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Wird die Druckerpresse die Probleme Europas tatsächlich lösen können?

09.09.2014  |  Mack & Weise
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Deutschlands wichtigster Handelspartner Frankreich hingegen, wo der Streit über den Sparkurs zum Rücktritt der Regierung führte, kann außer Rekordschulden, Rekordarbeitslosigkeit und Reformunfähigkeit offenkundig nichts anderes mehr, als nur noch pausenlos nach der draghischen Druckerpresse oder nach einem weiteren Aufschub des im Stabilitätspakt vereinbarten Abbaus des Haushaltsdefizits zu rufen.

Doch während die auf den Stand der frühen 1990er Jahre gefallene französische Industrieproduktion eindrucksvoll den Niedergang der zweitgrößten Volkswirtschaft Europas dokumentiert, profitiert die fleißig aufschuldende Grande Nation (1.986 Mrd. Euro Staatsverschuldung per 1Q 2014) immer stärker vom Euro-Rettungs-Versprechen des EZB-Präsidenten, wie die (noch) rekordniedrigen Staatsanleihenzinssätze belegen.

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Wie kaum ein zweiter Staat profitiert aber auch Italien von dem im Sommer 2012 abgegebenen Euro-Garantieversprechen. Seitdem konnte dort die Staatsverschuldung stetig weiter auf die nunmehr rekordhohen 2.120 Mrd. Euro klettern, auch weil dem neuen Zeitgeist entsprechend und allen wirtschaftlichen Entwicklungen zum Trotz die Zinsen für italienische Staatsanleihen immer neue historische Tiefs markieren. Um jedoch diesen gerecht zu werden, bräuchte das dauerrezessionsgeplagte und seinen Kapitalstock verzehrende Italien (Nettoanlageinvestitionen 2013: -11,4 Mrd. Euro!) dringend ein echtes Wirtschaftswunder, welches mit Blick auf die zuletzt wieder anziehende Arbeitslosigkeit (12,6%) oder dem auf unter 56% gesunkenen Anteil aller Beschäftigten an der erwerbsfähigen Bevölkerung nicht wirklich wahrscheinlich erscheint!

Obwohl die Eurozone ihre öffentliche Verschuldung in den letzten zwei Jahren (1Q 2012-1Q 2014) in der "harten Zeit des Sparens" um 711 Mrd. Euro auf 9.055,5 Mrd. Euro steigerte (!), verlangt angesichts des damit lediglich erzeugten 96-Mrd.-Euro-Mini-Wirtschaftswachstums nunmehr sogar EZB-Chef Draghi einen Paradigmenwechsel. Seine jüngst für Südeuropa erhobenen Forderungen nach "wachstumsfreundlichen" staatlichen Ausgaben und dem "flexiblen" Umgang mit den Aufschuldungsplänen dort klingt nicht nur wie die Bitte nach einer Aufkündigung des notwendigen Spar- und Reformkurses an die Politik, sondern zeigt auch überdeutlich die Machtlosigkeit jener Institution, der Allmacht unterstellt wird.

Das neue Versprechen Draghis aber, mit "allen zur Verfügung stehenden Mitteln" nun auch noch die Teuerung in Europa anheizen zu wollen, zeigt, dass die Zukunft des Euros und Europas wenig rosig sein wird. Sollte die EZB als letzte unter den bedeutenden Notenbanken "offizielle" Wege finden, die Druckerpresse mithilfe des weltgrößten Vermögenverwalters Blackrock (!) über den Ankauf von (faulen) Unternehmenskrediten oder weiteren Staatsanleihen anzuwerfen, wird es immer wahrscheinlicher, dass Europa genau das bekommt, was sich die Notenbanker so dringend wünschen: eine sich beschleunigende Geldentwertung mit all den damit verbundenen Konsequenzen!


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