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Negative Lending Rate wirkt

17.11.2014  |  Christian Vartian
- Seite 2 -
• Gold korreliert gar nicht so schwach mit Öl

• Der Langfristanstieg von Gold ist fast haargleich hoch mit dem des S&P 500 und des Dow Jones

• Palladium korreliert mit dem NASDAQ

Es geht also um Hard Assets (inkl. Aktien) versus Forderungen und es geht um Inflation. Die Systemkollapsfähigkeit und Währungsvergangenheit von Gold kommt hinzu, wurde aber noch nicht abgerufen. Sie ist ohnehin gratis, man bezahlt sie nicht, daher ist es unerheblich, ob es zum Systemabbruch kommt, Gold kann auch so, was Aktien können und umgekehrt. Deshalb habe ich ja beide, wenngleich mehr Edelmetall, aber kräftig auch Standardaktien.

Die Mischung derzeit 65% Edelmetall zu 35% Standardaktien macht Sinn (korrelativ durch den hohen Palladium Anteil im EM-Anteil fast 50% zu 50%), denn Aktien haben keine Erschaffungs-Verbrauchsstruktur wie ein Rohstoff und sie bringen Dividende, ein Spike in ihrer Erzeugung (Kapitalerhöhungen, Börsengänge) ist ganz leicht zu erkennen und da nicht vorhanden seit Jahren sind sie knapp.

Edelmetall ist systemunabhängig und hat Geldvergangenheit, es ist abhängig vom recht willkürlichen und schlecht geplanten Fördermengenmanagement der Minen meistens auch knapp, außer 2013 und bis Mittwoch. Sein größter Nachteil ist das viel schlechtere Niveau bis zur Gier und absurden Kapitalerhöhungen der Minengesellschaften, die Managementqualität liegt meilenweit unterhalb der Managementqualität der Standard-AGs. Ansonsten ist Edelmetall aber ein perfektes Investment.

Dies nochmal erklärt habend und die vielerorts betonte "Konkurrenz" von Gold, Silber ..zu Dow Jones, S&P 500 ..zurückweisend, kommen wir zu einer erschreckenden Nachricht, deren für uns absolut glückliche Auswirkung selbst die nötige Reflationierung in den Schatten stellt:

Der IWF hat den G20 ein Pattern vorgeschlagen, wonach Kontoeinlagen bei Banken als Forderung gegen die Bank bei Krise der Bank so behandelt werden wie andere Schulden der Bank, nämlich gekürzt. Das bedeutet Einlagenvorrang von null. Böse, aber für uns nützlich. Was genau sollen Investoren denn dann tun, wenn auch Einlagen voll für Bankkrisen haften (formal sind Einlagen auch heute schon nur Forderungen gegen die Bank, wurden de facto bisher aber vorrangig behandelt, Kleinbeträge unterliegen dem Einlagenschutz ...) Ganz einfach: Assets kaufen, die KEINE FORDERUNG sind und mobil: Edelmetall und Aktien.

Nun steht also auch ohne Ende der Deflation einem Goldpreis von 2100 $ bei einem Dow Jones von 30.000 $ nichts mehr strategisch im Wege, falls den Deflationisten nebenbei der Spaß an der eigenen Vernichtung noch dazu ausginge, wir tippen da so um den Februar 2015 herum mit einer Umkehr des Masochismus, gerne auch noch höher. Und sie werden zusammen steigen die Aktien und die Metalle.

Anhänger der Kaufkraft von Zahlungsmitteln, Menger nicht verstanden habend, den Menger verfälschenden "Schüler" Mises mißbrauchend und Gustav von Schmoller eigentlich meinend, können da strampfen, so viel sie wollen, denn: Der IWF schafft es, trotz Deflation den Grenznutzen der Umschichtung in Nicht-Forderungen massiv zu pushen. Menger hat immer Recht, der Grenznutzen ist situativ und subjektiv. Sobald also Ihre Kontoguthaben für Schulden der Bank haften werden, wird ihr Verlangen nach Aktien und Edelmetall kaum mehr zu stillen sein, Sie werden den DAX lieben, der bei 9000 so billig war … und ihre Silberunzen und Ihre Goldunzen und Ihre Siemens Aktie vom Uropa, die die Währungsreform überstand wie die Kaiserzeitmünzen sie überstanden.

Gustav von Schmoller (Hauptgegner von Menger im "Methodenstreit", "Hausökonom" von Bismark (gar auch von Dr. Merkel?), wirklicher Vertreter dessen, was viele "Mises" nennen …) würde mit Recht sagen: Moral los, ich würde ihm zustimmen nur sind Forderungen überhaupt je moralisch gewesen? Leistet der IWF hier nicht nur Säuberungsarbeit? ...

Egal, die Wirkung wird hier behandelt. Die SNB wird auch vorteilsbringend zu uns, denn sie äußert sich massiv gegen die Schweizer Goldinitiative. Nicht dass diese eigentlich den Goldpreis heben würde, die Besorgnis von Gouverneur Jordan über die vielen Probleme, die eine Goldteildeckung brächte (beim PEG ...) nährt die Vermutung, dass er Gold kaufen müsste und DAS hilft dem Goldpreis. Es besteht ohnehin kein Grund, zur bloßen Schwächung des Franken - wenn gewünscht - andere Währungen zu kaufen. Nestlé, ABB, Goldbarren, Roche, Palladium, Silber, Richemont, Platin … sind herrliche Assets, was Anderes braucht doch die SNB nicht, Geld kann sie drucken.

Generell ist die Tendenz von Notenbanken, Aktien zu kaufen, völlig richtig, denn dem Volksvermögen Produktiveigenkapital zuzuführen stärkt das Volksvermögen. Die Tendenz ist nur zu wenig ausgeprägt und zu schwach durch Edelmetallzukäufe begleitet. Eine SMI- & Goldinitiative wäre also besser als eine Goldinitiative aber immerhin gibt es letztere und der ist somit Glück zu wünschen, ich kann es mir aber nicht verkneifen, Herr Jordan, verkaufen Sie doch bitte alle ausländischen Bonds gegen den SMI und einige tausend Tonnen Gold noch nebenbei. Der Franken kostet Sie doch nichts!


© Mag. Christian Vartian
www.gip-ag.ch



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