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Ohne Draghi NASDAQ ugly

07.04.2014  |  Christian Vartian
- Seite 2 -
Hier wurde nun detailliert erklärt, warum IMMOBILIEN der Schlüssel zur US- Konjunktur sind und deren Gefährdung (siehe Detailerklärung in HAM 13) zur Gefährdung der gesamten Wirtschaft führt.

Und die Arbeitsmarktdaten reagieren jetzt eben schlechter als angeblich erwartet, weil ganz logischerweise die Immobilienstützung zurückgefahren wird- Leser dieser Schriftenreihe wissen das längst und sind nicht überrascht.

Auch die IWF- Chefin Christine Lagarde geißelt – zu Recht- die fehlende Inflation und bietet – zu Unrecht- Methoden an, welche weil viel zu sozialistisch bis enteignend, die verfügbare Geldmenge weiter reduzieren würden.

Palladium reagierte wie vorhergesagt gut, Platin etwas besser, Silber sinkt wenigstens gegen Gold nicht mehr, was Downside vom ganzen Edelmetallsektor nimmt.

Die Pattern Recognition zeigt hier ein Patt: Abverkaufswillige und Kaufwillige halten sich in etwa die Waage.


Möglichkeit 1:

Der starke Kursanstieg bei Silber, Gold und ggf. Platin kommt genau dann, wenn das oben beschriebene, recht riskante Tun der US-Zentralbank in ein Abstoßen von Immobilien und teilweise Aktien mündet und Geld in Strömen in Richtung Bonds und Edelmetall fließt. Würden dann die Bonds (wegen Überschuldung der Emittenten) akut diskreditiert, flösse dann auch noch unter den Gewinnern Geld in Richtung Edelmetall und das führte zu explosiven Kurspotenzialen.

Die Mechanik ist klar, es fehlen aber noch Zutaten.


Möglichkeit 2:

Die Zentralbanken erkennen, dass die Inflation nach ihrer Messung um ¾ unter ihren Inflationszielen nach der selben Messung liegt (um Shadow Stats geht es daher nicht) und tun was dagegen. Die FED weiß das, sie kann aber nicht mehr alleine, denn sie würde riskieren, dass der USD unter die kritische Marke von 79 im USDX fällt. Dieser USDX beinhaltet als Meßgröße aber zu 57,6% EUR. Die FED kann also nur NACH der EZB das nächste echte QE starten. Die EZB wird vom mächtigsten Land - der BRD - kontrolliert. ES IST DAHER DIE BRD, DIE DAS SCHICKSAL DER WELTWIRTSCHAFT JETZT ENTSCHEIDET.

Dann würden Edelmetalle mit Aktien und Immobilien steigen und auch die Bonds zumindest ok performen.

Mehr Auswahl gibt es nicht mehr, die Daten sprechen eine klare Sprache.

Bleiben Sie also wachsam. Solange die Gefahr (siehe NASDAQ) besteht, schauen Sie lieber auf diesen, weswegen wir auch diese Woche zum S&P 500 bewusst keine numerischen Unterstützungen und Widerstände nennen, weil nämlich Charttechnik zwar wichtig ist, von Marktsoziologie aber immer überrollt wird. Und in letzterer rumort es bei den US-Indizes nun verstärkt. Bei Edelmetall sind Dips möglich (siehe 2009), die strategische Lage entspannt sich aber deutlich und ein neues 2011 wird kommen.

Stand Vartian Edelmetallindex: Au 44%, Ag 18%, Pd 28%, Pt 10%.

Zusatz: Endgültige Beweise für das Scheitern der angebotsseitigen Wirtschaftsschulen liegen verstärkt vor

Der Freitag der vergangenen Woche sah einen Kursrückgang bei US-Aktien. Seinen Ursprung hat dieser in der jüngsten Politik der US-Zentralbank, Preisstützungen zurückzufahren und die Zinsen früher zu erhöhen in Aussicht zu stellen.

Am gleichen Freitag SINKEN diese Zinsen, weil verminderte Wirtschaftsaussichten zu einer verminderten NACHFRAGE NACH KREDIT FÜHREN.

Es bestimmt also die NACHFRAGE wichtigste Märkte, nicht das Angebot.

Damit scheitern wie von mir seit Jahren publiziert sämtliche angebotsseitige Wirtschaftsschulen von der Klassischen Schule bis zur Neoklassischen Schule, die Neokonservative Schule, der Marxismus sowieso (Er gehört tatsächlich zur selben Makroschule wie der Neokonservatismus) und der zuletzt regierende Monetarismus nun nachweislich kläglich.

Übrig bleiben funktional am dirigistischen Ende der Keynesianismus, welcher funktioniert, Mitte-Links-Ergebnisse erzeugt, mit Globalisierung aber inkompatibel ist und der orthodoxe, extrem dezentralistische Teil der Österreichischen Schule, geprägt von Menger, welcher noch viel besser funktioniert, bis nahe an die Anarchigrenze libertär ist und zumindest von mir absolut gewünscht.

Da nun als funktionsunfähig öffentlich Entlarvtes wie der unter Thatcher und Reagan politisch eingeführte Monetarismus (mit seiner De-Industrialisierungspolitik als wesentlichem Nebennachteil) nicht mehr länger gehalten werden kann, werden zwangsläufig starke Kräfte:

• Nach ganz staatsinterventionistisch, also Keynesianisch, umschwenken auch unter Hinnahme des dafür nötigen Zollschutzes = Nationalismus linker Prägung;

• Und andere Kräfte die libertäre Lösung vorantreiben, gerne ohne Zollschutz aber mit der Wirkung des Zerfalles von Nationalstaaten in ökonomisch subventionslos überlebensfähige Regionalstaaten mit Niedrigststeuern und ohne Staatsintervention.

Womit einfach aus der Ökonomie heraus das politische Schicksal der Welt nun zwischen zwei seit 1985 Entmachteten und beide nicht an der Finanzkrise Schuldigen ausgefochten werden wird.

Der Monetarismus müsste sehr hohe Inflationsdosen wie unter Greenspan fahren, um nicht abgelöst zu werden. Er tut es seit 2011 nicht, direkte Wirkung hat er keine (Er kennt nur die Gießkanne), also wird er abtreten und damit ändert sich die Welt. Wann: Bald, die weltweiten Regionalbefreiungsbewegungen (Krim von der Ukraine, Venezien von Italien, Schottland von UK…..) haben bereits begonnen, die Libertären zeigen Flagge. Die Gegenthesen von weltweiten IWF-Hochsteuern für Geldhorter zur Finanzierung staatlicher Infrastruktur sind auch real. Lagarde wird Keynesianisch und dropt den Monetarismus. Der noch Regierende hat höchstens 2 Jahre, eher weniger zur Schaffung einer deutlichen Inflationsbasis, sonst ist er Geschichte. Und die beiden möglichen Nachfolger haben sehr unterschiedliche - auch untereinander unterschiedliche - Pläne. Entscheidung steht aus, aber die Möglichkeiten sind klar.


© Mag. Christian Vartian
www.gip-ag.ch



Das hier Geschriebene ist keinerlei Veranlagungsempfehlung und es wird jede Haftung für daraus abgeleitete Handlungen des Lesers ausgeschlossen. Es dient der ausschließlichen Information des Lesers.



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