Erholung und Sommerrally bis 1.235 US$
18.06.2015 | Florian Grummes
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Tatsächlich kam der Goldpreis ab Mitte Mai gemäß dem saisonalen Muster deutlich unter Druck. Auf Sicht der nächsten drei Monate schalten die Ampeln nun aber ganz klar auf grün. Ab Mitte Juni bis Anfang Oktober waren in den letzten dreißig Jahren massive Kursanstiege zu beobachten. Es beginnt damit die beste Phase des Jahres für die Gold und Silber.
2. Gold in EUR
Rückblick:
In Euro gerechnet geriet der Goldpreis in den letzten Wochen deutlich unter Druck. Meine Erwartung steigender Kurse erwies als falsch. Vielmehr rutschte €-Gold ausgehend von 1.119 € bis auf 1.038 € zurück.
Gold in EUR Wochenchart:
Auf dem logarithmischen Wochenchart konsolidiert der Goldpreis in Euro weiterhin den starken Jahresauftakt oberhalb des Ausbruchsniveaus bei 1.000 €. Ein klares charttechnisches Muster lässt sich derzeit jedoch nicht erkennen. Die beiden Bollinger Bänder (1.034 € und 1.130 €) haben sich wieder etwas zusammengezogen, dennoch ist die Range noch deutlich zu groß, als das eine impulsive Ausbruchsbewegung möglich wird. Hier ist noch mehr Konsolidierungsbedarf vorhanden.
Bei den Indikatoren finden wir ein eher eingetrübtes Bild. Der "MACD"-Indikator fällt seit dem sehr späten Verkaufssignal Anfang April zwar nach unten, wirklich bereinigt ist die überkaufte Lage hier aber trotz der monatelangen Konsolidierung immer noch nicht. Die Stochastik hat im Mai ein Fehlsignal geliefert und dreht aktuell wieder nach unten ab. Der RSI verläuft neutral.
Insgesamt ist der übergeordnete Aufwärtstrend aber weiterhin intakt. Ein letzter Rücksetzer bis auf das Ausbruchsniveaus um 1.000 € kann aber nicht ausgeschlossen werden.
Gold in EUR Tageschart:
Auf dem Tageschart kam es nach dem Durchbruch unter eine parallele Trendlinie zum Kursrutsch, welcher erst knapp oberhalb der steigende 200-Tagelinie (1.031 €) aufgefangen werden konnte. Auch wenn diese wichtige Durchschnittslinie bisher nicht wirklich erreicht wurde (zuletzt im Dezember 2014), ist der Rücksetzer übergeordnet sehr positiv und gesund. Die Erholung der letzten Handelstage ist jedoch mehr als zäh und macht eher den Eindruck, als ob erneut tiefere Kurse und damit ein zweiter Test der 200-Tagelinie bevorstehen.
Bei den Indikatoren dreht die Stochastik bereits wieder nach oben und auch der "MACD" könnte in Bälde ein neues Kaufsignal erzeugen. Insgesamt hat sich die Lage mit einem erneut tieferen Hoch und nun auch einem tieferen Tief aber weiter eingetrübt. Mein "worst case"-Szenario der letzten Monate war immer ein Rücksetzer bis an das Ausbruchsniveau um 1.000 € - 1.010 €. Dies ist mit dem Kursgeschehen der letzten Wochen deutlich wahrscheinlicher geworden.