Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Nach der Seitwärtsfalle kommt der Früh-Sommerschlussverkauf

21.04.2015  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
Meine vor vier Wochen geäußerte skeptische Haltung war eindeutig verfrüht. Mittlerweile mehren sich auf dem Tageschart aber die kurzfristigen Verkaufssignale. Somit bleibt auch die vermutete ABC-Korrekturformation noch möglich, wenn auch ich das Korrekturziel für Welle C wohl etwas nach oben anpassen muss. Auf dem Weg nach unten liefert zunächst die 50-Tagelinie (1.091,00 €) eine erste Unterstützung. Darunter wartet das Bollinger Band (1.081,00 €). Gesund wäre meines Erachtens aber ein Rücksetzer bis an die zügig steigende 200-Tagelinie (1.010,00 €). Diese dürfte in vier Woche bereits bei ca. 1.025,00 € notieren, Ende Juni wohl bei etwa 1.040,00 €.

Die Indikatoren drehen seit letzter Woche. Der "MACD" hat ein Verkaufssignal erzeugt. Ebenso die Stochastik. Der "RSI" bewegt sich neutral oberhalb von 50.

Insgesamt ist der Tageschart trotz des kürzlich erreichten Hochs bei 1.142,00 € kurzfristig eher bearish zu interpretieren. Sollten sich die Bären durchsetzen, könnte sich bis zum Frühsommer nochmal eine Einstiegschance knapp unter 1.050,00 € ergeben.


Handelsempfehlung:

Das zuletzt genannte Nachkauflimit wurde bisher nicht erreicht. Ich weite meine ideale Nachkaufzone für physische Gold-Investments auf 1.000,00 € bis 1.050,00 € aus. Bleiben sie geduldig und kaufen sie gestaffelt.


3. Euro & US-Dollar

Open in new window

Der schwache Euro (bzw. der dadurch starke US-Dollar) bleibt das Hauptthema an den Finanzmärkten. Die Auswirkungen in alle Bereiche sind enorm. Normalerweise halten solche Währungstrends gerne 2 Jahre und länger an. Der Euro-Crash läuft nun seit fast einem Jahr. Seit Mitte März gelingt dem Euro zumindest eine Stabilisierung. Eine Bodenbildung oder gar eine Trendwende lässt sich aber bis jetzt noch nicht erkennen. Die Abweichung von der 200-Tagelinie (1,2243 US$) ist mit aktuell 13,4% immer noch sehr groß.

Allerdings eröffnet erst ein Anstieg über die letzten Hochs bei 1,1049 US$ mittelfristig das Potential diese wichtige Durchschnittlinie wiederzusehen. Im Zweifelfall ist zunächst lediglich von einer Erholung im Abwärtstrend auszugehen. Allerdings schwächen sich die Wirtschaftsdaten aus den USA zunehmend ab, während die Profis an den Terminmärkten massiv auf eine Euro-Erholung positioniert sind.


4. Goldminen GDX

Open in new window

Da der Goldminen ETF "GDX" etwas bessere Datenreihen liefert und zudem repräsentativer für den Minensektor ist, werde ich zukünftig nur noch diesen ETF zur Analyse der Minenaktien heranziehen.

Seit Mitte 2014 bewegen sich die Goldminenaktien in ein großes Dreieck hinein. Das letzte markante Tief wurde im November bei 16,34 Punkten erreicht. Seitdem konnte sich der Fond unter großen Ausschlägen um knapp 20,7% erholen. Sowohl die 50-Tagelinie (19,71) als auch die 200-Tagelinie (21,53) befinden sich aber weiterhin im Sinkflug oberhalb der aktuellen Notierungen und definieren alleine damit weiterhin einen Bärenmarkt. Die seit Mitte März laufende Erholung hat dazu geführt, dass die Stochastik im überkauften Bereich angelangt ist.

Das noch vorhandene Anstiegspotential ist damit sehr überschaubar geworden, es sei denn, es gelingt den beiden Signallinien sich mehr als drei Tage oberhalb von 80 zu halten. Dann würde der Indikator in den "embedded Status" wechseln, womit der kurzfristige Aufwärtstrend festgezurrt wäre und höhere Notierungen sehr wahrscheinlich würden. Massiver Widerstand wartet aber bereits knapp oberhalb von 21 Punkten. Hier verläuft die Abwärtstrendlinie der letzten acht Monate sowie die fallenden 200-Tagelinie.

Das obere Bollinger Band (20,13) wurde am vergangenen Donnerstag kurzzeitig überschritten. Sollte die Notierungen wieder unter die 50-Tagelinie (19,71) rutschen, wäre in der Folge ein Abverkauf bis ca. 18,60 zu erwarten. Hier entscheidet sich dann, ob das gezeichnete Dreieck hält oder ob die Minen ihre Tiefs aus dem vergangenen November nochmals testen werden.

Übergeordnet sollten sich langfristig denkenden Investoren mit einem Einstieg bis Ende Mai bzw. Mitte Juni gedulden.


5. Zusammenfassung & Konklusion

Open in new window

Die erwartete Erholung scheint gelaufen zu sein. Die Bullen sind bis dato erneut an der Widerstandsmarke um 1.220,00 US$ kläglich gescheitert. Die verwirrende Seitwärtsphase der letzten zwei Wochen lässt in Verbindung mit der sich verschlechternden Saisonalität nichts Gutes erwarten.

Ich wäre daher nicht überrascht, wenn der Goldpreis kurz vor der finalen Kapitulation stünde. Ein Kursrutsch unter die Marke von 1.180,00 $-1.175.00 US$ würde wohl zu einem sich beschleunigenden Ausverkauf führen. Da die nächste Unterstützungszone um 1.140,00 US$ dann zum dritten Mal angelaufen werden würde, sollte sie lediglich ein paar Tage Unterstützung bieten können. Ein Unterschreiten von 1.140,00 US$ öffnet den Bären das Tor in Richtung 1.035,00 US$.

Auch wenn es dramatisch klingt, bin ich der festen Überzeugung, dass diese Tortur das Beste ist, was dem Goldmarkt passieren könnte. Mit einer finalen Kapitulation bis 1.035,00 US$ wäre der Markt endlich bereinigt. Das ganze könnte sich tatsächlich innerhalb der nächsten zwei Monate ereignen. Im Anschluss sollte eine schnelle, steile V-förmige Erholung die Kurse noch in diesem Sommer zügig wieder bis in die derzeitige Region führen und bis zum Ende des Jahres sogar einen ersten Test der Widerstandszone um 1.500,00 US$ ermöglichen.

Sollte es nicht so dramatisch kommen und die Bullen können das aktuelle Niveau verteidigen, wäre mittelfristig ein Anstieg in Richtung 1.285,00 US$ zu erwarten. Dadurch würde sich aber wohl der Bärenmarkt nochmals deutlich verlängern.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Goldedition vom 20.04.2015
Kostenloser Newsletter: http://eepurl.com/pPhCf



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"