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Ausblick 2014

20.01.2014  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
- Seite 7 -
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Insgesamt erwarten wir weiterhin einen Anstieg der Preise in 2014, ausgehend von den aktuellen Niveaus. Gleichwohl soll die Angabe von unteren und oberen Preis-Bandbreiten signalisieren, dass die Schwankungsanfälligkeit der Edelmetallpreise mitunter markant ausfallen kann.


Zur Preistendenz des gelben Metalls

Die Preise auf den Finanzmärkten, vor allem aber die Rohstoff- und Edelmetallpreise, lassen sich in der Regel nur mit sehr großer Unsicherheit prognostizieren. Das gilt insbesondere für die kurze Frist. Langfristig zeigen sich allerdings nicht selten "stabile" Beziehungen zwischen (Güter-)Preisen, Geldmenge und Zinsen. So etwa beim Goldpreis.

Mit Blick auf die letzten Jahrzehnte lässt sich ein Zusammenhang zwischen Goldpreis (in USD/oz), der amerikanischen Geldmenge M2 und dem inflationsbereinigtem Zins (dem Realzins) erkennen.

Dabei zeigt sich, dass (1) ein Ausweiten der Geldmenge mit einem steigenden Goldpreis einherging, und (2) dass ein steigender (sinkender) Realzins mit einem Preisrückgang (Preisanstieg) des Goldes verbunden war.

Dieses Resultat erscheint plausibel. Das Ausweiten der Geldmenge erhöht die Preise in der Volkswirtschaft, einschließlich des Goldpreises. Und das Ansteigen des Realzinses macht das Halten von verzinslichen Anlagen lohnend und senkt die Nachfrage nach Gold und damit tendenziell auch dessen Preis.

Die nachstehende Grafik zeigt die Entwicklung des Goldpreises (in USD/oz) von Januar 1968 bis November 2013. Zusätzlich ist eine Linie abgetragen, die den geschätzten Goldpreis zeigt: das ist der Goldpreis, der langfristig die Entwicklung der Geldmenge und des kurzfristigen Realzinses nachzeichnen sollte.

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Quelle: Thomson Financials, eigene Berechnungen. Zeitperiode: Januar 1968 bis November 2013. Der geschätzte Goldpreis wurde mittels der KQ-Methode ermittelt. Die Geldmenge M2 und der kurzfristige Realzins dienen als erklärende Variablen. Zeitperiode: Januar 1968 bis November 2013


Würde der Goldpreis der Entwicklung von Geldmenge und Realzins im Zeitablauf entsprechen, so "müsste" er derzeit bei etwa 1.300 USD/oz liegen. Mit anderen Worten: Der aktuelle Goldpreis von etwa 1.250 USD/oz befindet sich bereits recht nahe am "geschätzten" Goldpreis.

Dieses Ergebnis zeigt nochmals die nachstehende Grafik. Sie zeigt die Abweichungen des tatsächlichen Goldpreises vom geschätzten Goldpreis. Im September 2011, als der Goldpreis seinen bisherigen Rekordwert erreichte, war die größte Abweichung zwischen dem tatsächlichen und geschätzten Goldpreis zu verzeichnen: etwa 700 USD/oz.

Mittlerweile scheint sich der aktuelle Goldpreis also auf seinen langfristig geschätzten Wert zurückgebildet zu haben; eine Abweichung des tatsächlichen Goldpreises vom geschätzten Goldpreis ist - gemäß der obigen Darstellung - nicht mehr erkennbar. Es sei angemerkt, dass diese (einfache) Betrachtung nicht die künftige Entwicklung einbezieht. Im Umfeld einer weiter ansteigenden Geldmenge und weiterhin tiefen Zinsen ließe auf einen entsprechen höheren Goldpreis schließen. Diese Einschätzung liegt (richtungsmäßig) unseren Preisprognosen für Gold, Silber, Platin und Palladium zugrunde mit Blick auf das Jahr 2014.

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Quelle: Thomson Financials, eigene Berechnungen. Für weitere Erläuterungen siehe die Legende unter der vorangehenden Graphik


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Quelle: Bloomberg, Comex, Tagesdaten


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH

(1) Siehe hierzu "Die Produktionskosten und der Marktpreis des Goldes", Degussa Markt-report, 19. Juli 2013




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