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Jahresausblick 2015: Ölpreis bleibt gedeckelt

05.01.2015  |  Robert Rethfeld
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Wir halten es für recht wahrscheinlich, dass der Ölpreis diesem Fahrplan mehr oder weniger folgen wird. Das Tief dürfte entweder in Form einer W-Formation (2008/09) oder einer diffusen Bodenbildung wie 1986 modelliert werden. Die Phase der Bodenbildung dauerte im Jahr 1986 etwa drei Monate, in 2008/09 betrug sie fast vier Monate. Deshalb gehen wir davon aus, dass die Phase der Bodenbildung im Jahr 2015 zwischen drei und vier Monaten andauern wird.

Nach Abschluss der Bodenbildung könnte - analog zu 1986 und 2009 - eine etwa ein-jährige Anstiegsphase erfolgen, die allerdings vorherige Hochpunkte nicht erreichen sollte. Das Preistief im ersten Quartal 1986 stellte das Preistief für den Rest der Dekade dar. Im Rahmen der Erholungsbewegung des Ölpreises in 1986/87 wurde nur etwa die Hälfte der Verluste des damaligen Ölpreiscrashs wieder aufgeholt.

Im Jahr 2014 bildete der Ölpreis Mitte Juni 2014 sein Jahreshoch bei 108 US-Dollar aus, so dass ein ähnlich starker Preisrückgang auf der preislichen Ebene noch einmal in die Nähe von 40 US-Dollar führen könnte. Die 40-Dollar-Marke bildet eine extrem wichtige Unterstützung für den Ölpreis (folgender Chart).

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Die Veränderung des Ölpreises gegenüber dem Vorjahresmonat befindet sich nahe an der Minus-50-Prozent-Marke. Diese führte in den Jahren 1986 und 2009 zu einem unteren Wendepunkt (folgender Chart).

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Anders als in den Jahren 1986, 1991 oder 2008 kam es bisher nur zu einer geringen Erhöhung der Schwankungsbreite einzelner Handelstage (folgender Chart).

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Fazit

Der Ölpreiscrash des zweiten Halbjahres 2014 befindet sich in einer reifen Phase des Trends. Ein erstes Preistief sollte sich zeitig im ersten Quartal ausbilden. Eine V-förmige Erholung ist nicht zu erwarten, eine Phase der Bodenbildung benötigt einige Zeit.

Aufgrund des Charakters eines Crashs von einem sekundären Hochpunkt aus ist eine Erholungsbewegung für den weiteren Jahresverlauf zu erwarten, bei der perspektivisch etwa die Hälfte des Preisrückgangs aufgeholt werden kann. Im Bereich von 70 bis maximal 80 US-Dollar erwarten wir den Deckel der preislichen Erholung.

Auf diesem Preisniveau verfügen einige Staaten wieder über einen gedeckten Staatshaushalt. Einige andere Staaten könnten mit moderaten Einsparmaßnahmen in die Nähe dieses Niveaus kommen. Aufgrund der latenten Schieflagen dieser Haushalte dürften die ölexportierenden Staaten mit einer leicht erhöhten Produktion versuchen, ihren Einnahmeverlust zu kompensieren. Somit deckeln sie letztlich den Ölpreis in der überschaubaren Zukunft.


© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de



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