Der Krieg gegen das Gold
09.02.2015 | Prof. Dr. Max Otte
Gerade bekam ich von einem holländischen Fondsmanager das Buch The Big Reset: War on Gold and the Financial Endgame (1) zugesandt. Ich werde es mit großem Interesse lesen.
Ja, es ist klar, dass die Notenbanken kein Interesse daran haben, das Gold wieder eine wichtige Bezugsgröße wird. Gerade hat noch William White, der bis 2008 Chefökonom der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel war und als einziger Ökonom in einer verantwortlichen Stelle die Finanzkrise vorausgesehen hatte, in einer neuen Analyse die eklatanten Schwächen des internationalen Währungssystems offen gelegt. Tatsache ist, dass wir eigentlich gar kein Währungssystem haben. Stattdessen findet zunehmend das statt, was der Finanzjournalist Daniel Eckert (DIE WELT) als "Weltkrieg der Währungen" bezeichnet.
Die großen Währungsblöcke kommen zunehmend in die Versuchung, gegeneinander abzuwerten. Mit einer Ausnahme allerdings: die USA holen durch eine breit angelegte Steueramnestie ihr Geld heim. Zudem investieren ausländische, zum Beispiel europäische Konzerne aufgrund der Unsicherheiten in Europa zunehmend in den USA. Der Dollar steigt also. Dies ist für die USA aber nur begrenzt ein negativer Faktor, da Software, Entertainment und Hightech wenig preisabhängig sind. Und die Ölrechnung hat man aufgrund des Fracking im Griff.
Die nach meiner Strategie geführten Fonds halten Goldminentitel. Wir sind davon überzeugt, dass sich dieses Investment sehr schön auszahlen wird.
Dennoch muss nicht unbedingt Gold alleine in der kommenden turbulenten ökonomischen Phase sicher sein. So sind wir auch davon überzeugt, dass Unternehmen mit Geschäftsmodellen, die auch mit Währungsschwankungen leben können, wie zum Beispiel Microsoft (WKN: 870747) oder Google (WKN: A0B7FY) (2) , recht stabile Investments sein können. Viele dieser Unternehmen sind in den USA - als Europäer möchte man sagen "leider".
Dagegen werden Unternehmen mit vielen materiellen Vermögensgegenständen, wie zum Bespiel produzierende Unternehmen durch das unsichere Währungs- und Kapitalmarktumfeld zunehmend belastet. Viele dieser Unternehmen sind in Europa und Japan.
Also: setzen Sie auf Gold, aber nicht nur. Die renditestärkste Anlageklasse waren langfristig noch immer Aktien. Wenn Sie dann noch Aktien auswählen, die eine hohe Preissetzungsmacht haben, ist auch die Sicherheit sehr hoch.
© Prof. Dr. Max Otte
(1) Willem Middelkoop, Amsterdam University Press, Januar 2015; Originaltitel erschienen in Holländischer Sprache April 2014
(2) Die Aktie befindet sich im Max Otte Vermögensbildungsfonds und im PI Global Value Fund.
Ja, es ist klar, dass die Notenbanken kein Interesse daran haben, das Gold wieder eine wichtige Bezugsgröße wird. Gerade hat noch William White, der bis 2008 Chefökonom der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel war und als einziger Ökonom in einer verantwortlichen Stelle die Finanzkrise vorausgesehen hatte, in einer neuen Analyse die eklatanten Schwächen des internationalen Währungssystems offen gelegt. Tatsache ist, dass wir eigentlich gar kein Währungssystem haben. Stattdessen findet zunehmend das statt, was der Finanzjournalist Daniel Eckert (DIE WELT) als "Weltkrieg der Währungen" bezeichnet.
Die großen Währungsblöcke kommen zunehmend in die Versuchung, gegeneinander abzuwerten. Mit einer Ausnahme allerdings: die USA holen durch eine breit angelegte Steueramnestie ihr Geld heim. Zudem investieren ausländische, zum Beispiel europäische Konzerne aufgrund der Unsicherheiten in Europa zunehmend in den USA. Der Dollar steigt also. Dies ist für die USA aber nur begrenzt ein negativer Faktor, da Software, Entertainment und Hightech wenig preisabhängig sind. Und die Ölrechnung hat man aufgrund des Fracking im Griff.
Die nach meiner Strategie geführten Fonds halten Goldminentitel. Wir sind davon überzeugt, dass sich dieses Investment sehr schön auszahlen wird.
Dennoch muss nicht unbedingt Gold alleine in der kommenden turbulenten ökonomischen Phase sicher sein. So sind wir auch davon überzeugt, dass Unternehmen mit Geschäftsmodellen, die auch mit Währungsschwankungen leben können, wie zum Beispiel Microsoft (WKN: 870747) oder Google (WKN: A0B7FY) (2) , recht stabile Investments sein können. Viele dieser Unternehmen sind in den USA - als Europäer möchte man sagen "leider".
Dagegen werden Unternehmen mit vielen materiellen Vermögensgegenständen, wie zum Bespiel produzierende Unternehmen durch das unsichere Währungs- und Kapitalmarktumfeld zunehmend belastet. Viele dieser Unternehmen sind in Europa und Japan.
Also: setzen Sie auf Gold, aber nicht nur. Die renditestärkste Anlageklasse waren langfristig noch immer Aktien. Wenn Sie dann noch Aktien auswählen, die eine hohe Preissetzungsmacht haben, ist auch die Sicherheit sehr hoch.
© Prof. Dr. Max Otte
(1) Willem Middelkoop, Amsterdam University Press, Januar 2015; Originaltitel erschienen in Holländischer Sprache April 2014
(2) Die Aktie befindet sich im Max Otte Vermögensbildungsfonds und im PI Global Value Fund.