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USDX 91,16 und dagegen hilft, was die Wirkung nicht mindert

05.01.2015  |  Christian Vartian
Wie in einem der letzten HAMs des Jahres 2014 zu lesen war, hilft gegen die deflatorische Wirkung eines USDX von über 90 nur ein echtes neues FED- QE (Ein QE 4 also, welches die Dimension des QE2 haben müsste), oder die DEM oder Maßnahmen, die kosmetisch zwar den USDX senken, aber nichts helfen.

Es stand anlässlich des letzten Einbruches in den Aktienindizes, begleitet von einem kurzzeitigen Ausflug des EUR über 1,25 USD in besagtem HAM und es stand darin, dass das die 1,25 sicher abermals nicht halten werden.

So geschah es auch und der EUR fiel wieder, er fiel auch letzte Woche.

Mittlerweile versucht man, dem mit einem ansteigenden JPY entgegenzuwirken, das nützt kosmetisch wenig, denn der JPY ist im USDX nicht hoch gewichtet und sachlich ist es kontraproduktiv, denn die klassische Kreditwährung JPY im Kurs zu heben, bedeutet:

1) Eine noch stärkere deflatorische Wirkung, denn JPY- Kredite, welche gerne in Aktien investiert wurden, müssen dann zurückgezahlt werden und die Wirkung ist stärker deflatorisch, als wenn der USDX bis auf 95 ... durchginge;

2) Das Abdriften der Japanischen Volkswirtschaft auf Französischen Kurs, denn Japan hält auch mit der Starkabwertung seit der QE Politik der BoJ kaum seinen Handelsbilanzüberschuss, die Sparquote sinkt, die Staatsverschuldung von weit über 200% des BIP ist nur mit hoher Sparquote tragbar und die Industrie braucht zur Wiederherstellung ihrer Wettbewerbsfähigkeit vor allem gegenüber Südkorea Zeit und einen Preisvorteil.

Der JPY eignet sich daher nicht zum Dämpfen des USDX auf Dauer bzw. nur unter Nebenwirkungen, welche das Ziel karikieren und noch mehr Deflation auslösen.

Da QE 4 derzeit nicht gewünscht wird und die DEM auch nicht, blieben die im USDX gewichteten Währungen Ihrer Majestät, bloß mit halbiertem Ölpreis schafft das Pfund das nicht (Ölförderer) und der CAD auch nicht. Da geht man lieber politisch USDX korrekt in den AUD, der ist im USDX nämlich nicht gewichtet und fundamental trotz auch der Erz- und Metallpreisschwäche günstig.

Bliebe also nur der EUR. Diesen zu heben geht mit Attraktivität, kommt nun ein ABS mit NEUEN Schulden, wo man investieren kann und weiß, die Zentralbank hebt dann das Asset, in welches man investiert hat???

Eine Linderung wäre auch ein Austritt schwacher Länder, in Griechenland steht eine Wahl an, allerdings ist das nicht einfach, der EUR ist ein juristisch komplex verklebter Index und löst das Grundproblem des Abwertungsbedarfes Frankreichs und Italiens gegenüber Deutschland nicht. Am kurzen Ende könnte aber ein Austritt Griechenlands den EUR leicht heben, ohne Lösung für die Zukunft.

Inzwischen steigen US- und DE- Bondindizes in absurde Höhen, man möchte den Käufern gerne zurufen: Aufwachen, die Bonds sind es, die seit Ende der QE Maßnahmen in den USA nicht mehr von der Zentralbank gekauft werden, nicht die Aktien oder Gold!

Die Aktienindizes schlossen nicht muskulös aber im Bereich einer mittelfristigen Bodenbildung für den weiteren Verlauf (nach oben). Auch Gold und Palladium robust.

Ein Warner vor zu hohem Goldpreis und mutmaßlicher Mitanstifter des Absturzes des Goldpreises vom September 2011 (von über 1900 $ auf etwa 1600 $), Herr Boehner, Mehrheitsführer der Republikaner im Abgeordnetenhaus muss um seinen Posten kämpfen, seine Beliebtheit in den eigenen Reihen ist rapide gesunken. Er ist aber nicht nur gegen die "Gelddrucker", sondern besonders vehement auch gegen die Austrian Schooler (wie Ron Paul) in den eigenen Reihen vorgegangen, womit eine etwaige Nachfolge schwer einzuschätzen ist.

Die Fracking- und klassische Öllobby bei den nun über eine Mehrheit inj beiden Kammern kontrollierenden Republikaner hat schwere Verluste beim Öl und wenig Zeit, der FED einzuheizen. Ohne denn weder noch Boehner würde dies zumindest leichter.

Ob Griechenland den EUR bei Sieg der betont Linken verließe, wissen wir nicht, ich wollte daran erinnern, dass Zentralbanken im EURO- Raum als Notmaßnahme auch selber EURO drucken können. Das wäre die clevere Alternative für Alexis Tsipras; so er gewänne und die Austerität beendet werden soll, denn es würde die anderen zwingen, Griechenland auszuschließen und das ist juristisch dann noch viel schwieriger.

Auf den EURO sollte man sich daher bei der Lösung des USDX- Problems lieber nicht verlassen, eine Notdruckerei kann ihn auf 1:1 bringen, ein Austritt auf 1,32 zum USD hieven. Und am Kernproblem des für das weltweite Finanzsystem absolut kritischen Frankreich löst ein Austritt Griechenlands auch nichts. Frankreich MUSS gegen die BRD abwerten. Sollte nicht schon Italien für das Weltfinanzsystem kritisch sein (was ich annehme), die Atommacht Frankreich ist es mit Sicherheit und bekam kürzlich ein Downgrade.

Wie vor Jahren erwähnt: Die verlängerten Werkbänke Spanien, Irland und Portugal halte ich NICHT für echte Gefahren, denn genau auf diese lässt sich die recht dümmliche, Monetaristische Theorie auf der der EUR basiert: Lohnsenkung und Austerität können das gleiche erreichen wie Abwertung gerade noch anwenden, es sind Frankreich und Italien, auf welche es sich strukturell nicht anwenden lässt.

Sollte die Federal Reserve gemäß offizieller Ankündigung noch 2015 die Zinsen erhöhen, schafft dies eine weitere Attraktivität des USD und er geht endgültig durch die Decke, da müsste sich auch China, selbst an der Deflationsgrenze vor allem mit seinem Immobilienmarkt spielend, warm anziehen, der Rest der Welt sowieso. Dann würde wirklich nur mehr die DEM helfen, um den USD nach unten zu kriegen.


© Mag. Christian Vartian
www.gip-ag.ch



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