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US-Dollar und Gold

06.07.2015  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
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Das ungedeckte Papiergeld hat vielen Volkswirtschaften unübersehbare Probleme gebracht, auch in den Vereinigten Staaten von Amerika. Dass jedoch im Zuge einer Verschärfung der Probleme in der internationalen Kredit- und Geldarchitektur der US-Dollar profitieren wird, ist wahrscheinlich: Wenn die Unsicherheit, die alle ungedeckten Papierwährungen umschwebt, weiter zunimmt, wird die Nachfrage verstärkt nach derjenigen Währung steigen, die als vergleichsweise risikoarm angesehen wird. Es wäre überraschend, würde das nicht der US-Dollar sein.

Nicht zuletzt ist der Greenback - schenkt man den offiziellen Statistiken Glauben - nach wie vor die Währung, die über das höchste Deckungsverhältnis zwischen der ausstehenden (eng definierten) Geldmenge und den offiziellen Goldreserven (siehe hierzu nebenstehenden Grafiken) verfügt.

Dazu muss man wissen, dass in vielen Volkswirtschaften die ungedeckten Papiergeldmengen in den letzten Jahren überaus stark ausgeweitet wurden relativ zu den offiziellen Goldreserven. In einem Szenario, in dem schwindendes Vertrauen in das ungedeckte Geld eine Wiederverankerung im Gold notwendig macht, sind die Währungen, die nur über ein geringes Gold-Deckungsverhältnis verfügen, gefährdet.

Mit Blick auf die Probleme im Weltkredit- und -geldsystem drängen sich an dieser Stelle zwei Schlussfolgerungen auf: (1) Der Außenwert des US-Dollar wertet sich zunächst noch weiter auf, bevor es möglicherweise eine (geld-)politische Gegenreaktion gibt. (2) In einer ersten Stufe dient der US-Dollar als "sicherer Hafen", in einer zweiten Stufe verlagert sich diese Funktion wieder verstärkt auf das Gold. Vor diesem Hintergrund ist für Sparer und Investoren im Euroraum das Halten von Gold weiterhin unverzichtbar im Vermögensportfolio: Gold ist letztlich die beste Währung, die wirksamste Impfung, eine Versicherung gegen die Folgen des ungedeckten Geldes.


Der Außenwert des US-Dollar seit Sommer 2011 wieder im Aufwind

Effektiver Wechselkurs des US-Dollar, des japanischen Yen und des Euro


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Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. Steigen (fallen) die Linien, wertet der Außenwert der Währung auf (ab).
1) Realer, effektiver Wechselkurs; März 1973 = 100.
2) Effektiver Wechselkurs (1990 = 100).
3) Realer, effektiver Wechselkurs (1990 = 100).



Der US-Dollar verfügt nach wie vor über die höchste Golddeckung

Aktueller Goldpreis pro Feinunze in nationaler Währung und "hypothetischer Goldpreis pro Feinunze", der sich bei einer 100%-igen Deckung der Geldmenge M1 ergeben würde.


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Quelle: Thomson Financial. *Geldmenge M1 (in nationaler Währung) geteilt durch die offiziellen Goldreserven


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Quelle: Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH



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