Schlechtes Sentiment für Gold hält an - Angebotsverknappung erst mittelfristig wirksam
01.08.2015 | Thorsten Proettel
Längste Verlustperiode seit 1999
Eine Erholung des Goldpreises nach dem Einbruch in der Vorwoche blieb bislang aus. Die Notierung tendiert weiterhin leicht schwächer. Derzeit kostet eine Feinunze des Edelmetalls rund 1.080 USD. Damit befindet sich der Goldpreis nicht nur auf dem niedrigsten Niveau seit Februar 2010. Angesichts des nun schon seit sechs Wochen anhaltenden Abwärtstrends befindet sich Gold nach Angaben von Thomson Reuters in der längsten Verlustperiode seit 1999.
Asiaten warten auf weiter fallenden Preis
In der Vergangenheit wurden kleine Preiseinbrüche häufig von vielen Käufern als günstige Gelegenheit zum Golderwerb genutzt, wodurch eine automatische Stabilisierung der Nachfrage einsetzte. Insbesondere die Asiaten bewiesen in den letzten Jahren eine große Preissensibilität. Aktuell melden die Edelmetallhändler in Indien und China aber nur geringe Umsätze. Viele Menschen halten sich in der Erwartung weiter fallender Preise zurück. Die negative Tendenz des Goldpreises wird somit sogar noch verstärkt.
Wir erwarten jedoch spätestens im vierten Quartal wieder höhere saisonbedingte Käufe. Allmählich dürfte sich das hinudistische Lichterfest Diwali bemerkbar machen, das in diesem Jahr auf den 11. November fällt. Und außerdem rechnen wir mit Eindeckungen im Vorfeld des chinesischen Neujahresfestes.
Spekulanten setzten auf fallende Preise
Unterdessen setzten die spekulativ orientierten Marktteilnehmer an der US-Terminbörse weiterhin auf fallende Preise. Die Netto-Position ihrer Goldpreiswetten befindet sich mittlerweile die zweite Woche in Folge im negativen Terrain (siehe Grafik). Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2006 schwankte die Netto-Position nur mehr oder minder stark im positiven Bereich, was bedeutet, dass der Mehrzahl der Geschäfte die Annahme steigender Preise zugrunde liegt.
Die aktuelle Positionierung der Spekulanten dokumentiert einerseits zwar eine negative Grundhaltung gegenüber Gold. Im Falle eines Preisanstiegs wären viele dieser Marktteilnehmer aber zum Rückzug gezwungen, um Verluste zu minimieren. Damit besteht die Chance auf eine kleine aber sprungartige Erholungsrallye.
Goldangebot dürfte mittelfristig fallen
Der gesunkene Goldpreis macht derzeit nicht nur vielen Anlegern einen Strich durch die Rechnung, sondern auch denjenigen Unternehmen, die sich mit dem Recycling von Altgold beschäftigen. Einerseits sind die Bestände an abgetragenem Schmuck und ähnlichem in den Privathaushalten in den letzten Jahren ohnehin gesunken.
Zweitens lohnt sich die Veräußerung von Altgold an die Händler bei dem niedrigen Preis weniger, so dass viele verkaufswillige Menschen auf bessere Zeiten warten. Von 2012 auf 2013 war das Altgoldaufkommen schon um 20% gefallen und 2014 fand nochmals ein Rückgang um 13% auf nur noch 1.125 Tonnen statt (siehe Chart).
Angesichts des jüngsten Preisrückgangs ist ein erneutes Absinken wahrscheinlich. Außerdem würde es nicht überraschen, wenn dieser Teil des Goldangebots in zwei bis drei Jahren bei dann nur noch 800 Tonnen läge.
Eine Erholung des Goldpreises nach dem Einbruch in der Vorwoche blieb bislang aus. Die Notierung tendiert weiterhin leicht schwächer. Derzeit kostet eine Feinunze des Edelmetalls rund 1.080 USD. Damit befindet sich der Goldpreis nicht nur auf dem niedrigsten Niveau seit Februar 2010. Angesichts des nun schon seit sechs Wochen anhaltenden Abwärtstrends befindet sich Gold nach Angaben von Thomson Reuters in der längsten Verlustperiode seit 1999.
Asiaten warten auf weiter fallenden Preis
In der Vergangenheit wurden kleine Preiseinbrüche häufig von vielen Käufern als günstige Gelegenheit zum Golderwerb genutzt, wodurch eine automatische Stabilisierung der Nachfrage einsetzte. Insbesondere die Asiaten bewiesen in den letzten Jahren eine große Preissensibilität. Aktuell melden die Edelmetallhändler in Indien und China aber nur geringe Umsätze. Viele Menschen halten sich in der Erwartung weiter fallender Preise zurück. Die negative Tendenz des Goldpreises wird somit sogar noch verstärkt.
Wir erwarten jedoch spätestens im vierten Quartal wieder höhere saisonbedingte Käufe. Allmählich dürfte sich das hinudistische Lichterfest Diwali bemerkbar machen, das in diesem Jahr auf den 11. November fällt. Und außerdem rechnen wir mit Eindeckungen im Vorfeld des chinesischen Neujahresfestes.
Spekulanten setzten auf fallende Preise
Unterdessen setzten die spekulativ orientierten Marktteilnehmer an der US-Terminbörse weiterhin auf fallende Preise. Die Netto-Position ihrer Goldpreiswetten befindet sich mittlerweile die zweite Woche in Folge im negativen Terrain (siehe Grafik). Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2006 schwankte die Netto-Position nur mehr oder minder stark im positiven Bereich, was bedeutet, dass der Mehrzahl der Geschäfte die Annahme steigender Preise zugrunde liegt.
Die aktuelle Positionierung der Spekulanten dokumentiert einerseits zwar eine negative Grundhaltung gegenüber Gold. Im Falle eines Preisanstiegs wären viele dieser Marktteilnehmer aber zum Rückzug gezwungen, um Verluste zu minimieren. Damit besteht die Chance auf eine kleine aber sprungartige Erholungsrallye.
Goldangebot dürfte mittelfristig fallen
Der gesunkene Goldpreis macht derzeit nicht nur vielen Anlegern einen Strich durch die Rechnung, sondern auch denjenigen Unternehmen, die sich mit dem Recycling von Altgold beschäftigen. Einerseits sind die Bestände an abgetragenem Schmuck und ähnlichem in den Privathaushalten in den letzten Jahren ohnehin gesunken.
Zweitens lohnt sich die Veräußerung von Altgold an die Händler bei dem niedrigen Preis weniger, so dass viele verkaufswillige Menschen auf bessere Zeiten warten. Von 2012 auf 2013 war das Altgoldaufkommen schon um 20% gefallen und 2014 fand nochmals ein Rückgang um 13% auf nur noch 1.125 Tonnen statt (siehe Chart).
Angesichts des jüngsten Preisrückgangs ist ein erneutes Absinken wahrscheinlich. Außerdem würde es nicht überraschen, wenn dieser Teil des Goldangebots in zwei bis drei Jahren bei dann nur noch 800 Tonnen läge.