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Trend mit weißem Bart

09.06.2015  |  Robert Rethfeld
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Dem Computer dürfte ebenfalls entgangen sein, dass das smarte Geld seit Wochen nach 20:00h verkauft (folgender Chart).

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Man könnte argumentieren, dass die Ausblendung von Negativsignalen den Erfolg bringt. Der Trend ist das Wesentliche, und der zeigt nach oben. Mit 44 Monaten ist der Trend ohne 10-Prozent-Korrekur im S&P 500 an die dritte Stelle der längsten Rallys der vergangenen 50 Jahre gerückt. Davor liegen die Perioden von März 2003 bis Oktober 2007 (54 Monate) sowie von Oktober 1990 bis Oktober 1997 (84 Monate). Man sollte erwähnen, dass der S&P 500 im Jahr des Zinsanstiegs 1994 um knapp 10 Prozent korrigierte.

Die aktuellen 44 Monate ohne 10 Prozent-Korrektur bedeuten für den S&P 500 einen historisch langen Zeitraum. Auch wenn man sich von der Vorstellung lösen sollte, dass allein aufgrund einer Zeitangabe eine Korrektur einsetzen muss, so rechtfertigt dieser Umstand - insbesondere in Verbindung mit den seit einigen Monaten auftretenden Divergenzen und Schwächesignalen - eine gewisse Vorsicht.

Der Kollege Computer kann gar nicht anders, als die 200- oder 250 Tage Linie (= Ein- Jahres-GD; dunkelgrüne Linie folgender Chart) zu berücksichtigen. Viele Stopps werden zur Verlustbegrenzung dort angelegt. Diese Linie steigt und verläuft aktuell bei 2.031 Punkten.

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Die längste ununterbrochene Periode oberhalb des 1-Jahres-GDs – und damit der stärkste Trend auf zeitlicher Ebene seit 1900 – wurde von 1949 bis 1953 gemessen. Der S&P 500 hielt sich 1.344 Tage oberhalb des 1-Jahres-GDs. Knapp dahinter notiert die Periode von 1995 bis 1998 (1.322 Tage).

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Die aktuelle Periode begann am 27.12.2011. Sie rangiert - mit bisher 1.259 Tagen - an dritter Stelle einer Statistik, die immerhin die letzten 115 Jahre umfasst. Die Daten basieren auf Wochenschlusskursen.

Zusammengefasst: Der Trend bekommt einen weißen Bart, sowohl im Hinblick auf die Vermeidung von 10-Prozent-Korrekturen als auch aus Sicht der Dauer der Periode oberhalb des 1-Jahres-GDs. Divergenzen tun sich auf, die klassischerweise einem Markthoch vorauslaufen. Wie stets in schwierigen Phasen dürften Computerprogramme Verluste überhöhen. Das Timing bleibt schwierig; wir gehen von einer Korrektur im S&P 500 spätestens ab Juli aus.


© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de



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