EU-Vertreter erklärte: "Wir hoffen, die Beteiligung privater Gläubiger voll auf eine Linie mit internationalen Praktiken und den Regeln des IWF zu bringen."

EU-Währungskommissar Olli Rehn forderte die Euro-Staaten dazu auf, zur Lösung der Krise den Start des ESM von 2013 auf 2012 vorzuziehen. Dies wäre ein deutliches Signal dafür, das die Euro-Zone Entscheidungen zur Stärkung der wirtschaftlichen Stabilität treffen könne, sagte Rehn am Sonntag in Helsinki. Wir stimmen umfänglich zu.

Fakt ist, dass Europa sich nachhaltig und dynamisch in der Reformpolitik bewegt. Märkte mögen das weiter ignorieren - Fakten sprechen aber letztendlich für sich. Eine dauerhafte Verweigerung von Märkten ist im hohen Maße unwahrscheinlich! Übrigens liegt die Defizitprognose der Eurozone per 2012 bei 2,9% ... Noch Fragen Kienzle? Nein Hauser ….

Die Erzeugerpreise der Eurozone stellte sich per Oktober 2011 im Jahresvergleich auf +5,5% nach zuvor 5,8%. Im Monatsvergleich kam es zu einem den Erwartungen entsprechenden Anstieg um 0,1%.

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Der US-Arbeitsmarktbericht muss grundsätzlich positiv gewertet werden. Im Bereich der "Nonfarm Payrolls" kam es zu einer Zunahme um 120.000. Damit wurde die Prognose bei unwesentlich verfehlt. Auffällig ist in den letzten Monaten, dass die revidierten Daten eine positive Tendenz aufweisen. So wurde der Wert für den Monat Oktober von 80.000 auf 100.000 angepasst. Der Wert per September wurde aggressiv um 52.000 Jobs von 158.000 auf 210.000 (ursprünglich 103.000) revidiert. Entsprechend ergab sich für den Dreimonatszeitraum eine um 70.000 Jobs bessere Bilanz als zuvor vom Markt antizipiert.

Daneben ist die Arbeitslosenquote von zuvor 9,0% auf 8,6% gesunken. Unsere Skepsis ob der Qualität der Quote setzen wir als bekannt voraus. Um eine Vergleichbarkeit mit dem Pendant der Eurozone zu gewährleisten ist es sinnvoll sich der Quote U-6 des Bureau of Labor Statistics zu bedienen. Diese Quote sank per November von zuvor 16,2% auf 15,6%.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USDfavorisiert. Ein nachhaltiger Ausbruch aus der Bandbreite 1.3150 - 1.3710 eröffnet neuePotentiale.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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