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Tansania erhöht Lizenzabgaben für Goldexporte

14.12.2011  |  Roman Baudzus
Open in new windowDie Regierung Tansanias verlangt zukünftig höhere Lizenzgebühren für die Produktion und den Export von Gold. African Barrick Gold hat einer Erhöhung der Exportlizenzen im Goldsektor bereits zugestimmt. Der Anteil der Minenindustrie am Bruttoinlandsprodukt soll nach Plänen der Regierung bis 2025 signifikant steigen. Entsprechend sollen auch die Steuereinnahmen wachsen.

Das tansanische Minenministerium gab gestern in verschiedenen Zeitungsannoncen bekannt, die Lizenzgebühren für die Förderung von Mineralien und Rohstoffen anzuheben. Die Änderungen betreffen hauptsächlich den Export von Gold, dessen staatliche Einkünfte nach einer neuen Formel berechnet werden sollen.

Nach Änderung des Gesetzes wird nicht mehr der Nettowert des in Tansania abgebauten Goldes zur Grundlage der staatlichen Besteuerung herangezogen, sondern der Bruttowert. Dieser soll sich an die an den Weltmärkten gezahlten Preise für eine Feinunze Gold annähern. Tansanias Regierung verspricht sich höhere Einnahmen aus der Minenindustrie des Landes. Die Goldminen in Tansania haben zwischen den Jahren 1998 und 2010 etwa 12,6 Millionen Feinunzen Gold gefördert.

Nach Angaben des tansanischen Minenministeriums hatte das in diesem Zeitraum abgebaute Gold - samt Nebenprodukten wie Kupfer und Silber - einen Wert von umgerechnet 7,53 Milliarden $. Kritiker bemängeln seit Langem, dass Tansania bisher keine zufriedenstellenden politischen Maßnahmen ergriffen habe, um die Rohstoffvorkommen des Landes professionell abzubauen. Pläne der Regierung sehen nun vor, den Anteil des Minensektors am Bruttoinlandsprodukt Tansanias von rund 3,8 Prozent im Jahr 2010 auf 10 Prozent im Jahr 2025 zu steigern. Experten halten diese Planungen grundsätzlich für realistisch.

Schwierigkeiten könnte allerdings die im Juli 2010 durch den US-Kongress verabschiedete Finanzmarktreform bereiten. Die tansanische Handelskammer für Mineralien und Energie (TCME) hatte das World Gold Council bereits im März dieses Jahres davor gewarnt, dass die neuen Regularien im amerikanischen Finanzmarktreformgesetz negative Auswirkungen auf die Minenförderung Tansanias zur Folge haben werden. Das Gesetz klassifiziert Tansania gemeinsam mit neun anderen afrikanischen Ländern als Land, in dem Gold und andere Rohstoffe im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen abgebaut werden.

Mit der US-Finanzmarktreform ist quasi eine schwarze Liste von Ländern entstanden, in denen Rohstoffe im Angesicht kriegerischer Konflikte gefördert werden. Staaten wie die Demokratische Republik Kongo und Tansania werden auf dieser schwarzen Liste erwähnt und vor einem Rohstoffimport aus diesen Ländern wird gewarnt. In der tansanischen Regierung fragt man sich allerdings, warum das ostafrikanische Land mit Konfliktherden wie der Demokratischen Republik Kongo gleichgesetzt wird. Seit der Unabhängigkeit des Landes 1961 ist es kaum zu kriegerischen Auseinandersetzungen gekommen. Gegenteilig gilt Tansania - neben Kenia - seit Jahrzehnten als Land politischer Stabilität. Tansanias Regierung setzt sich daher bei der US-Regierung dafür ein, dass ihr Land aus der Liste gestrichen wird.

African Barrick Gold, ein Tochterunternehmen des Bergbauriesen Barrick Gold, gab bekannt, dass sich das Unternehmen mit Tansanias Regierung auf eine Anhebung der Lizenzen zum Export von Gold von 3 auf 4 Prozent geeinigt habe. Auch AngloGold Ashanti, Resolute Tanzania und einige andere Bergbaukonzerne befinden sich nach Angaben der Regierung in Verhandlungen über eine Erhöhung ihrer Lizenzabgaben.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de



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