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Übertriebener Pessimismus im Goldsektor?

24.07.2015  |  Lawrence Williams
Die Medien haben die Aussichten für Gold selten so düster dargestellt wie zur Zeit. Dies wird sich unzweifelhaft in einer weiteren Abkehr von Goldderivaten und Goldaktien niederschlagen.

China scheint im Allgemeinen für den letzten Crash des Goldpreises verantwortlich gemacht zu werden, doch ist das gerechtfertigt?

Eine wahrhaft machiavellistische Behauptung wäre, dass der Einbruch von gewissen, gegen Gold eingenommenen Marktteilnehmern verursacht wurde, um zu einer Zeit, als der Goldkurs bereits unter Druck stand, den maximalen Vorteil herauszuschlagen.

Durch die Verlagerung eines Teils der Transaktionen an die Goldbörsen von Shanghai könnten sie sowohl versucht haben, den chinesischen Hedgefonds die Schuld zuzuschieben, als auch die Nachfrage der Gold kaufenden chinesischen Privatanleger und Institutionen zu dämpfen, die andernfalls vielleicht ein Hindernis für eine Manipulation des Goldpreises nach unten gewesen wären.

Welche Indizien sprechen für dieses Szenario?

Der Goldpreiscrash wurde in Wahrheit durch den Verkauf einer gewaltigen Menge Futures in New York eingeleitet und dann in China mit einem zweifachen Schlag fortgesetzt: An der Shanghai Gold Exchange wurde die enorme Menge von 5 t an physischem Gold verkauft und an der Shanghai Futures Exchange wurde ein weiterer kolossaler Handel mit Gold-Futures abgewickelt.

Wie Ambrose Evans Pritchard in der britischen Tageszeitung Daily Telegraph schreibt "fielen die Spotpreise über Nacht um mehr als 4% auf 1.086 USD/oz, nachdem anonyme Fonds in Shanghai und New York 57 t Gold verkauften.

Für diesen offenbar abgestimmten Anschlag auf das Vertrauen der Anleger machten sie sich den Zeitpunkt der geringsten Marktliquidität zu Nutze."

Die ersten Verkäufe der Futures an der COMEX, die Sonntagnacht gegen 23.29 Uhr ausgeführt wurden, wenn die Aktivität an den Börsen üblicherweise am geringsten ist, waren so umfangreich, dass sie aufgrund ihres Volumens zwei 20-sekündige automatische Handelsstopps auslösten - das gab es praktisch noch nie.

Der folgende Chart von Reuters zeigt die Aktivitäten, wie sie auch von Bron Suchecki von der australischen Münzprägestätte Perth Mint in seiner Analyse der Ereignisse beschrieben werden.

Der rot umrandete erste Einbruch fand innerhalb von genau vier Sekunden statt!

Wenn Ihnen jemand erzählt, dass der Goldpreis nicht manipuliert werden kann, haben Sie hier das perfekte Gegenargument. Die beiden grünen Sterne zeigen an, wann die automatischen Handelsstopps ausgelöst wurden.

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Die kürzliche Bekanntgabe der Anstiegs der chinesischen Goldreserven, der viel geringer ausfiel als angenommen, nachdem das Land zuvor sechs Jahre lang jegliche Zunahme geleugnet hatte, und die nun für September erwartete Erhöhung des Zinssatzes durch die US-Notenbank Fed, hatten den Goldkurs bereits im Vorfeld geschwächt (auch wenn kaum jemand den chinesischen Angaben Glauben schenkte).

Dazu kommt noch die in seltener Eintracht geführte Anti-Gold-Kampagne der meisten westlichen Mainstream-Medien und nun sehen sich die Goldinvestoren mit einer Fülle an selten trostlosen Vorhersagen konfrontiert.


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