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Interview: Goldwert - Wie Zentralbanker Investoren verwirren

17.12.2014  |  Andrew Hoffman
- Seite 5 -
Daily Bell: Wird Silber diese Verhältnislücke zum Gold schließen können?

Andy Hoffman: Auf jeden Fall! Ich gehe davon aus, dass das historische Gold-Silber-Verhältnis von 15:1 auch irgendwann wieder erreicht wird.


Daily Bell: Empfehlen Sie Papier-Gold?

Andy Hoffman: Haha, das soll eine Fangfrage sein, oder? Ich werde mein ganzes Leben kein Wertpapier mehr kaufen, und schon gar nicht im am stärksten manipulierten Sektor der Welt. Wer glaubt, dass man sich mit “Papier-Gold“ gegen die Banker schützen könne, der wird in den kommenden Jahren eine ganz eigene spirituelle Erfahrung machen.


Daily Bell: Empfehlen Sie Goldauslieferung? Wo sollte man Gold lagern?

Andy Hoffman: Ja zur Auslieferung! Es bei sich zu Hause zu haben, ist der beste Vermögensschutz von allen, vorausgesetzt man macht das besonnen und verantwortungsvoll. Ansonsten empfehle ich noch Miles Franklins Brinks Lagertresore in Montreal - wo ich mein persönliches Metall lagere.


Daily Bell: Wie steht es mit anderen Sachanlagen? Rohstoffe?

Andy Hoffman: Da gebe ich keinen Kommentar ab. Ich bin kein Finanzberater, auch wenn ich schon 25 Jahre lang im Finanzgeschäft arbeite und geprüfter Finanzanalyst bin. Meine persönliche Meinung ist aber, dass einem unter den heutigen schrecklichen Umständen nur noch die "finanzielle Verteidigung" bleibt - und deshalb sind meine persönlichen Vermögensanlagen auch nur mein Haus, mein Gold, mein Silber und ein wenig Bargeld, um die Rechnungen zu bezahlen.


Daily Bell: Werden die Rohstoffpreise weiter einbrechen?

Andy Hoffman: Falls die Hyperinflation nicht schnell zuschlägt - was sehr gut möglich wäre - erwarte ich einen Einbruch der Rohstoffe wie 2008, so wie ich auch davon ausgehe, dass die Zinssätze auf der ganzen Welt auf null absacken werden, da die gesamte Welt “QE-Unendlich“ der Zentralbanken vorwegnimmt.


Daily Bell: Was sagt Ihnen das bezüglich der Aktienmärkte?

Andy Hoffman: Aufgrund von QE, Plunge Protection Team und in einigen Fällen (wie Japan) ganz unverhohlener Monetisierung haben die Aktienmärkte des Westens Allzeithochstände erreicht. Sie könnten genauso gut in eine Hyperinflationierungsphase übergehen, wie in Venezuela, oder aber einbrechen - wie 2008. Das ist mir aber völlig egal; ich werde nicht an den Aktienmärkten investieren, selbst wenn ich noch 1.000 Jahre leben würde.


Daily Bell: Welchen Prozentsatz Ihres Portfolios würden Sie für Gold oder Silber vorsehen?

Andy Hoffman: So viel, wie es einem gut erscheint - gerade jetzt, da die Kurse so weit unter den Produktionskosten liegen, die globale Nachfrage Rekordhochs markiert, die Produktion fast vor dem Zusammenbruch steht und die Nachrichten so positiv wie noch nie zuvor in unserem Leben für den Edelmetallsektor sind. Ich persönlich halte 99% meines liquiden Nettovermögens in physischem Gold und Silber; ich selbst mache also Ernst.


Daily Bell: Wollen Sie noch eine Anmerkung machen?

Andy Hoffman: SCHÜTZEN SIE SICH, und zwar JETZT GLEICH!


Daily Bell: Wollen Sie noch auf Informationsquellen aufmerksam machen?

Andy Hoffman: Ja, auf den Miles Franklin Blog, der gratis jeden Tag Beiträge bringt. Ich schreibe fünf Artikel pro Woche, so auch Bill Holter, einige kommen auch vom Mitbegründer unserer Firma David Schectman. Ich mache zudem drei bis vier Podcasts pro Woche, einschließlich meines eigenen “AudioBlogs“ jeden Donnerstag.


Daily Bell: Vielen Dank für dieses Interview.



Daily Bell-Nachbetrachtungen:

Einen Dank an Andy Hoffman für seine kompromisslose Unterstützung des Goldes und des Goldmarktes. Andy Hoffman arbeitet natürlich für einen Gold-Zwischenhändler, aber das ist kein Geheimnis. Seine Argumentation mag letztendlich auch für ihn nicht unlukrativ sein, allerdings stimmen wir ihm in eine ganzen Reihe von Punkten zu. Angesichts all der schlechten Nachrichten für den Goldmarkt ist es zudem schön, von einem “Goldbullen“ zu hören.

Andy Hoffman ist auf jeden Fall kein Fan von Aktien. Aufgrund der heute betrieben Dauerförderung der Aktienmärkte erscheinen sie uns aber nicht als wertlos. Wir haben diese “Wall-Street-Party“ am Aktienmarkt sogar als Möglichkeit empfohlen, wie man von der Zentralbank-Monopoly-Geldschöpfung insgesamt noch profitieren kann. Und bislang haben sich unsere Empfehlungen noch als ziemlich stimmig herausgestellt. Aber nur weil man, zumindest derzeit, mit Aktien Geld verdienen kann, heißt das noch nicht, dass man andere Portfolioteile vernachlässigen sollte.

Unsere Vorliebe für Gold und Silber basiert auf deren historischen Leistungen, die sich mit Sicherheit ein paar tausend Jahre in die Vergangenheit zurückverfolgen lassen. Gold und Silber sind in der Tat Wertaufbewahrungsmittel - und zwar mit Qualitäten, die andere Geldformen, meist staatliches Geld, nicht bieten können. Andy Hoffman weist darauf hin, dass die Zentralbanker Gold angreifen, weil es sich dabei um schwer zu kontrollierendes Geld handelt - schwerer zu kontrollieren als Papier/Fiat-Geld.

Er begreift ganz offensichtlich, dass Gold- und Silberkäufe für den Privatbesitz die besten Waffen gegen die derzeit laufende Währungsentwertung sind, besonders dann, wenn man sie sich physisch ausliefern lässt und sich gegen Konfiszierung abzusichern versucht. Konfiszierungen sind normalerweise die Endphase bankrotter Imperien, was auch die mächtigsten Imperien, wie beispielsweise das römische Reich, gezeigt haben. Vor der Konfiszierung könnten Vermögensanlagen möglicherweise durch verschiedenste Formen staatlicher Manipulation (was schon geschieht) entwertet werden. Geschichte wiederholt sich fast immer …



© Anthony Wile
www.thedailybell.com



Dieser Artikel wurde am 07.12.2014 auf www.dailybell.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt.



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