WGC: China, die wichtigste Goldnation der Welt
Die Prognose: Bis 2017 wird die Goldnachfrage im privaten Sektor, d.h. einschließlich der Nachfrage nach Goldschmuck und -investments, mit insgesamt 1.350 Tonnen jährlich um gut ein Viertel zulegen.
Die Schmucknachfrage
Mit 60% der privaten Goldnachfrage kommt der Schmucknachfrage eine besondere Bedeutung zu. Insgesamt 669 Tonnen wurden auf diese Weise im vergangenen Jahr nachgefragt.
Als die Inflation zwischen 1993 und 1995 zweistellige Prozentsätze erreichte, griff die Bevölkerung des Landes vermehrt auf Goldschmuck zurück, um sich vor dem Verlust ihrer Kaufkraft zu schützen. Mit der Rückkehr zur Preisstabilität zwischen 1998 und 2003, gepaart mit einem starken Rückgang des Wirtschaftswachstums, hatte die Goldschmucknachfrage des Landes zunächst wieder nachgelassen.
Während des letzten Jahrzehnts jedoch hat sich der chinesische Goldmarkt zusehends verändert. Ein Wirtschaftswachstum von 140% und damit einhergehend steigende Realeinkommen, eine neu entstehende Mittelschicht und die zunehmende Urbanisierung in ganz China haben, in Verbindung mit der gesellschaftlichen Rolle des Edelmetalls, haben letztlich zu einem derart rasanten Wachstum der Goldschmucknachfrage geführt.
Nach dem bedeutenden Nachfragezuwachs im vergangenen Jahr ist es nach Ansicht der Analysten allerdings wenig wahrscheinlich, dass sich die Entwicklung 2014 in gleichem Maße fortsetzt, obgleich dies zum größten Teil von den lokalen Goldpreisen abhänge. Für 2015 bis 2017 rechnen die Experten mit einem dezenten Wachstum, das vor allem auf der Annahme zunehmender Kaufkraft der Verbraucher beruht.
Die Investmentnachfrage
Seit 2004, als Goldinvestments erstmals nach mehr als fünf Dekaden gestattet wurden, ist die Nachfrage nach Münzen und Barren von mageren 10 auf ganze 397 Tonnen im vergangenen Jahr gestiegen, womit zuletzt 23% der globalen physischen Nachfrage aus dem Reich der Mitte stammten.
Wie im Falle der Schmucknachfrage rechnen die Analysten auch für die Investmentnachfrage für 2014 mit einem eher ruhigen Jahr nach einer Rekordnachfrage in 2013. In den kommenden Jahren sei dennoch ein weiteres Wachstum wahrscheinlich, wodurch bereits 2017 500 Tonnen des Edelmetalls in Form von Barren und Münzen nachgefragt werden könnten. Das wäre gegenüber 2013 ein Anstieg von immerhin 25%.