"Chart of Doom": Selbsterfüllende Prophezeiung?
12.04.2014 | DAF
Der sogenannte "Chart of Doom" verbreitet Angst und Schrecken unter den Anlegern. Die Grafik zieht Parallelen zum Börsencrash 1987, als der Dow Jones am 19. Oktober mit einem Minus von 22,6 Prozent den größten Tagesverlust in seiner Geschichte verzeichnete. Auch damals hatten die Aktienmärkte wie heute eine fünfjährige Hausse hinter sich.
Jim Paulsen, Chef-Anlagestratege bei Wells Capital Management, hat den neuen Horrorchart ins Spiel gebracht. Bereits im Februar geisterte ein "Chart of Doom" durchs weltweite Netz, der einen Vergleich zwischen dem laufenden Bullenmarkt und der Rallye in den 20er Jahren zog. Auch damals erlebten die Aktienmärkte einen gigantischen Crash im Oktober, der schließlich die Große Depression und die Weltwirtschaftskrise einleitete.
Marktexperte Claus Vogt hält die Crashgefahr an den Aktienmärkten im Moment für akut: "Tatsache ist, dass der US-Aktienmarkt - und damit die Weltleitbörse - sehr deutlich überbewertet ist", so Vogt. Anleger müssten sich in den nächsten Monaten auf heftige Turbulenzen einstellen. "Es darf sich hier aufgrund der fundamentalen Bewertung niemand beschweren, wenn sich die Marktindizes auch jetzt in den kommenden 18-24 Monaten wieder noch einmal halbieren würden! Selbst dann wären wir - wie damals schon - nicht einmal drastisch unterbewertet", betont Vogt.
Dr. Helmut Becker, Institutsleiter IWK München, hält den Vergleich mit dem Börsencrash 1987 für unangebracht: "Was wir erleben, sind völlig andere Verhältnisse in den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als beispielsweise im Oktober 1987", so Becker. "Außerdem haben wir dieses Mal keine Kreditinflation in dem Sinne, dass eine Aktienblase auf Kredit entstanden ist, sondern für Anleger ist es eigentlich die einzige Möglichkeit, ihr Geld überhaupt anzulegen, weil es in der realen Welt keine Renditen gibt."
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© DAF Deutsches Anleger Fernsehen AG
Jim Paulsen, Chef-Anlagestratege bei Wells Capital Management, hat den neuen Horrorchart ins Spiel gebracht. Bereits im Februar geisterte ein "Chart of Doom" durchs weltweite Netz, der einen Vergleich zwischen dem laufenden Bullenmarkt und der Rallye in den 20er Jahren zog. Auch damals erlebten die Aktienmärkte einen gigantischen Crash im Oktober, der schließlich die Große Depression und die Weltwirtschaftskrise einleitete.
Marktexperte Claus Vogt hält die Crashgefahr an den Aktienmärkten im Moment für akut: "Tatsache ist, dass der US-Aktienmarkt - und damit die Weltleitbörse - sehr deutlich überbewertet ist", so Vogt. Anleger müssten sich in den nächsten Monaten auf heftige Turbulenzen einstellen. "Es darf sich hier aufgrund der fundamentalen Bewertung niemand beschweren, wenn sich die Marktindizes auch jetzt in den kommenden 18-24 Monaten wieder noch einmal halbieren würden! Selbst dann wären wir - wie damals schon - nicht einmal drastisch unterbewertet", betont Vogt.
Dr. Helmut Becker, Institutsleiter IWK München, hält den Vergleich mit dem Börsencrash 1987 für unangebracht: "Was wir erleben, sind völlig andere Verhältnisse in den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als beispielsweise im Oktober 1987", so Becker. "Außerdem haben wir dieses Mal keine Kreditinflation in dem Sinne, dass eine Aktienblase auf Kredit entstanden ist, sondern für Anleger ist es eigentlich die einzige Möglichkeit, ihr Geld überhaupt anzulegen, weil es in der realen Welt keine Renditen gibt."
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