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Ohne Edelmetallgeld gibt es Inflation

06.06.2015  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
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Inflationäres Geld ist in höchstem Maße sozial ungerecht. Es schafft Gewinner und Verlierer. Die Gewinner sind die Erstempfänger des neuen Geldes, die Verlierer sind die Spätempfänger.

Inflationäres Geld verursacht Spekulationsblasen, verleitet Unternehmer zu Fehlentscheidungen. Es kommt zu Wirtschaftsstörungen, zu den gefürchteten Boom-und-Bust-Zyklen.

Weil die Geldmenge durch Bankkreditvergabe vermehrt wird, ist es nicht verwunderlich, dass die Verschuldungslasten von Staaten, Banken und Privaten immer weiter ansteigen relativ zur Wirtschaftsleistung.

Der Staatsapparat wächst dank des inflationären Geldes immer stärker an: Das beliebige Vermehren des ungedeckten Geldes erlaubt es dem Staat, seine Ausgaben weit über das reguläre Steueraufkommen hinaus auszuweiten.

Das inflationäre Geld ermöglicht es zudem, Militärausgaben und Kriege zu finanzieren, die, wenn es ein Edelmetallgeld gäbe, von der Bevölkerung als zu teuer und inakzeptabel angesehen werden würden.

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Chart links: Quelle: Federal Reserve of Minneapolis, eigene Berechnungen. *Auf Basis der Konsumentenpreise. Serie ist indexiert (1800 = 1).
Chart rechts: Quelle: US-Schatzamt



Kleinstes Übel

Die mit ungedecktem Geld vergrößerte Finanzkraft des Staates lässt immer mehr Menschen auf seiner Lohnliste landen. Sie alle entwickeln ein persönliches Interesse daran, dass der Staat finanzkräftig ist und bleibt.

Die Bevölkerung erlaubt ihren Regierenden, in immer weitreichenderem Maße bürgerliche und unternehmerischen Freiheiten einzuschränken, wenn es gilt, das ungedeckte Geldwesen von unerwünschten "Krisen" zu heilen.

Die Versuchung wird quasi unwiderstehlich, aufgelaufene Wirtschafts- und Finanzprobleme mit einem Ausweiten der Geldmenge in den Griff bekommen zu wollen. Zahlungsausfälle von Staaten und Banken werden stärker gefürchtet als die Folgen der Geldmengenvermehrung, die Inflation. Geld, das aus politischen Erwägungen vermehrbar ist, wird daher seine Kaufkraft einbüßen.

Diese Einsichten gewinnt man mit Blick auf die jüngste Währungshistorie, in Amerika und anderswo. Es wäre überraschend, wenn sich die Entwertung des Geldes nicht weiter fortsetzt beziehungsweise nicht sogar an Fahrt gewinnt.


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Quelle: Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH



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