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Immobilien und Platin - fast klar

20.01.2014  |  Christian Vartian
Letzte Woche kamen mehr als schlechte Arbeitsmarktdaten zum US- Arbeitsmarkt im Dezember 2013 heraus. Sofort kamen Meldungen, dies habe nur am extrem schlechten Wetter gelegen.

Die Wochenzahlen mit Unemployment Claims von 326K vs 330K Konsensus schienen nun die "Wetterausnahme" zu untermauern, da sie im Rahmen lagen.

Das Consumer Sentiment sank um 2,1 Punkte auf 80,4

• Für belastbare Rückschlüsse ist es noch zu früh, eine Woche reicht nicht.

Der Dezember Core PPI kam mit 0,3% vs. 0,1%. Nachdem Produktionspreise ein Vorläufer von Konsumentenpreisen sind, ist das ein Leitindikator.

Die CPI Inflation für Dezember 2013 kam mit 0,3% nach null im November.

• Es dürfte gesichert sein, dass die offizielle Inflation langsam anspringt.

Die Housing Starts sanken im Dezember um 9,8% nach einer Zunahme im November. Auch hier kann das besonders schlechte Wetter eine Rolle gespielt haben.

Entscheidend wird sein, ob die Reduktion des Ankaufes von Hypothekarschulden durch die US- Zentralbank einen Rutsch des Marktes ausgelöst hat bzw. auslösen wird.

Wir rufen in Erinnerung (in vorgängingen HAMs ausführlich erklärt), dass es dabei um den wichtigsten Faktor überhaupt für Notenbankpolitik und Währungssystem handelt, denn im Kurs abrutschende Staatsanleihen könnte man - da börslich - im letzten Moment mit Billionenprogrammen retten, ähnliches gilt für - börsliche - Aktien. Bei den weit überwiegend nicht börslich notierten Hypothekarschulden geht das nicht, ein Rutsch kann nur langsam aufgefangen werden und nur über massiven, allgemeinen Geldmengenboost. (Und selbst dann kann es zu spät sein- siehe die Zinserhöhung von Bernanke in 2006, dann die Korrektur durch Notboost und das war trotzdem zu spät, das Rutschen konnte nicht aufgefangen werden, Lehman…)

• Die Reaktion der Immobilien auf die Reduktion derer Direktsubvention wird der entscheidende Faktor für 2014 in Hinblick auf die Notenbankpolitik und damit in der Folge für die Edelmetallkurse.

Der neue Shanghai Gold Exchange hat inzwischen fast 100 Tonnen seit Jahresbeginn ausgeliefert, während die Börsenbarren in London eher knapp sind.

Genau an dieser Londoner LBMA will sich die Deutsche Bank AG von der Teilnahme am Preisfixing zurückziehen und - wohl rein zufällig zum gleichen Zeitpunkt- spricht eine hohe Vertreterin der Deutschen Finanzmarktaufsicht BAFIN ganz offen von einem Market- Rigging/ Manipulation, welches/e auch u.a. Edelmetall umfasst und im Ausmaß den LIBOR- Skandal übertreffen soll.

Man könnte es für eine bullische Gold- Woche halten, WENN Gold nicht bei der Bekanntgabe des wieder leicht inflatorischen PPI genau gesunken wäre, was entweder auf Manipulation, oder auf ganz verdreht schwache Hände zurückzuführen ist, denn Gold hat bei einer positiven Inflationsveränderung natürlich zu steigen. Tut es das nicht, schreckt wieder einmal schlechtes Publikum das gute Publikum in der Folge ab.

• Gold stieg diese Woche, aber eben nicht mit dem PPI. Die CoT Daten sind zudem nicht berauschend, die wichtigsten "Other Reportables" gehen aber in die richtige Richtung, die Commercials allerdings nicht und die Gegenpositionen im Spot Markt der Swap Dealer sind nicht durchschaubar. Insgesamt muss das noch beobachtet werden, bevor hier Optimismus ausgerufen werden kann.

Bei Platin gibt es wieder Gerüchte um Südafrikanische Minenstreiks. Es stieg am kräftigsten diese Woche. Als klassischer Kursvorläufer des Edelmetallkomplexes würde es an sich kommende Stärke anzeigen, die Streiks sind aber wie das Wetter bei den Housing Starts: noch vernebelnd.

• Sieht vorderhand gut aus, aber Bestätigung erforderlich.

Wirklich bullisch war ein Artikel auf Bloomberg, der von massiven Kapazitätsstilllegungen im Minensektor berichtete, welche die Wurzel des nächsten Preisaufschwunges sind:

"Mining companies are extending massive cuts in exploration budgets for a second year, setting up the next price boom as China continues its relentless pursuit of metals and energy. Exploration spending plunged by 30 percent or $10 billion last year, squeezing budgets to search for minerals and sustain supplies, according to MinEx Consulting Pty, whose clients include BHP Billiton Ltd. (BHP), the world’s biggest miner. Payments may drop another 10 percent this year for geologists, drilling exploratory holes and analyzing mineral specks to unearth the next copper, iron ore or gold El Dorado, MinEx said. Investors in mining companies and metals may welcome the cuts because they’ll help propel a rebound in prices. Platinum, aluminum, silver, nickel, zinc, lead and uranium all are forecast to rise by 2017, according to the median of analyst estimates compiled Jan. 16 by Bloomberg"

• Hier braucht es keine Bestätigung mehr, es wird so sein.

Es war die in 2012 stark gestiegene Minenproduktion gewesen, welche im Verein mit massiven Anti- Gold- Massnahmen der Indischen Regierung auch einen alten Gold Bullen wie mich zu einer Preisrückgangsvorhersage im Herbst 2012 von ca. 1800 $ auf ca. 1580% bewog. (Ohne Draghi "Schuldenstaaten müssen überschüssiges Nationalbankgold verkaufen" - was noch dazu falsch war und nicht kam! wären wir wohl im Bereich dieser 1580 $).

Wenn nur einer der beiden Faktoren wegfällt, ist das Downsidepotential weg.

Mein Lieblingsedelmetall Palladium (optisch meine ich, es ist einfach das schönste) nähert sich derzeit zudem wesentlichen Marken. Sollte es 755 $ nachhaltig knacken, wäre der Weg zum Anlauf auf die 780 $ frei und danach positivenfalls endlich der überfällige Durchbruch Richtung 1000 $. Umgekehrt sollte nach unten die 725 $ Unterstützung besser halten, weil sonst der leicht oberhalb 685 $ liegende Support erneut getestet werden könnte.

S&P 500 resistance levels 1850, 1900; support levels 1825, 1800, 1775. Setzen Sie unter die Aktien jetzt mit genug Luft einen Stopp und führen Sie ihn nach! Der Stopp kostet ja nichts. Ich kaufe trotzdem weiter Aktien und Edelmetall, verglichen mit Anleihen sind Aktien viel zu billig.

Stand Vartian Edelmetallindex: Au 45%, Ag 23%, Pd 20%, Pt 12



© Mag. Christian Vartian
www.gip-ag.ch



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