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Überall Bubbles (Teil 2/2)

11.09.2014  |  John Mauldin
Den ersten Teil können sie hier lesen ...

Der Mensch lernt nie

Finanzblasen ereignen sich mit gewisser Häufigkeit. In den 1970ern stieg Gold von 35 $ auf 850 $, und brach dann ein. In den 1980ern stieg der japanische Nikkei von 8.000 Punkten auf 40.000, anschließend verlor er 80 Prozent seines Wertes. In den 1990ern erlebte der Nasdaq die Dot-Com-Bubble; der Index stieg von 440 auf 5.000 Punkte, vollzog dann im Jahr 2000 einen spektakulären Crash und verlor in weniger als zwei Jahren 80% seines Wertes.

Im letzten Jahrzehnt gab es dann viele Immobilienblasen; in Großbritannien, den USA, Irland, Spanien und Island stiegen die Immobilienpreise erst um 200 oder sogar 500 Prozent, anschließend verloren dann mehr als die Hälfte ihres effektiven Wertes.

An den US-Märkten kam es immer wieder zu Einbrüchen: 1929, 1962, 1987, 1998, 2000 und 2008. Die Blase hatte ihren Ursprung immer wieder in einem anderen Sektor. 1929 waren die Radioaktien das, was später die Internetaktien waren. 1962 brach dann der Elektronik/Elektrotechniksektor ein. Im Vorjahr waren die meisten Elektronikaktien um 27% gestiegen, wobei die Kurse der führenden Technologieaktien, wie Texas Instruments und Polaroid, teils auf das 115-fache!! der Gewinne kletterten.

1987 stieg dann der S&P in weniger als einem Jahr um mehr als 40% an und in weniger als zwei Jahren um 60%. 1998 waren es dann die Erwartungen hinsichtlich gewaltiger Investitionschancen in Russland, die in sich zusammenbrachen. Im Jahr 2000 artet die Internet-Bubble dann derart aus, dass Unternehmen, die keine Gewinne und häufig nicht einmal wirklich Einnahmen hatten, an die Börse gehen konnten, wo ihre Kurse in den Himmel schossen - und dann abstürzten. Bei allen Blasen rücken letztendlich wieder die fundamentalen Werte ins Blickfeld, und die Märkte brechen ein.

Viele Ökonomen und Investoren haben Blasen beschrieben und dabei schon unzählige Tintenfässer geleert, und dennoch scheinen die Anleger nie daraus zu lernen, man lässt sich trotzdem in ihren Bann ziehen. In Against the Gods erklärt Peter Bernstein, die Ergebnisse würden “zeigen, dass die menschliche Entscheidungsfindung in Zeiten von Unsicherheit wiederholt von Mustern aus Irrationalität, Widersprüchlichkeit und Inkompetenz geprägt ist.“

Ungewöhnlich dabei ist vor allem, wie stark sich all diese Blasen ähneln. Die erwähnten Perioden ähneln sich sogar in mehreren Hinsichten. In den 1920ern wurde der Finanzboom durch neue Technologien, wie das angeblich weltumwälzende Radio, befeuert. In den 1990ern stieg der Aktienmarkt mit der schnellen Verbreitung des Internets. Beide Technologien sollten die Welt grundlegend ändern.

Bestimmte Publikumslieblinge unter den Aktien schossen wie Raketen in die Höhe - in den 1920ern gehörte die Aktie von RCA dazu, in den 1990ern die Aktie von Yahoo. In der Abbildung 9.4 werden zwei Charts übereinandergelegt. Die Ähnlichkeiten und zeitlichen Aspekte der Marktentwicklungen in Bubble-Phasen sind schon erschreckend.

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In der Abbildung 9.5 sehen wir dann die Gold-Blase der 1970er. (Wie in einigen wissenschaftlichen Publikationen angemerkt wird, habe der Goldpreis die steigenden Inflationsquoten der späten 1970er nachvollzogen, was wiederum seinen Wert als Inflationsschutz verdeutliche. Als die Inflation in den 1980ern wieder sank, folgte auch der Goldpreis. Daher ist es nach wie vor offen, ob die Entwicklung der Goldkurse in den 1970ern wirklich als Blase eingestuft werden sollte.)

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