Produzenten erhöhen Longposition im Gold
06.12.2013 | Markus Blaschzok
Die Pressekonferenz zur EZB-Sitzung am gestrigen Tag hatte kaum Auswirkungen auf den Markt. Die Zinsen blieben unverändert und Draghi sagte, dass die Eurozone noch eine längere Zeit niedrigen Inflationsraten gegenüberstünde. Er erwartet selbst bis ins Jahr 2015 eine niedrige Preissteigerung von 1,5%, womit er seine Prognosen leicht senkte. Einerseits gäbe es weitere Risiken für das Wachstum in der Eurozone und andererseits sieht er dennoch einen Anstieg des BIPs um weitere 1,1% im kommenden Jahr und 1,5% im Jahr 2015. Die EZB lag, wie die US-FED bei ihren Erwartungen und Prognosen, immer falsch und die Notenbanken reden ihr eigenes Buch, weshalb man diesen Erwartungen kaum Beachtung schnenken sollte.
Interessant hingegen war "dass die EZB sicherstellen will, dass beim nächsten LTRO (Liquidität an das Bankensystem) das Geld an die Wirtschaft weitergegeben wird. Weiterhin hätte die EZB einen hohen Grad an Vorbereitung erreicht und ma sei bereit jederzeit einzugreifen, wenn es nötig würde. Die Wirtschaft müsse vorbereitet sein für den Effekt eines Stimulus." Die Wirtschaftsentwicklung macht dem Kartell scheinbar Angst, weshalb die EZB für weitere Bail Outs einen "hohen Grad an Vorbereitung" erreicht hat, so Draghi. Dafür stünde eine "mächtige Artillerie" zur Verfügung.
Dies hört sich so an, als rechne die EZB damit, in Kürze eingreifen zu müssen. Das passt gut zu unserem Szenario eines Einbruchs der Märkte aufgrund eines Taperings im ersten Quartal 2014, worauf die EZB Artillerie die deflationären Kräfte mit inflationären Salven zurückdrängen würde.
Die relative Stärke der Edelmetalle ist umso beieindruckender, da gestern aus den USA sehr gute Wirtschaftsdaten kamen, die wieder die Angst vor einem Tapering geschürt haben dürften. Zum einen waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mit 298 Tsd. besser ausgefallen, als erwartet, wobei es sich wahrscheinlich um Verzerrungen wegen der Urlaubszeit handelt. Zum anderen wurde in den USA das BIP berichtigt - doch dieses Mal nicht nach unten, sondern erstaunlicherweise nach oben. Im dritten Quartal wuchs das BIP anstatt 2,8% mit unglaublich starken 3,6%.
Einen Wermutstropfen haben die Daten dennoch, da die Lagerhaltung vom ersten bis ist dritten Quartal von 0,41% über 0,83% auf rekordhohe 1,68% angestiegen ist. Grundsätzlich ist es gut, wenn viel produziert wird, da dieser Schritt immer vor dem Konsum kommen muss. Wird jedoch im Ausland produziert und auf Kredit im Inland konsumiert, in Erwartung einer besseren Wirtschaftsentwicklung, so ist der Aufschwung auf Sand gebaut, was sich in schwächeren Folgequartalen zeigen sollte. Das alles passt im Moment sehr gut in unser Szenario eines Einbruchs im ersten Quartal mit anschließenden Rettungsmaßnahmen.
Berechnet man die Preissteigerungsrate nach der alten unverfälschten Methode, wie sie immer noch von shadowstats veröffentlicht wird, so beträgt das Wachstum in den USA weniger als 0% und relativiert sich damit deutlich. Berücksichtigt man noch die Liquidität, die durch die FED schon ausgebracht wurde, so dürfte klar sein, dass die USA weiter von dem Kapitalstock zerren, den Generationen davor aufgebaut haben und sich damit weiter tief in der „Rezession“ befinden. Damit dürften die Verhältnisse in den USA schon eher in die Reichweite von der Eurozone kommen, die im dritten Quartal voraussichtlich gerade einmal mit +0,1% wuchs, was mager ist. Berücksichtigt man hier auch noch die falsch ausgewiesene Preissteigerung, so wird klar, warum die Arbeitslosenquote im Euroraum aktuell immer noch bei 12,1% auf hohem Niveau verharrt und sich auf den nächsten Sprung nach oben vorbereitet - spätestens wenn die Zinsen beginnen zu steigen.
Die Preissteigerung im Euroraum steigt im November voraussichtlich auf 0,9%, während sie im Vormonat nur bei 0,7% lag. Die Erzeugerpreise der Industrie fielen sogar um 0,5% zum Vorjahr auf das Niveau von Anfang 2012. Die deflationären Kräfte verstärken sich, was neben dem Auslaufen der Kredite an die Banken und der zu geringen Kreditvergabe an Unternehmen, die EZB zum Eingreifen zwingen könnte im ersten Quartal 2014. Die frische Liquidität durch ein mögliche Anleihekäufe der EZB dürfte den Edelmetallen mit etwas Zeitverzögerung wieder stärkeren Auftrieb verleihen.
Commitment of Traders Report
Hier sehen Sie den Chart zu den Positionen der Commercials und Spekulanten am Terminmarkt für Gold, den sie auch stets aktualisiert auf unserer Homepage im freien Bereich finden. (www.blaschzokresearch.de/cot) Die Produzenten halten nur noch 22 Tsd. Long-Kontrakte, was der niedrigste Stand seit 2002 ist. Die Bullen haben sich völlig vom Markt verabschiedet. Dies ist mittel- bis langfristig das perfekte Umfeld für die Umkehrung des aktuellen Abwärtstrends.
Hier sehen Sie den CoT-Chart zu den disaggregierten Daten aus unserem Premium-Bereich. In diesem wird deutlich, dass die Produzenten bereits die zweite Woche long im Markt sind mit 12 Tsd. Kontrakten. Das ist das erste Mal, dass die Produzenten angefangen haben netto Gold am Markt zurückzukaufen, weil der Preis so extrem unterbewertet ist. Auf der anderen Seite sind die Tech-Fonds nur noch 10 Tsd. Kontrakte davon entfernt eine Netto-Shortposition zu halten. Das Sentiment ist so bärisch wie noch nie, was Potenzial für starke Shorteindeckungen und Kursprünge liefert. Es gibt keine Long-Spekulanten am Terminmarkt mehr, die ihre Ware in Panik verkaufen könnten, sondern nur noch Shortspekulanten, die dem Smart Money im Augenblick mit weiteren Verkäufen in die Hände spielt.
Interessant hingegen war "dass die EZB sicherstellen will, dass beim nächsten LTRO (Liquidität an das Bankensystem) das Geld an die Wirtschaft weitergegeben wird. Weiterhin hätte die EZB einen hohen Grad an Vorbereitung erreicht und ma sei bereit jederzeit einzugreifen, wenn es nötig würde. Die Wirtschaft müsse vorbereitet sein für den Effekt eines Stimulus." Die Wirtschaftsentwicklung macht dem Kartell scheinbar Angst, weshalb die EZB für weitere Bail Outs einen "hohen Grad an Vorbereitung" erreicht hat, so Draghi. Dafür stünde eine "mächtige Artillerie" zur Verfügung.
Dies hört sich so an, als rechne die EZB damit, in Kürze eingreifen zu müssen. Das passt gut zu unserem Szenario eines Einbruchs der Märkte aufgrund eines Taperings im ersten Quartal 2014, worauf die EZB Artillerie die deflationären Kräfte mit inflationären Salven zurückdrängen würde.
Die relative Stärke der Edelmetalle ist umso beieindruckender, da gestern aus den USA sehr gute Wirtschaftsdaten kamen, die wieder die Angst vor einem Tapering geschürt haben dürften. Zum einen waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mit 298 Tsd. besser ausgefallen, als erwartet, wobei es sich wahrscheinlich um Verzerrungen wegen der Urlaubszeit handelt. Zum anderen wurde in den USA das BIP berichtigt - doch dieses Mal nicht nach unten, sondern erstaunlicherweise nach oben. Im dritten Quartal wuchs das BIP anstatt 2,8% mit unglaublich starken 3,6%.
Einen Wermutstropfen haben die Daten dennoch, da die Lagerhaltung vom ersten bis ist dritten Quartal von 0,41% über 0,83% auf rekordhohe 1,68% angestiegen ist. Grundsätzlich ist es gut, wenn viel produziert wird, da dieser Schritt immer vor dem Konsum kommen muss. Wird jedoch im Ausland produziert und auf Kredit im Inland konsumiert, in Erwartung einer besseren Wirtschaftsentwicklung, so ist der Aufschwung auf Sand gebaut, was sich in schwächeren Folgequartalen zeigen sollte. Das alles passt im Moment sehr gut in unser Szenario eines Einbruchs im ersten Quartal mit anschließenden Rettungsmaßnahmen.
Berechnet man die Preissteigerungsrate nach der alten unverfälschten Methode, wie sie immer noch von shadowstats veröffentlicht wird, so beträgt das Wachstum in den USA weniger als 0% und relativiert sich damit deutlich. Berücksichtigt man noch die Liquidität, die durch die FED schon ausgebracht wurde, so dürfte klar sein, dass die USA weiter von dem Kapitalstock zerren, den Generationen davor aufgebaut haben und sich damit weiter tief in der „Rezession“ befinden. Damit dürften die Verhältnisse in den USA schon eher in die Reichweite von der Eurozone kommen, die im dritten Quartal voraussichtlich gerade einmal mit +0,1% wuchs, was mager ist. Berücksichtigt man hier auch noch die falsch ausgewiesene Preissteigerung, so wird klar, warum die Arbeitslosenquote im Euroraum aktuell immer noch bei 12,1% auf hohem Niveau verharrt und sich auf den nächsten Sprung nach oben vorbereitet - spätestens wenn die Zinsen beginnen zu steigen.
Die Preissteigerung im Euroraum steigt im November voraussichtlich auf 0,9%, während sie im Vormonat nur bei 0,7% lag. Die Erzeugerpreise der Industrie fielen sogar um 0,5% zum Vorjahr auf das Niveau von Anfang 2012. Die deflationären Kräfte verstärken sich, was neben dem Auslaufen der Kredite an die Banken und der zu geringen Kreditvergabe an Unternehmen, die EZB zum Eingreifen zwingen könnte im ersten Quartal 2014. Die frische Liquidität durch ein mögliche Anleihekäufe der EZB dürfte den Edelmetallen mit etwas Zeitverzögerung wieder stärkeren Auftrieb verleihen.
Commitment of Traders Report
Hier sehen Sie den Chart zu den Positionen der Commercials und Spekulanten am Terminmarkt für Gold, den sie auch stets aktualisiert auf unserer Homepage im freien Bereich finden. (www.blaschzokresearch.de/cot) Die Produzenten halten nur noch 22 Tsd. Long-Kontrakte, was der niedrigste Stand seit 2002 ist. Die Bullen haben sich völlig vom Markt verabschiedet. Dies ist mittel- bis langfristig das perfekte Umfeld für die Umkehrung des aktuellen Abwärtstrends.
Hier sehen Sie den CoT-Chart zu den disaggregierten Daten aus unserem Premium-Bereich. In diesem wird deutlich, dass die Produzenten bereits die zweite Woche long im Markt sind mit 12 Tsd. Kontrakten. Das ist das erste Mal, dass die Produzenten angefangen haben netto Gold am Markt zurückzukaufen, weil der Preis so extrem unterbewertet ist. Auf der anderen Seite sind die Tech-Fonds nur noch 10 Tsd. Kontrakte davon entfernt eine Netto-Shortposition zu halten. Das Sentiment ist so bärisch wie noch nie, was Potenzial für starke Shorteindeckungen und Kursprünge liefert. Es gibt keine Long-Spekulanten am Terminmarkt mehr, die ihre Ware in Panik verkaufen könnten, sondern nur noch Shortspekulanten, die dem Smart Money im Augenblick mit weiteren Verkäufen in die Hände spielt.