Notenbank-Planwirtschaft
08.05.2015 | Mack & Weise
Befürchtungen darüber, die EZB könnte ihr erst im März gestartetes Gelddruckprogramm wegen des »Konjunktur(prognosen)wunders« in Europa wieder einstellen, begegnete der neue Chef-Magier der Märkte, Mario Draghi, mit gleich zwei be(un)ruhigenden Versprechen: Die geplanten 1.140 Mrd. Euro werden gedruckt, komme was da wolle ("Unser Fokus wird auf der vollen Umsetzung unserer Maßnahmen liegen."), selbst um den Preis, damit die nächste Krise wahrscheinlicher werden zu lassen ("Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass niedrige Zinsen für eine lange Zeit den Nährboden für Ungleichgewichte bilden können)?!
Das neuerliche EZB-Druckversprechen und die sich weiter deutlich abschwächende US-Konjunktur beflügelten im April abermals die »Märkte«, so dass - neben dem DAX oder dem S&P 500 - nun auch die US-Technologiebörse Nasdaq ihr im Jahr 2000 markiertes Blasenhoch nach 15 Jahren überwinden konnte.
Obwohl die Intensität des Konjunkturabschwungs in den USA anhand einiger Daten sogar an »beste« Lehman-Pleite-Zeiten erinnert, schöpfen die inzwischen mit einem 476-Mrd.-USD-Wertpapierkredit-Rekordvolumen spekulierenden Börsianer nicht nur in den USA daraus die Hoffnung, dass die seit zwei Jahren dauerangekündigte Zinsanhebung (die erste dann seit 2006!) endgültig auf den Fed´schen St.-Nimmerleinstag verschoben werden könnte.
Auch wenn die Aussicht auf ewig billiges Geld auch ewig steigende Aktienkurse zu versprechen scheint, so genügt ein Blick in die Finanzgeschichtete, um zu erkennen, dass dieser Zusammenhang keinesfalls zwangsläufig ist.
Aber einen Grund dafür, nach 6 Jahren Dauer-Liquiditätsrallye etwas mehr Vorsicht walten zu lassen, sehen unverändert die wenigsten, obwohl die Aktienbewertung in den USA schon heute ein Niveau erreicht hat, auf dem früher Aktienblasen geplatzt sind.
Warnte die BIZ im Sommer 2014 (ungehört) vor einem sich im Hintergrund aufbauendem "schmerzhaften und sehr zerstörerischen Umschwung", ließ der IWF in seinem jüngsten Global Financial Stability Report keine Zweifel offen, dass die Bemühungen der Alchimisten in den Notenbanken, einen Crash zu verhindern, diesen letztlich sogar auslösen werden!
So sieht der IWF die Risiken im Weltfinanzsystem nicht nur auf den höchsten Stand seit Oktober 2014 oder die Lage der auf 900 Mrd. Euro an faulen Krediten sitzenden Banken Europas kritisch; der Währungsfonds thematisierte auch die unkalkulierbaren Gefahren aus der Risikokonzentration des inzwischen über die Größe eines Welt-BIPs angeschwollenen unkontrollierbaren Schattenbankensektors (ca. 76.000 Mrd. USD).
Auch wenn es nicht eines IWF, sondern nur mathematischer Grundkenntnisse bedurfte, werden die Nebenwirkungen der unbeirrt weiter verfolgten Nullzinspolitik immer deutlicher. Für die 4.400 Mrd. Euro verwaltende europäische Versicherungswirtschaft erweist sich diese jedenfalls zunehmend als existenzbedrohend, wobei die Ratingagentur Moody´s die deutsche Versicherungswirtschaft sogar zur riskantesten der Welt erklärte!
Während es an Warnungen nicht fehlt, ist das Interesse für die sicheren Häfen - Gold und Silber - offenkundig vor allem in Asien ausgeprägt. In China, wo die diesjährige physische Goldnachfrage per 24.04. mit 782 t bereits 17% über dem Vorjahresvergleichszeitraum liegt, oder in Indien, wo die Goldimporte in den ersten drei Monaten auf 286 t kletterten (Vorjahr 137,5 t), scheint man also nicht nur die (Warn-)Zeichen der Zeit zu erkennen, sondern nutzt beherzt die Gunst der niedrig gehaltenden Preise.
© Mack & Weise GmbH
Vermögensverwaltung
Das neuerliche EZB-Druckversprechen und die sich weiter deutlich abschwächende US-Konjunktur beflügelten im April abermals die »Märkte«, so dass - neben dem DAX oder dem S&P 500 - nun auch die US-Technologiebörse Nasdaq ihr im Jahr 2000 markiertes Blasenhoch nach 15 Jahren überwinden konnte.
Obwohl die Intensität des Konjunkturabschwungs in den USA anhand einiger Daten sogar an »beste« Lehman-Pleite-Zeiten erinnert, schöpfen die inzwischen mit einem 476-Mrd.-USD-Wertpapierkredit-Rekordvolumen spekulierenden Börsianer nicht nur in den USA daraus die Hoffnung, dass die seit zwei Jahren dauerangekündigte Zinsanhebung (die erste dann seit 2006!) endgültig auf den Fed´schen St.-Nimmerleinstag verschoben werden könnte.
Auch wenn die Aussicht auf ewig billiges Geld auch ewig steigende Aktienkurse zu versprechen scheint, so genügt ein Blick in die Finanzgeschichtete, um zu erkennen, dass dieser Zusammenhang keinesfalls zwangsläufig ist.
Aber einen Grund dafür, nach 6 Jahren Dauer-Liquiditätsrallye etwas mehr Vorsicht walten zu lassen, sehen unverändert die wenigsten, obwohl die Aktienbewertung in den USA schon heute ein Niveau erreicht hat, auf dem früher Aktienblasen geplatzt sind.
Warnte die BIZ im Sommer 2014 (ungehört) vor einem sich im Hintergrund aufbauendem "schmerzhaften und sehr zerstörerischen Umschwung", ließ der IWF in seinem jüngsten Global Financial Stability Report keine Zweifel offen, dass die Bemühungen der Alchimisten in den Notenbanken, einen Crash zu verhindern, diesen letztlich sogar auslösen werden!
So sieht der IWF die Risiken im Weltfinanzsystem nicht nur auf den höchsten Stand seit Oktober 2014 oder die Lage der auf 900 Mrd. Euro an faulen Krediten sitzenden Banken Europas kritisch; der Währungsfonds thematisierte auch die unkalkulierbaren Gefahren aus der Risikokonzentration des inzwischen über die Größe eines Welt-BIPs angeschwollenen unkontrollierbaren Schattenbankensektors (ca. 76.000 Mrd. USD).
Auch wenn es nicht eines IWF, sondern nur mathematischer Grundkenntnisse bedurfte, werden die Nebenwirkungen der unbeirrt weiter verfolgten Nullzinspolitik immer deutlicher. Für die 4.400 Mrd. Euro verwaltende europäische Versicherungswirtschaft erweist sich diese jedenfalls zunehmend als existenzbedrohend, wobei die Ratingagentur Moody´s die deutsche Versicherungswirtschaft sogar zur riskantesten der Welt erklärte!
Während es an Warnungen nicht fehlt, ist das Interesse für die sicheren Häfen - Gold und Silber - offenkundig vor allem in Asien ausgeprägt. In China, wo die diesjährige physische Goldnachfrage per 24.04. mit 782 t bereits 17% über dem Vorjahresvergleichszeitraum liegt, oder in Indien, wo die Goldimporte in den ersten drei Monaten auf 286 t kletterten (Vorjahr 137,5 t), scheint man also nicht nur die (Warn-)Zeichen der Zeit zu erkennen, sondern nutzt beherzt die Gunst der niedrig gehaltenden Preise.
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