Indischer Staat baut Hürden für Goldimporte ab
06.12.2014 | Thorsten Proettel
Moody’s stuft Bonität Japans herab
Der vergangene Montag dürfte so einige Edelmetallhändler kräftig ins Schwitzen gebracht haben. In den frühen Morgenstunden brach der Goldpreis ein und gelang mit 1.143 USD in den Bereich der Tiefstände von Anfang November. Kurze Zeit später drehte die Notierung jedoch und in den Abendstunden kostete die Feinunze in der Spitze sogar 1.220 USD.
Die Ratingagentur Moody’s hatte die Bonitätsnote für Japans Inlandsschulden von Aa3 auf A1 gesenkt. Für den Inselstaat mit einer Verschuldung von 245% gemessen am Bruttoinlandsprodukt ist die Absenkung zwar kein unmittelbares Problem.
Der Großteil der neu ausgegebenen Schuldtitel wird nämlich von der Notenbank aufgekauft und damit monetarisiert. Dennoch regte sich Kaufinteresse am Goldmarkt und brachte offenbar einige Spekulanten unter Druck, die auf tiefere Preise gesetzt hatten und nun Shortpositionen schließen mussten.
Schweizer lehnen Goldinitiative glasklar ab
Es ist müßig zu spekulieren, ob der Rückgang des Goldpreises in den ersten Handelsstunden am Montag eine Reaktion auf das gescheiterte Goldreferendum in der Schweiz war.
Die Bevölkerung zwischen Bern und St. Gallen hatte sich mit 77,3% der Stimmen überraschend deutlich gegen die Initiative ausgesprochen, welche die Notenbank zur Haltung von höheren Goldreserven verpflichtet hätte. An der Börse ist das Thema jedenfalls abgehakt und für die Presse ebenfalls. Das Ergebnis war kaum einer Zeitung eine Schlagzeile wert.
Indische Regierung kippt 80-20-Regelung
Auftrieb bekam das gelbe Edelmetall am Montag zudem durch die überraschende Abschaffung der so genannten 80-20-Regelung durch die indische Regierung. Sie sah bisher die Verpflichtung von Edelmetallhändlern vor, für jede importierte Tonne Gold 200 kg in Form von Goldschmuck zu exportieren.
Als Begründung wurde angeführt, dass die Außenhandelsbilanz nicht mehr unter Druck und die Regelung deshalb auch nicht mehr notwendig wäre. Möglicherweise soll auch nur der umfangreiche Schmuggel beenden, der ein willkommenes Geschenk für das organisierte Verbrechen war.
Für den Goldmarkt bedeutet das Ende der Regelung voraussichtlich wieder etwas höhere (offizielle) Goldimporte nach Indien. Die Aktien indischer Schmuckhändler schossen am Montag sogar um rund 20% in die Höhe. Allerdings bleibt der 2013 deutlich angehobene Importsteuersatz weiterhin bei 10%.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Der vergangene Montag dürfte so einige Edelmetallhändler kräftig ins Schwitzen gebracht haben. In den frühen Morgenstunden brach der Goldpreis ein und gelang mit 1.143 USD in den Bereich der Tiefstände von Anfang November. Kurze Zeit später drehte die Notierung jedoch und in den Abendstunden kostete die Feinunze in der Spitze sogar 1.220 USD.
Die Ratingagentur Moody’s hatte die Bonitätsnote für Japans Inlandsschulden von Aa3 auf A1 gesenkt. Für den Inselstaat mit einer Verschuldung von 245% gemessen am Bruttoinlandsprodukt ist die Absenkung zwar kein unmittelbares Problem.
Der Großteil der neu ausgegebenen Schuldtitel wird nämlich von der Notenbank aufgekauft und damit monetarisiert. Dennoch regte sich Kaufinteresse am Goldmarkt und brachte offenbar einige Spekulanten unter Druck, die auf tiefere Preise gesetzt hatten und nun Shortpositionen schließen mussten.
Schweizer lehnen Goldinitiative glasklar ab
Es ist müßig zu spekulieren, ob der Rückgang des Goldpreises in den ersten Handelsstunden am Montag eine Reaktion auf das gescheiterte Goldreferendum in der Schweiz war.
Die Bevölkerung zwischen Bern und St. Gallen hatte sich mit 77,3% der Stimmen überraschend deutlich gegen die Initiative ausgesprochen, welche die Notenbank zur Haltung von höheren Goldreserven verpflichtet hätte. An der Börse ist das Thema jedenfalls abgehakt und für die Presse ebenfalls. Das Ergebnis war kaum einer Zeitung eine Schlagzeile wert.
Indische Regierung kippt 80-20-Regelung
Auftrieb bekam das gelbe Edelmetall am Montag zudem durch die überraschende Abschaffung der so genannten 80-20-Regelung durch die indische Regierung. Sie sah bisher die Verpflichtung von Edelmetallhändlern vor, für jede importierte Tonne Gold 200 kg in Form von Goldschmuck zu exportieren.
Als Begründung wurde angeführt, dass die Außenhandelsbilanz nicht mehr unter Druck und die Regelung deshalb auch nicht mehr notwendig wäre. Möglicherweise soll auch nur der umfangreiche Schmuggel beenden, der ein willkommenes Geschenk für das organisierte Verbrechen war.
Für den Goldmarkt bedeutet das Ende der Regelung voraussichtlich wieder etwas höhere (offizielle) Goldimporte nach Indien. Die Aktien indischer Schmuckhändler schossen am Montag sogar um rund 20% in die Höhe. Allerdings bleibt der 2013 deutlich angehobene Importsteuersatz weiterhin bei 10%.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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