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Entweder Krim und Face Saving, oder …

17.03.2014  |  Christian Vartian
Wir haben 2 alles überschattende Faktoren derzeit, welche insbesondere die lauernde Gefahr des starken Einbruches des US-Hypothekenschuldenmarktes aufgrund der abnehmenden ("Tapern") Preisstützung der Federal Reserve überschatten:

1) Die Krim - Krise

2) Extrem schlechte Wachstumsdaten aus China, neuerdings mit Handelsbilanzdefizit von 23 Mrd. USD für die letzte Berichtsperiode, in der Folge Kupferpreiseinbruch. Der Bedarf an Industriesilber kann dabei unmöglich gestiegen sein.

3) Ansonsten: Der USD hält sich gemessen am USD-Index knapp bei 79, darunter befindet sich eine Abverkaufsrisikozone. Gold tickt zeitweise genau synchron mit einer Ableitung aus EUR JPY und USD JPY und Paletten von EURO-Banknoten in bar werden nach Russland geflogen, wo man im USD wegen drohender US-Sanktionen Positionen abbaut, aber cash, das ist a) in Russland nicht verboten und b) nicht boykottgefährdet, weil es kein Kontobestand ist.

Den Ernst der Lage kann man daran erkennen, dass der CEO der Gazprom - rechtzeitig vor der Krise in der Ukraine - seine Aktien am eigenen Unternehmen verkauft hat.

104,5 Mrd. USD an Treasuries wurden von nicht US-Entities aus den Custodies bei der FED entnommen, es dürften wohl Russen mit Masse an diesen Rekordabflüssen beteiligt sein. Die US-Staatsanleihenyields stiegen, aber nur unwesentlich. Jemand muß also auf der Gegenseite gekauft haben, es wird dies wohl eine westliche Entität gewesen sein, China hat ja verlautbart, auf RU-Seite zu stehen.

Die US-Regierung wiederrum hat verlautbart, eine symbolische Menge aus ihren strategischen Ölreserven (5 Mio. Barrel) zu verkaufen mit dem klaren Ziel, die Russische "Hauptexportwährung" - also Öl - zu schwächen, auch dies gelang aber nicht deutlich.

Der S&P 500 zeigte erste Unsauberkeiten in der Pattern Recognition, da dies auch am Abfluß von RU-Geldern aus US-Aktien liegen kann, ist es für eine Schlußfolgerung zu früh, Beobachtung aber nötig.

Palladium und Nickel, wesentlich von der Förderung her Russisch dominierte Produkte, könnten von Short-Squeeze bei Boykottmaßnahmen gegen Russland von Dips wegen des Wegfalles der Angst vor selbigen beide Starktvolatilitätsrichtungen erleben.

Rational fundamental besteht sehr wenig preisunelastischer Güteraustausch zwischen den USA und der Russischen Föderation. Natürlich werden die Märkte derzeit nicht so agieren, aber möglicherweise wie in der Folge rein wirtschaftlich aufgrund der Wochennews beschrieben, reagieren, FALLS es zu keiner völligen Verschärfung der Krise Ost-West käme.

Womit wir beim ENTWEDER ODER sind:

A) ENTWEDER kommt die Krim zu Russland und die USA und Russland belassen es beim Säbelrassen und suchen danach einen Weg aus dem Gesichtsverlust, dann:

  • Würde der Ukrainische Getreideexport nicht wesentlich negativ betroffen;

  • Russland sperrt nicht die Palladiumausfuhr, es kommt weder zu einem Short-Squeeze noch zu einem Nachfrageeinbruch infolge Wirtschaftseinbruch (mit Aktienkorrektur)

  • Der Russische Aktienmarkt, mit einem P/E unter 5 verglichen mit dem P/E von 17-18 des US Aktienmarktes erlebt eine Schnäppchenrally;

  • Dennoch erfolgt ein Aufschwung der US-Erdgasexporte (liquide Form erforderlich), um die Abhängigkeit von Russland für die Europäischen Erdgasimporteure zu reduzieren. Notieren Sie sich diess zenariell bitte gleich einen Long Call für die folgenden Aktien: Cheniere Energy Inc. LNG, Dominion Resources Inc. und Cheniere Energy Partners L.P. CQP.

  • Setzen Sie bei Silber, Weizen, Gold, Uran, Goldminen und Silberminen Hedgestopps mit Luft zum Kurs. Es gibt bereits recht einflußreiche Short-Calls zu diesen 4 Commodities, das ist kein Spaß!

  • Setzen Sie einen Hedge-Stopp oder Verkaufsstopp zu Bonds. Aktivere nehmen einen inversen ETF dazu.

B) ODER einer der kleineren Akteure spielt verrückt und Russland muß in der Ostukraine einmarschieren, wobei der "Westen" zu Sanktionen schreiten muß, dann:

  • Haben Sie bitte ihren Hedge Stopp zu den Aktienindizes gesetzt;

  • mit dem dann hochwahrscheinlichen Palladium Short-Squeeze gerechnet;

  • und genügend physisches Gold.

C) Und was macht man jetzt?

MAN SETZT STOPPS, aber nicht wie ein wilder rein-raus Trader, sondern wie ein sorgsamer Investor, also mit Luft zum Kurs und mit Nachzieharbeit. Nur so kann man derartige Situationen, die in 2 Richtungen ausgehen können, unbeschadet meistern, egal wie sie ausgehen.

Wo man sich entscheiden muß, sind enge Märkte. Wir haben sehenden Auges einen recht herben Verlust gegen Gold diese Woche hingenommen, weil wir Palladium zu Lasten von Silber recht deutlich aufgestockt haben, obwohl es schlechter performt hat. Die Logik dahinter: Inflation noch unmerklich. Bei Szenario A) entfällt zwar der Palladium Short-Squeeze, aber der Aufschwung kommt wieder und braucht das Elitematerial; Bei Szenario B) wird Palladium wegen Sanktionen gegen den Hauptexporteur Russland knapp.

Manchmal muß man eben auch am kurzen Ende Verluste nehmen, um ein Szenario abzubilden. Wir tun das, diese Nerven muß man haben.

Charttechnisch hat Gold den Widerstand bei 1376 überschritten, bei 1425 wartet aber ein sehr harter nächster.

S&P 500 resistance levels bei 1875, 1900, und 1925; support levels bei 1850, 1835, und 1825.

Die Stopps zieht mein "Bollinger Band Stopper" automatisch nach oben nach und löscht den unbenutzten früheren Stopp. So werden Gewinne abgesichert.

Methodik hier: Aktien hält man als dividendenbringende Einzelaktien, exakt dem Multiplen eines Index nachgebildet und hedgt diese mit einem Sell to Open des entsprechenden Index-Futures bei Bedarf.

Der USD liegt gefährlich an der Langzeitunterstützung im USDX bei 79. Sollte er darunter fallen und dies nachhaltig, könnte er stark fallen. Die Auswirkung auf Gold in EUR ist dabei noch völlig unabschätzbar.

Stand Vartian Edelmetallindex: Au 48%, Ag 14,5%, Pd 27,5%, Pt 10%.


© Mag. Christian Vartian
www.gip-ag.ch



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