Verunsicherung über Kurs der Eurozone bringt Belebung der Goldkäufe
12.01.2015 | Thorsten Proettel
Rückblick: Gemischtes Jahr 2014
Nach Handelsschluss am letzten Börsentag eines Jahres wird in der Finanzwelt traditionell Bilanz gezogen. Die Edelmetalle gaben 2014 ein sehr gemischtes Bild ab. Auf USD-Basis verteuerte sich allein der Palladiumpreis, während Gold, Silber und Platin günstiger gehandelt wurden als am Ende des Jahres 2013.
Im Fall von Gold kann jedoch kaum über einen nennenswerten Rückgang gesprochen werden. Das rechnerische Minus beträgt 1,8% und liegt damit im Rahmen einer üblichen Tagesschwankung. Außerdem zog der Goldpreis zum Jahresstart 2015 bereits etwas an und notiert derzeit mit 1.210 USD ohnehin etwas höher als Ende 2013.
Unterm Strich lässt sich das Kapitel Gold deshalb mit dem Stichwort Seitwärtsbewegung zusammenfassen. Eine zwischenzeitliche Belebung brachte nur die Ukraine-Krise im Frühjahr und Sommer mit einem Jahreshoch von 1.392 USD Mitte März 2014.
Euroabwertung verteuerte Gold hierzulande
Da Edelmetalle wie fast alle Rohstoffe auf dem Weltmarkt in USD gehandelt werden, müssen Anleger außerhalb des Dollar-Währungsraumes bekanntlich die Wechselkursentwicklung im Auge behalten. Dies gilt besonders für das Jahr 2014, denn die europäische Gemeinschaftswährung wertete gegenüber dem USD um beachtliche 12% ab.
Vor diesem Hintergrund sieht die Edelmetallbilanz etwas anders aus: Der Goldpreis stieg in EUR um mehr als 11%, Platin verteuerte sich mit einem Plus von 1,2% ganz leicht und Palladium mit 29% sehr kräftig. Das Schlusslicht bleibt Silber mit einem Rückgang in USD um 18,1% beziehungsweise in EUR um 7,0%.
Ausblick 2015
Der Start eines neuen Jahres bietet noch mehr als sonst einen Anlass, um den Blick nach vorne zu richten. Für den Edelmetallmarkt lässt sich jedoch lapidar festhalten: Das neue Jahr beginnt mit den gleichen Themen, die auch im alten die Preise beeinflusst haben.
Bei Platin und Palladium drohen weiter Angebotsknappheiten, sollte Russland als Vergeltung für westliche Sanktionen den Export stoppen. Die immer noch gute Automobilkonjunktur veranlasst uns nach den Preisrückgängen in der zweiten Jahreshälfte 2014 zu der Prognose eines leichten Anstiegs der Notierungen 2015 auf 1.300 USD beziehungsweise 875 USD je Feinunze.
Auch Silber hat Erholungspotenzial bis in den Bereich von 18 USD, sofern sich die Perspektiven für die Weltwirtschaft nicht weiter eintrüben.
US-Leitzinswende, Griechenland und "QE"
Für den Goldpreis dürften in den nächsten Monaten noch stärker als bisher die großen volkswirtschaftlichen Themen entscheidend sein. In den USA wird sich das Wirtschaftswachstum vermutlich auf 3,2% in diesem Jahr beschleunigen - nach 2,3% 2014. Die Notenbank wird deshalb früher oder später die Leitzinsen anheben müssen, was einerseits dem Gold als zinsloser Anlagealternative schadet.
Wir rechnen vor diesem Hintergrund weiterhin mit Druck auf der Notierung und einem Stand um die Marke von 1.200 USD zur Jahresmitte 2015. Andererseits könnte durch die höheren Zinsen in den USA die USD-Aufwertung beziehungsweise EURAbwertung noch eine Weile anhalten und Gold deshalb in der europäischen Gemeinschaftswährung leicht verteuern.
Nach Handelsschluss am letzten Börsentag eines Jahres wird in der Finanzwelt traditionell Bilanz gezogen. Die Edelmetalle gaben 2014 ein sehr gemischtes Bild ab. Auf USD-Basis verteuerte sich allein der Palladiumpreis, während Gold, Silber und Platin günstiger gehandelt wurden als am Ende des Jahres 2013.
Im Fall von Gold kann jedoch kaum über einen nennenswerten Rückgang gesprochen werden. Das rechnerische Minus beträgt 1,8% und liegt damit im Rahmen einer üblichen Tagesschwankung. Außerdem zog der Goldpreis zum Jahresstart 2015 bereits etwas an und notiert derzeit mit 1.210 USD ohnehin etwas höher als Ende 2013.
Unterm Strich lässt sich das Kapitel Gold deshalb mit dem Stichwort Seitwärtsbewegung zusammenfassen. Eine zwischenzeitliche Belebung brachte nur die Ukraine-Krise im Frühjahr und Sommer mit einem Jahreshoch von 1.392 USD Mitte März 2014.
Euroabwertung verteuerte Gold hierzulande
Da Edelmetalle wie fast alle Rohstoffe auf dem Weltmarkt in USD gehandelt werden, müssen Anleger außerhalb des Dollar-Währungsraumes bekanntlich die Wechselkursentwicklung im Auge behalten. Dies gilt besonders für das Jahr 2014, denn die europäische Gemeinschaftswährung wertete gegenüber dem USD um beachtliche 12% ab.
Vor diesem Hintergrund sieht die Edelmetallbilanz etwas anders aus: Der Goldpreis stieg in EUR um mehr als 11%, Platin verteuerte sich mit einem Plus von 1,2% ganz leicht und Palladium mit 29% sehr kräftig. Das Schlusslicht bleibt Silber mit einem Rückgang in USD um 18,1% beziehungsweise in EUR um 7,0%.
Ausblick 2015
Der Start eines neuen Jahres bietet noch mehr als sonst einen Anlass, um den Blick nach vorne zu richten. Für den Edelmetallmarkt lässt sich jedoch lapidar festhalten: Das neue Jahr beginnt mit den gleichen Themen, die auch im alten die Preise beeinflusst haben.
Bei Platin und Palladium drohen weiter Angebotsknappheiten, sollte Russland als Vergeltung für westliche Sanktionen den Export stoppen. Die immer noch gute Automobilkonjunktur veranlasst uns nach den Preisrückgängen in der zweiten Jahreshälfte 2014 zu der Prognose eines leichten Anstiegs der Notierungen 2015 auf 1.300 USD beziehungsweise 875 USD je Feinunze.
Auch Silber hat Erholungspotenzial bis in den Bereich von 18 USD, sofern sich die Perspektiven für die Weltwirtschaft nicht weiter eintrüben.
US-Leitzinswende, Griechenland und "QE"
Für den Goldpreis dürften in den nächsten Monaten noch stärker als bisher die großen volkswirtschaftlichen Themen entscheidend sein. In den USA wird sich das Wirtschaftswachstum vermutlich auf 3,2% in diesem Jahr beschleunigen - nach 2,3% 2014. Die Notenbank wird deshalb früher oder später die Leitzinsen anheben müssen, was einerseits dem Gold als zinsloser Anlagealternative schadet.
Wir rechnen vor diesem Hintergrund weiterhin mit Druck auf der Notierung und einem Stand um die Marke von 1.200 USD zur Jahresmitte 2015. Andererseits könnte durch die höheren Zinsen in den USA die USD-Aufwertung beziehungsweise EURAbwertung noch eine Weile anhalten und Gold deshalb in der europäischen Gemeinschaftswährung leicht verteuern.