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Konfusion und soziologisch Gefährliches

25.11.2013  |  Christian Vartian
Stellen Sie sich vor, jemand ist NICHT:

a) Der physische Edelmetallbug, der sein Metall physisch mit starker Hand hält, weiß warum und dem zwischenzeitliche Kursrückgänge egal sind;und er ist auch NICHT:

b) Der physische Edelmetallbug, der sein Metall physisch mit starker Hand hält, weiß warum und dem zwischenzeitliche Kursrückgänge nicht egal sind, wie Andrew Maguire oder ich, der aus den Hedgeerträgen nachkauft oder wie ich heuer viel in Aktien damit ging - aber ohne sein physisches Edelmetall zu verkaufen; und er ist auch NICHT:

c) Der Edelmetallbug, der sein Metall physisch oder anders, aber seit 2003, 2004.. hält und auch bei gegenwärtigen Preisen hundert(e) Prozent im Plus ist; und es mehren sich Anzeichen einer Marktwende, dann kann genau dieser jemand das Problem für diese Marktwende sein, wenn:

1) Der jemand im Verlust und nervös ist;

2) Die anderen a) bis c) plus Smart Money und Horter Angst davor haben, der jemand könnte aufgrund seiner Verluste die Nerven verlieren und abverkaufen und sohin den Goldpreis noch in die 1000er Region per Selling Panik Spirale befördern,wenn alle Anderen eigentlich wieder massiv einsteigen wollen, sich aber 200$? Verlust am Anfang beim Nachkaufen nicht antun wollen und daher warten.

Dies ist die Situation des Edelmetallmarktes derzeit.

Sehen Sie auf die CoT Daten, dann sehen Sie es bestätigt: massive Shortpositionen des Managed Money, ziemlich sicher alles naked. Dazu kommen noch (man sieht es nicht an den CoT Daten sondern am Cross Asset Verlauf insb. von Platin gegen Gold) noch jede Menge Edelmetallforderungsabverkäufer, die schon beim Kaufen keine Ahnung von der Assetklasse hatten, daher keinen Unterschied zwischen Konjunkturedelmetall Platin (in normalen Märkten korreliert mit Öl) und Gold machen und beides kauften, weil es Barrenform hat und jetzt verkaufen, weil es Barrenform hat ohne Unterschiede zwischen den beiden zu machen, weil es ohnehin nur eine Beimischung zum Portfolio ist und da muss man sich nicht auskennen.

Wir sahen diese Woche- der im HAM 46/13 prophezeite Kampf fand statt und den naked Shorts geht langsam die Zeit aus, ohne Goldman Sachs´s publizistische Hilfe („mindestens 15% weitere Rückgangserwartung im Goldpreis“) wäre es wohl mit Eindeckungen ausgegangen, denn auch mit der Hilfe stieß Gold zuerst unter 1250$ (wie erwartet) dann aber von unten etliche Male gegen den Widerstand bei 1250$, überwand ihn nicht und machte dennoch nicht mit einem kleinen Wasserfall kehrt nach unten. Das ist schon mehr als ein charttechnisches Unikat.

Der Release des Protokolls der letzten FOMC Sitzung stiftete reine Richtungslosigkeit und Verwirrung. Für jede starke Hand wäre das ein Gold- Kaufsignal. Was macht Gold? Es fällt genau dann.

Mein altes Wort von 300$ rauf oder runter ist daher leider noch immer soziologisch gültig, schwache Hände müssen aus diesem Markt einfach raus, sie stören noch immer, sie tun alles invers zu dem, was die starken Hände wollen, dass der Preis macht, damit sie sich wohlfühlen. Sie kaufen sogar genau bei Deflationssignalen Gold…

George Soros sagte vor Monaten, Gold sei als Safe Haven zerstört worden, als es in der EUR-Krise im Mai 2012 sank statt stieg. Ich hoffe, ich zitiere ihn wortkorrekt und bin mir sehr sicher, dass er letztlich das Gleiche meint wie ich meine: In einer Gesellschaft von invers zum Richtigen Reagierenden fühle ich mich nicht wohl.

Mein Gold behalte ich aber trotzdem, ich kaufe nur vielleicht nicht nach und mache den Preis nicht.

Sehen wir uns noch im Detail an, wo und wann sich die Edelmetalle das nun störende Publikum zugezogen haben:

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Im parabolischen Bereich (blau). Parabolische Kurven sind Warnsignale.

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Der S&P 500 dagegen hat den gesunden 45 Grad Kanal bis heute noch nicht verlassen.

Wie komme ich nun (schon wieder) auf "ca. 300 $ rauf oder runter"?

Wenn Sie im Gold Chart auf Seite 2 den weißen Pfeil ansehen, sehen Sie den numerisch stärksten Goldpreisverfall in einem Zug, an den ich mich erinnere, nämlich in 2011 von ca. 1920 $ auf unter 1600 $. Gold hat seither seine Phase um 1 Monat verschoben, aber es blieb danach in der Reaktion noch gesund bis Mai 2012. Daraus ist zu schließen, dass die diversen schwachen Hände, die ja Buchhalter sind- typisch für schwache Hände, bei etwa 1550 $ noch keine Angst haben.

300 $ plus vom heutigen Preis nähmen diesen daher die Angst und damit wären sie nicht mehr gefährlich.

300$ minus vom heutigen Preis nähmen diesen sicher das Gold weil sie es in Panik abstoßen und dann wären sie auch nicht mehr gefährlich, weil ausgeschieden.

So leid es mir tut und so betrüblich es ist, anders scheint das nichts zu werden, diese Woche hat erneut in der Pattern- Recognition Absurdverhalten gezeigt, sie sind noch da, die schwachen Hände.

Bei den Aktienindizes werden einige Fundamentals langsam schwächer, aber die Kurve ist noch gesund. Im letzten HAM wurde hier detailliert beschrieben.

Frau Yellen meint - völlig richtig - der Job des Reinflationierens gehört in einem Zug durchgezogen. Pausen und Deflationsängste mitten am Wege sind gefährlich, vor allem aber vernichten sie die Anstrengungen.

Und wegen dieser Deflationsängste vereint mit Zinssteigerungsängsten (beide passen kaum zusammen, sind aber tödlich für Immobilien wobei eine alleine reicht) sahen die US- Housing Märkte das schwächste Monat seit 4 Monaten.
Frau Yellen hat den Senatsausschuß erfolgreich passiert.

Das "Tapernthema" wird langsam abgestanden, vor allem muss man sich in Erinnerung rufen, was da gekauft wird mit Geldabsaugen woanders bei "QE"3 - dem Transflationsprogramm, nämlich Staatsanleihen und Immobilienschulden.

Warum soll ein Wegfallen der Subvention 2-er Konkurrenten meinen Assetklassen Edelmetall und Aktien schaden, die beide von "QE"3 nicht mit Geld aus dem Nichts zwecks Marktstützung beglückt werden? Happy Tapering, if ever!

QE heavy, dann wohl "QE4" genannt wäre wohl besser für Staatsanleihen und Immobilienschulden. Und es wäre billiger für die FED als bei Ausbleiben mit dem 10- fachen Betrag die dann, wenn die Deflationsangst nicht verschwindet, an den neuen Immobilienkrediten notleidend werdenden Banken zu retten)

Für den Goldpreis wäre QE4 wohl auch gut, obwohl schon wieder Konkurrenten subventioniert würden. Warum? Die Antwort gibt niemand perfekter als der bei Gold in Verbindung mit Inflation unschlagbare Ronald Stöferle: Gold reagiert auf die VERÄNDERUNG der Inflation. So ist es!


© Mag. Christian Vartian
www.gip-ag.ch



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