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Bei "Crash" mehr "Cash"

27.04.2015  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
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Die Inflation "ist gewöhnlich sowohl für die Regierung als auch für die private Geschäftswelt der leichte Weg aus momentanen Schwierigkeiten … Sie ist das unausbleibliche Ergebnis einer Politik, die alle anderen Entscheidungen als Gegebenheiten ansieht, an die das Geldangebot so angepaßt werden muß, daß der durch andere Maßnahmen angerichtete Schaden so wenig wie möglich bemerkt wird." F. A. v. Hayek (1960), Die Verfassung der Freiheit, S. 419 - 420.

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Quelle: Thomson Financial, eigene Berechnungen


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Quelle: Thomson Financial, eigene Berechnungen


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Quelle: Thomson Financial, eigene Berechnungen


Die Geldpolitik kann kein Wirtschaftswachstum herbeiführen

Lässt sich mittels Zinssenkungen und Geldmengenausweitung Wirtschaftswachstum schaffen? Schön wäre das: Man könnte dann nämlich mit einem Schlag die Armut auf der Welt beseitigen.

Ein Ausweiten der Geldmenge schafft keine neuen Konsum- oder Produktionsgüter. Es führt lediglich dazu, dass einige (die Erstempfänger des neuen Geldes) begünstigt werden auf Kosten anderer (der Spätempfänger des neuen Geldes). Die Erstempfänger können mit ihrem zusätzlichen Geld Güter zu noch unveränderten Preisen kaufen.

Die Spätempfänger hingegen können die Güter nur noch zu erhöhten Preisen kaufen. Die Erstempfänger profitieren folglich auf Kosten der Spätempfänger. Die Geldmengenausweitung führt dementsprechend zu einer Umverteilung von Einkommen und Vermögen.

Ein künstliches Herabdrücken der Zinsen ermutigt den Beginn von Investitionsprojekten, für deren Fertigstellung jedoch nicht ausreichende Ressourcen vorhanden sind.

Früher oder später merken die Unternehmen, dass sich ihre Investitionen nicht rechnen, weil die Preise der Inputgüter höher ausfallen, als sie ursprünglich in den Wirtschaftlichkeitsrechnungen veranschlagt wurden. Aus dem anfänglichen Investitions-Boom erwächst letztlich eine Wirtschaftskrise (Bust).

Wirtschaftswachstum erfordert Sparen und Investieren. Nur auf diese Weise lässt sich der Kapitalstock mehren, kommt es zu steigenden Realeinkommen. Damit das möglich ist, bedarf es eines Zinses, der sich frei im Markt bilden kann. Nur ein frei im Markt bestimmter Zins kann den Unternehmen anzeigen, wieviel Ersparnis tatsächlich verfügbar ist, um die angedachten Investitionen auch realisieren zu können.

Wirtschaftswachstum ist Folge von unternehmerischem Handeln. Dafür müssen die Unternehmer die Freiheiten haben, Produkt- und Prozessinnovationen verfolgen zu können, und sie müssen dafür auch attraktive Gewinne erzielen dürfen - was eine niedrige Steuerbelastung und wenig gesetzliche Einschränkungen (Regulation) erfordert.

Will man Wachstum und Beschäftigung fördern, so muss man an eben diesen Stellschrauben ansetzen. Mit mehr Geld und abgesenkten Zinsen lässt sich das nicht erreichen, es führt nur zu Wirtschaftsstörungen und Geldwertschwund.


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Quelle: Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH



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