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Gold und Silber sturmreif geschossen?

02.09.2014  |  Markus Blaschzok
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Auswirkungen auf Gold

Ist diese Anhäufung an Kriegs-Falschmeldungen über die Presseagenturen reiner Zufall oder werden derartige Presseenten womöglich vorsätzlich lanciert, um Spekulanten in den Goldpreis zu treiben? Dieser Gedanke scheint zeitweise nicht abwegig, wenn man den Schock und die Reaktion der Märkte, sowie den Einfluss auf den Goldpreis genau beobachtet. Es ist zumindest allein diesen Meldungen zu verdanken, dass weiterhin Spekulanten im Goldmarkt als Käufer auftraten und an ihren Longpositionen weiter festhalten, während sich die CoT-Daten in den letzten drei Wochen, trotz deutlich gefallener Preise, verschlechtern konnten.

Vor einem Monat war es noch fraglich, ob die Höhe der spekulativen Positionierung im Gold ausreichen würde, um einen Crash im Goldmarkt auszulösen, doch nun hat die Wahrscheinlichkeit dafür deutlich zugenommen. Es ist eine Vorbedingung für einen Crash, dass so viele Spekulanten wie irgend möglich auf der falschen Seite erwischt werden. Ist dies nämlich nicht gegeben, fangen diese frühzeitig an in fallende Preise hinein zu kaufen und den Preisverfall aufzufangen. Anstatt in Panik zu verkaufen und short zu gehen, sodass der Markt crasht, würde es nur zu einer vergleichsweise gemächlichen Fortsetzung des Abwärtstrends kommen. Extrem hohe spekulative Positionierungen, unmittelbar an einer wichtigen technischen Unterstützung, sind eine wichtige Vorbedingung für einen crashartigen Einbruch.

Die Priorität eines niedrigen Goldpreises bei der Aufrechterhaltung der westlichen Regime kann nicht hoch genug eingestuft werden. Es wurden schon Kriege aus niederen Gründen begonnen. Ein paar gezielt platzierte Falschmeldungen über Gefechte sind dabei die kleinste Übung, wenn es um die Sicherung der westlichen Vorherrschaft um ein paar weitere Jahre geht. Es verdichtet sich also der Verdacht, dass man noch ein weiteres Mal einen großen Einbruch bei den Edelmetallen forcieren will, der große Schlagzeilen produzieren und den letzten Goldbugs das Genick brechen soll. Der Großteil der Spekulanten und Investoren ist sich zumindest weiterhin einig, dass der langfristige Aufwärtstrend gehalten hat und der Konflikt um Neurussland der Katalysator für einen neuen Hausseschub des Goldes sein muss.


Disinflationäre Tendenzen und Wirtschaftsschrumpfung

Trotz, oder vielleicht gerade wegen der disinflationären Tendenzen in der Eurozone steigt die Geldmenge erstmals seit über einem Jahr wieder signifikant an. Hier stellt sich die Frage, ob man seitens der EZB nicht bereits wieder interveniert, um einem kurzfristig deflationären Szenario wie in 2008 entgegenzuwirken. Im Juli war die jährliche Inflationsrate im Euroraum immerhin bereits auf +0,4% gesunken und für August erwartet man gerade einmal eine Preissteigerung von +0,3%. In der Bundesrepublik steigen die Preise im August zum Vorjahr voraussichtlich noch mit +0,8%. Die Erzeugerpreise in der Industrie für den Euroraum fielen hingegen bereits um 1,1% im Monat Juli. Dass alle drei Geldmengenaggregate nun plötzlich wieder wuchsen, verwundert daher doch etwas. Im Juli stieg die Geldmenge M3 zum Vorjahr um 1,8% und M1 um stattliche 5,6%.

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Im Euroraum lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote im Juli bei 11,5% und somit auf weiterhin hohem Niveau. Vor einem Jahr stand diese zwar noch bei 11,9%, doch 2007 waren gerade einmal 7% auf Jobsuche, womit klar wird, dass sich die Lage in Europa seit 2008 kaum verbessert hat. Schuld an dieser Misere ist ganz klar die sozialistische Politik Brüssels und der Mitgliedsstaaten. Es ist natürlich nicht nur glücklicher "Zufall", dass man die Schuld an der Schwäche der deutschen Wirtschaft auf die neuen EU-Sanktionen und Gegensanktionen um den Neurussland-Konflikt schiebt.

Die Politiker sind fein raus und die Masse der mittels TV nachgerichteten Bevölkerung gibt sich damit zufrieden. Die Ausfuhren nach Russland schrumpften um 15,3 Mrd. Euro und die deutschen Auto- und Maschinenbauer leiden stark unter dem schwachen Russlandgeschäft. Die Exporte von Fahrzeugen und KFZ-Teilen brachen in den ersten sechs Monaten um 25% auf 3,1 Mrd. Euro und die von Maschinen um 18% ein. Das BIP in Deutschland schrumpfte zum Vorquartal um -0,2% gegenüber dem Vorquartal, nachdem sie im Vorquartal noch um +0,7% gewachsen war.

Am Donnerstag wird Mario Draghi bei der EZB-Sitzung womöglich Wertpapierkäufe bekannt geben. Angesichts der Konjunkturschwäche und der disinflationären Tendenzen mit den einhergehenden Gefahren für das Bankenkartell, steht der Notenbankchef grundsätzlich unter Zugzwang und wird daher früher als später zum Ankauf von Schrottpapieren und dem direkten Drucken von Geld übergehen müssen. Es besteht also eine realistische Möglichkeit dafür und die Aktienmärkte dürften ihm dafür dankbar sein. Gold sollte davon hingegen aber nicht profitieren - schon alleine aus dem Grund, weil es politisch nicht sein darf und man es seitens der Notenbanken deshalb nicht zulassen wird.

Das Szenario eines EMU-QE Programms mit einem darauffolgenden Crash bei Gold würde dessen Ruf als sicheren Hafen schaden. In jedem Fall halten wir uns an die CoT-Daten und an die Positionen der Manipulatoren und die sprechen für fallende Preise. Für die kommenden Daten am Freitag erwarten wir kaum eine Änderung, da es einerseits spekulative Käufe durch die Presseenten gab und andererseits sich am heutigen Tag eine erste Bereinigung von einem Extremniveau vollzog. Diese Effekte dürften sich unter dem Strich also eher ausgeglichen haben in den nächsten Daten.

Am Beispiel Silber sehen Sie, dass der Abwärtstrend völlig intakt ist. Wir gaben am 27. Juni bereits die Prognose, dass der Preis wieder fallen würde und am 14. Juli gaben wir ein Verkaufssignal. Seither hat der Silberpreis den vorherigen Anstieg fast völlig negiert. Eine genaue Analyse zu den Charts von Gold, Silber und den anderen Edelmetallen Platin und Palladium, Goldminen, sowie WTI und BRENT ÖL, Weizen, Sojabohnen, Baumwolle, Zucker und weiteren Futures, stehen an dieser Stelle Premium-Abonnenten unseres Research zur Verfügung.

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© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
BlaschzokResearch
BlaschzokMetals

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