Weitere fünf Jahre Expansion?
12.09.2014 | Robert Rethfeld
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Aktuell scheint die Rendite sich auf dem Weg nach oben machen zu wollen. Die 30jährige Rendite stieg seit Ende August von 3,07 auf 3,26 Prozent. Dieser Anstieg ist noch zu gering, um abzuschätzen, ob sich daraus eine kräftigere Gegenbewegung entwickeln kann. Unter den aktuellen Bedingungen könnte ein verhältnismäßig geringer Anstieg ausreichen, um die US-Expansion enden zu lassen.Gegen eine zehn Jahre dauernde Expansion spricht allein schon die Statistik. Eine Phase der Expansion von 2009 bis 2019 würde die bisher längste rezessionsfreie Phase (März 1991 bis März 2001) herausfordern (siehe Doppelpfeil folgender Chart).
Seit der Gründung der USA im Jahr im Jahr 1776 wurde in jeder Dekade mindestens eine Rezession gezählt. Eine Rezessionsfreiheit bis 2019 würde diesem Gesetz der Serie ein Ende bereiten.
Zudem kam es nach einem harten konjunkturellen Einschlag - wie derjenige von 2007/08 („Great Recession“) einer war - in keinem Fall zu einer zehnjährigen Expansionsphase. Nicht nach der großen Depression von 1929 bis 1933, als nach vier Jahren eine neue Rezession begann. Und auch nicht nach der so genannten "Long Depression", als bereits drei Jahre später die nächste Rezession folgte. Die "Long Depression" (1873 bis 1879) war mit fünf Jahren Dauer die längste Rezession/Depression in der Geschichte der USA.
Nach dem zweiten Weltkrieg beträgt die Durchschnittsdauer einer US-Expansion vier Jahre und neun Monate. Die Dauer der aktuellen Expansionsphase beträgt bereits fünf Jahre und drei Monate (seit dem Juni 2009).
Fazit: Der Glaube an lange expansive Zyklen ist zurück. In den Jahren 2009 bis 2012 hieß es, man könne nur auf Sicht fahren. Aktien für die längere Frist zu kaufen, sei viel zu risikant. Jetzt heißt es, freie Sicht bis 2019. Selbst wenn man der Meinung ist, dass die aktuelle Dekade ihren positiven Impuls insgesamt aufrecht erhalten kann, so dürften sich zwischendurch Bremsspuren ergeben. Märkte müssen nicht inflationär überhitzen und sie müssen auch keine Blasen ausbilden. Ein leichter Zinsanstieg reicht als Auslöser einer Rezession aus.
© Robert Rethfeld
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