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Das Gold ist jetzt unsere Währung, aber euer Problem!

06.03.2015  |  Mack & Weise
"In Zeiten universeller Täuschung ist das Aussprechen der Wahrheit ein revolutionärer Akt.", und genau diese »Revolution« wagte in Europa nun die demokratisch frisch gewählte griechische Regierung!

"Ich bin Finanzminister eines bankrotten Staates!", stellte Yanis Varoufakis nicht nur umgehend fest, er forderte folgerichtig auch gleich die Einstellung der »Hilfsprogramme« für sein Land und einen drastischen Schuldenschnitt. Doch damit sorgte er im EU-Hauptquartier und in Berlin allerdings für blankes Entsetzen, denn schließlich muss zur Aufrechterhaltung der Euro-Lebenslüge die Solvenz-Scheinwelt der Pleitestaaten um jeden Preis gewahrt werden.

Die prompte Umsetzung der Wahlversprechen der neuen griechischen Regierung fand jedoch nicht nur Finanzminister W. Schäuble "ziemlich unverantwortlich", zwang doch das Zentralkomitee in Brüssel die »Revolutionäre« nach mehreren Verhandlungsrunden und diverser Ultimaten erst einmal zum Bekenntnis, die bisherigen Spardiktate der »Troika« (jetzt »Die Institutionen« genannt) wenigstens (noch) für die nächsten vier Monate fortführen zu wollen.

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Der Showdown zwischen David und Goliath wurde so zwar noch einmal - direkt in die »heiße« Wahlkampfphase in Spanien und Portugal - verschoben, doch angesichts der völlig hoffnungslosen ökonomischen Lage des Landes dürften Tsipras & Co noch für einige umwerfende Überraschungen gut sein. Denn es ist eben nur reiner Hohn, wenn der europäischen Bevölkerung die (bisherigen) rund 230-Mrd.-Euro-(Aufschuldungs-)Hilfen an Griechenland als ein Akt der großen Solidarität verkauft werden.

In Wahrheit wurde Hellas im Jahr 2010 von den »Rettern« vorsätzlich geopfert, um den - in einem ökonomisch völlig maroden und von seinen Eliten geplünderten Land - dummer- oder gierigerweise mit 217,9 Mrd. Euro investierten europäischen Finanzsektor vor der drohenden Insolvenz zu retten! (s. auch IWF-Geheimdokumente)

Das den Hellenen seitens der »Troika« dafür aufoktroyierte Spardiktat hat jedoch nicht nur zu einem vorhersehbar beispiellosen Einbruch der Wirtschaft (-25%) und einer verheerenden Arbeitslosigkeit geführt, sondern zugleich auch noch für eine humanitäre Katastrophe gesorgt. Obwohl nun inzwischen bereits rund 60% der Bevölkerung Griechenlands in Armut leben, sieht - stellvertretend für Europas »Gesundbeter« - Finanzminister Schäuble das mit 315 Mrd. Euro hoffnungslos überschuldete Land dennoch "auf einem guten Weg"!?

Wie Griechenland aber seinen Schuldenberg jemals abtragen soll, wenn dieses nicht einmal Deutschland bei Rekord-Steuereinnahmen gelingt, bleibt allein das Geheimnis der europäischen Realitätsverweigerer.

Dass die politisch gewollte Währungsunion längst gescheitert ist, lässt sich nicht nur an dieser größten Insolvenzverschleppung der Geschichte ablesen, sondern auch am beispiellosen wirtschaftlichen Niedergang ganz Südeuropas und insbesondere an dem jetzt anlaufenden 1,14-Billionen-Euro-Gelddruck-Tsunami der EZB.

Dieser könnte allerdings als die letzte Verzweiflungstat der bisher noch Omnipotenz ausstrahlenden Euro-Währungshüterin in die Geschichte eingehen, denn der Trend zu Negativzinsen (ein Anleihe-Volumen von 1,7 Billionen Euro wird bereits mit Negativzinsen gehandelt!) könnte mit dem gigantischen Kaufprogramm (vorläufig) noch einmal deutlich verstärkt werden.

Aber wenn es zu einem verlustträchtigen »Privileg« wird, europäischen Pleitestaaten Geld leihen zu »dürfen«, könnte schnell der Punkt erreicht werden, an dem das System an seiner eigenen Absurdität scheitert!

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Obwohl sowohl die geopolitischen Risiken als auch die fundamentalen Entwicklungen, wie die rasante Abwärtsrevision der US-Gewinnerwartungen (siehe Grafik) oder die des vorher gefeierten US-BIP-Q4-Wachstums von 5,0% auf 2,2% zur Vorsicht mahnen sollten, markierten der Dow Jones und auch der DAX im Februar fast täglich neue Rekordstände. Selbst schlechte Nachrichten, ob nun von der Unternehmensseite oder der US-Zinsfront, sind zur Freude der Aktionäre derzeit »feierwürdige« Nachrichten, was in der Vergangenheit jedoch meist ein Alarmzeichen für eine gefährliche Blasenbildung war.

Wenig Grund zur Freude hatten hingegen einmal mehr die Goldinvestoren, war »man« sich doch an der Terminbörse Comex einig, den Goldpreis - jeweils nach dem zwischenzeitlichen Scheitern der Griechenland-EU-Verhandlungen - sofort tiefer zu setzen! Während sich verunsicherte westliche Goldbesitzer vielfach nur noch die Frage stellen, ob der Goldpreis jemals wieder steigen wird/darf, konzentriert man sich in Asien, insbesondere in China, angesichts der von den USA und Europa praktizierten Defizitfinanzierung per Druckerpresse offenkundig auf das Wesentliche. Chinas physische Goldnachfrage erreichte in den ersten sechs Wochen des Jahres mit über 373,9 t (+18,3% ggü. Vorjahr) sogar neue Rekordhöhen.

Wenn man sich den immensen Goldabfluss aus den westlichen in die asiatischen Tresore in den letzten Jahren anschaut, könnte man denken, dass sich die Asiaten bereits auf das Scheitern des westlichen Kreditgeldsystems mit dem US-Dollar als Weltreservewährung einstellen. Ließ der damalige US-Finanzminister Connally kurz nach Abschaffung der Golddeckung des US-Dollars im Jahr 1971 die Welt wissen: "Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem", so könnten die Asiaten spätestens, wenn die westliche Reichtum-durch-Schulden-Illusion an der (Überschuldungs-)Realität scheitert, die Botschaft verkünden: "Das Gold ist jetzt unsere Währung, aber euer Problem!"


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