Der Mark-Twain-Effekt
15.10.2014 | Robert Rethfeld
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Zur Aktualität: Die beiden Hindenburg-Omen vom 18./19. September - wir zeigten sie in unserer Kolumne vom 25. September - konnten als gutes Warnsignal eingeordnet werden (folgender Chart).Was ist zu erwarten? In dieser Dekade wirkte sich das Zudrehen des Geldhahns der US-Zentralbank stets negativ auf die Aktienmärkte aus. Der US-Leitindex S&P 500 fiel sowohl nach dem Ende der ersten als auch der zweiten quantitativen Lockerungsphase. Die erste Phase endete Ende März 2010, die zweite Phase Ende Juni 2011. Wir zeigen die Verläufe indexiert in einem Chart.
Um eine Vergleichbarkeit zu erreichen, haben wir angesichts des finalen Preishochs im S&P 500 im September als Startpunkt den 1. September gewählt. Eine eins-zu-eins-Wiederholung des psychologischen Musters der ersten beiden QE-Programme ist kein Muss, aber möglicherweise entwickelt sich ein ähnliches Muster. Demnach wäre Anfang kommender Woche (um den 20. Oktober herum) mit einem ersten belastbaren Preistief zu rechnen.
Eine Statistik erscheint noch interessant. Wenn der US-Aktienmarkt im Oktober ein Jahresminus aufwies (seit 1928 war das 37mal der Fall), dann stieg er bis zum Jahresende in 29 dieser 37 Fälle an. Selbst im Finanzkrise-Jahr 2008 schafften die Aktienmärkte nach dem Oktober-Tief ein Plus von etwa 6 Prozent. Die wichtigsten unteren Wendepunkte fanden im Oktober statt. Man denke an die Crashes von 1929 und 1987 oder - jüngst - an die unteren Wendepunkte der Jahre 2008 und 2011.
Auch wenn sich die Abwärtsbewegung kurzfristig nochmals beschleunigen würde (im Extremfall im Rahmen einer Panik): Eine über den Oktober hinausgehende Schwäche ist nicht die wahrscheinliche Option. Man sollte noch im Oktober mit einem ersten belastbaren Tiefpunkt an den Aktienmärkten rechnen.
© Robert Rethfeld
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