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Lawinengefahr im Frühsommer

06.05.2015  |  Florian Grummes
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Auf dem Tageschart geht der Kampf um die fallende 50-Tagelinie (16,29 US$) in die nächste Runde. Trotz Chancen auf beiden Seiten gelang es seit Mitte März weder den Bullen noch den Bären diese wichtige Durchschnittslinie nachhaltig für sich zu reklamieren. In jedem Fall kann die letzte Abwärtsbewegung, welche am 26. März bei 17,41 US$ startete, als ein bullischer Keil klassifiziert werden. Nach einem Monat fallender Kurse setzen die Bullen am 27. April zum Gegenangriff an und konnte den Keil mit einem steilen Anstieg zügig nach oben aufbrechen.

Die Dynamik währte aber nur kurz und zum Ende der vergangenen Handelswoche fiel Silber wieder unter die Marke von 16,00 US$. Bis dato kann diese letzte Bewegung noch als Test des Ausbruchsniveaus bzw. des ehemaligen bullischen Keils eingestuft werden. Kurse unterhalb von 15,75 US$ sollten jetzt aber unbedingt vermieden werden, um das kurzfristig leicht bullische Bild nicht zu gefährden. Da die Bullen in den vergangenen fünf Handelstagen mehrmals an der Marke von 16,70 US$ scheiterten, kann sich das Blatt auch schnell wieder wenden.

Die Indikatoren liefern ein gemischtes Bild. Der "MACD"-Indikator versucht sich an einem relativ frischen Kaufsignal, während sich der "RSI"-Indikator zunehmend in neutralen Gewässern einpendelt. Die Stochastik hingegen ist schon wieder überkauft und lässt daher zunächst nur begrenzten Spielraum nach oben zu. Die positiven Tendenzen zum Wochenauftakt ermöglichen durchaus eine Fortsetzung der Erholung auf Sicht der nächsten Tage.

Ob dabei aber die schnell fallende 200-Tagelinie (17,29 US$) sowie die Abwärtstrendlinie seit dem Hoch vom letzten Juli erreicht oder gar überschritten werden können, muss in der aktuellen Verfassung des Silbermarktes jedoch stark bezweifelt werden. Ein Anstieg bis zum oberen Bollinger Band (16,79 US$) sollte aber möglich sein.

Auf der Unterseite hat das breite Unterstützungsband den Angriff der Bären zunächst erneut abgewehrt. Knapp darüber verläuft das untere Bollinger Band (15,66 US$) welches zusätzlichen Halt schafft.

Insgesamt hinterlässt der Tageschart einen lethargischen Eindruck. Weder Bullen noch Bären können die Kurse nachhaltig in ihre Richtung drücken. Gleichzeitig wird die Handlungsrange immer kleiner. Ungeachtet kurzfristig leicht positiver Tendenzen muss der Tageschart angesichts des übergeordnet nach wie vor intakten Abwärtstrends derzeit neutral mit negativem Bias eingestuft werden.


Gold/Silber Ratio:

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Nach wie vor läuft das Gold/Silber-Ratio seitwärts zwischen 70 und 77. Die steigende 200-Tagelinie (71,06) wurde Ende März zweimal getestet, ohne dass ein Durchbruch erfolgte. Sie nähert sich nun aber immer schneller dem aktuellen Preisniveau. Sollte das Gold/Silber-Ratio daher in den kommenden Wochen unter diese wichtige Durchschnittslinie fallen, ist von einem baldigen Ende der Seitwärtsphase auszugehen. Gleichzeitig wäre dies ein sehr positives Kaufsignal für den gesamten Edelmetallsektor.

Noch ist es aber nicht soweit und natürlich kann auch der Weg gen Norden einschlagen werden. Allerdings würden erst Schlusskurse oberhalb von 77 ein neues starkes Verkaufssignal generieren. Bis dahin ist also noch nicht klar, ob es sich bei der Seitwärtsbewegung um eine Konsolidierung oder aber um eine Topbildung handelt.


Silberminen ETF:

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Erstmals seit Beginn des Jahres gelang den Silberminenaktien in den letzten Wochen eine kleine Outperformance gegenüber dem Silberpreis selbst. Das ist zwar noch nicht nachhaltig und wirklich beeindruckend, aber immerhin auffällig. Schließlich haben die Minenaktien mit ihrem Vorläufercharakter seit vielen Jahren immer wieder bevorstehende Preisentwicklung beim Gold und Silber angekündigt.

Während der Silberpreis den ganzen April über doch klar korrigierte, liefen die Silberminenaktien seitwärts und setzen zuletzt zum Sprung über die 50-Tagelinie (8,81 US$) an. Die Kraft der Bullen reichte jedoch bisher nur für einen kurzen Anstieg bis an die Widerstandszone um 9,30 US$. Ende letzter Woche überkam die Minen ein Schwächeanfall, welcher zu einem Rücksetzer an die 50-Tagelinie (8,81 US$) führte. Das dabei entstandene Gap wurde gestern bereits wieder geschlossen. Der Abstand zur 200-Tagelinie (10,39 US$) ist immer noch beträchtlich.

Interessant ist die Tatsache, dass sich die beiden Bollinger Bänder zuletzt sehr eng zusammengezogen hatten (so eng wie seit Juli/August 2014 nicht mehr). Hier bahnt sich eine größere Bewegung an.... Da das "MACD"-Kaufsignal seit Mitte März den ETF unterm Strich kaum vorangebracht hat und sowohl die 50- als auch die 200-Tagelinie fallen, spricht vieles für erneut tiefere Kurse auf Sicht der zwei kommenden Monate.

Vorläufig liegt derzeit aber noch ein neutrales Bild vor. Erst ein Anstieg über die Abwärtstrendlinie bei 9,30 US$ - 9,50 US$ eröffnet deutliches Anstiegspotential. Kurse unterhalb von 8,20 US$ und vor allem unterhalb von 7,75 US$ wären hingegen sehr bedenklich. Die nächsten Wochen sind noch von der negativen Saisonalität bestimmt, ab Mitte /Ende Juni wird der Sektor aber hochinteressant. Solange der Silberminen ETF nicht unter 8.20 US$ abrutscht, nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Bodenbildung stetig zu.

Fundamental betrachtet scheint es, als ob der unterbewertete Minensektor zunehmend von Schnäppchenjägern bevölkert wird. Diese sehen in den ausgebombten Kursen eine antizyklische Chance, sind aber gleichzeitig aufgrund der unsicheren Lage noch sehr vorsichtig und stellen Positionen auch schnell wieder glatt.



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