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Ausblick 2014

20.01.2014  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
Zusammenfassung

  • Die weltweite Konjunktur dürfte im laufenden Jahr besser ausfallen als noch in 2013.
  • Die Erholung scheint jedoch eher eine durch den tiefen Zins getriebene "Scheinblüte" zu sein als ein nachhaltiger Aufschwung.
  • Die Zinsen dürften weiterhin sehr niedrig bleiben, Sparern in verzinslichen Anlagen drohen reale Verluste.
  • Geldentwertung dürfte sich zunächst weniger in den Konsumentenpreisen zeigen, sondern vor allem in den Vermögenspreisen.
  • Die Edelmetallpreise dürften in 2014 ansteigen. Die Schwankungsbreite der Preise bleibt dabei ausgeprägt.


Die künftige Entwicklung der Edelmetallpreise hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Dazu zählen vor allem die wirtschaftliche und monetäre Entwicklung der nächsten Jahre.

Nun ist Zukunft ungewiss; man kann sie nicht mit Sicherheit kennen. Der Investor kommt jedoch nicht umhin, sich ein Bild von ihr zu machen, denn Investieren ist in die Zukunft gerichtetes Handeln.

Im Folgenden sollen daher einige Einschätzungen zur internationalen Wirtschaftsentwicklung und zum Finanzmarktgeschehen vorgestellt werden. Sie sollen dem Investor eine Orientierungshilfe bereitstellen.

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Krisensorgen schwinden

Die Sorgen vor einer akuten Finanz- und Wirtschaftskrise sind merklich geschwunden. Die konjunkturellen Erholungstendenzen, die seit etwa Anfang 2009 zu beobachten sind, haben sich - traut man den offiziellen Statistiken - weltweit fortgesetzt.

In den großen Wirtschaftsräumen der Welt steigt die Produktion weiter an, vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika - der Volkswirtschaft, die die Richtung und Intensität der Weltkonjunktur maßgeblich (mit-)bestimmt.

Mittlerweile scheint auch die Kontraktion im Euroraum überwunden zu sein. In Großbritannien setzt sich die Erholung schwungvoll fort, und auch in Japan zeigen sich Zeichen ansteigender Wirtschaftsaktivität.

In den aufstrebenden Volkswirtschaften - allen voran in China, Brasilien, Russland und Indien - deuten die Indikatoren hingegen eher auf eine Seitwärtsbewegung der Konjunkturen als auf eine baldige Beschleunigung hin.

Die leicht gestiegenen Kapitalmarktzinsen in den USA und der gesunkene Risikoappetit vieler Investoren haben Kapitalabflüsse aus den aufstrebenden Volkswirtschaften ausgelöst, und das bremst die dortigen Konjunkturen ab.

Auf den Finanzmärkten hat sich die Lage entspannt - wie zum Beispiel der "Stress-Index" der Federal Reserve Bank of St. Louis deutlich zeigt: Die "Sorge" der Marktakteure vor einer Krise ist so niedrig wie seit Mitte 2007 nicht mehr.

Die Entscheidung der amerikanischen Zentralbank (Fed), ihre Anleihekäufe um 10 Mrd. US-Dollar auf 75 Mrd. US-Dollar pro Monat zu kürzen, mag zudem vielerorts die Erwartung befördert haben, die Weltwirtschaft werde bald wieder auf einen soliden Wachstumspfad einschwenken.

Diese Hoffnung schlägt sich in gestiegenen Aktienkursen in den entwickelten Volkswirtschaften nieder. Der Höhenflug reflektiert jedoch vermutlich nicht nur die erwartete Konjunkturbelebung, sondern auch die Folgen der extremen Tiefzinspolitiken der Zentralbanken.


Gebremstes Wachstum

Doch wie weit wird die bisherige Besserungstendenz tragen? Ist die Konjunkturerholung selbsttragend? Trotz der Erholungstendenz der letzten Jahre zeigt sich eine Reihe von Entwicklungen, die dagegen sprechen.

Gefahr der "Scheinblüte": Die weltweite Konjunkturverbesserung erfolgt in einem Umfeld extrem tiefer Zinsen. Dies deutet auf eine neuerliche konjunkturelle "Scheinblüte", einen neuerlichen "Boom-and-Bust"-Zyklus hin (siehe hierzu die Ausführungen in der Box.)

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Weiterhin angespannte Arbeitsmarktlage: In vielen Volkswirtschaften bleibt die Arbeitsmarktlage - seien es die Arbeitslosenzahlen oder die Zahl der Erwerbstätigen - mehr als unerfreulich.

In den USA lag der Anteil der Beschäftigten an der arbeitsfähigen Bevölkerung im November 2013 bei weniger als 63 Prozent. Das entsprach einem Niveau, das zuletzt Anfang 1978 zu beobachten war.




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