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Den Bären bleiben vermutlich noch drei Wochen

13.08.2015  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
Nach wie vor fallen die beiden wichtigen Durchschnittslinien. Bis zur 50-Tagelinie (1.032 €) fehlen aktuell fast 30 €, bis zur 200-Tagelinie (1.043 €) sind es knapp 40 €. Das untere Bollinger Band (967 €) bietet schon wieder einiges an Platz nach unten.

Die Indikatoren sind in der Summe leicht positiv. Vor allem der "MACD"-Indikator bildet gerade ein neues Kaufsignal. Der "RSI" hingegen hat sich von den völlig überverkauften Werten klar erholt, ohne dass dabei der €-Goldpreis preislich gesehen zulegen konnte. Ein weiteres Indiz, dass der finale Boden noch nicht gesehen wurde. Die Stochastik nähert sich schon wieder überkauften Werten.

Insgesamt bleibt der Tageschart kurzfristig negativ und es spricht doch einiges dafür, dass noch ein finaler Ausverkauf in Richtung 950 € oder tiefer in den kommenden Wochen möglich ist.

Für den Fall einer Erholung, wartet auf der Oberseite zwischen 1.025 € und 1.043 € eine sehr starke Widerstandszone.


Handelsempfehlung:

Das letzte Nachkauflimit ging mit Kursen unterhalb von 1.015 € auf. Ich empfehle weiterhin, in die Kursschwäche hinein antizyklisch physische Gold- und Silberkäufe zu tätigen. Allerdings setze ich das Limit nun mit 950 € erneut eine Etage tiefer an.

Sollte es zum finalen Sell-Off kommen, müsste der Goldpreis in Euro zwischen 900 € und 950 € seinen Boden finden. Nutzen sie diese vermutlich letzte Schwäche, um den Anteil ihrer Edelmetalle im Portfolio auf wenigstens 10% (besser 15-20%) auszubauen.


3. Euro & US-Dollar

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Langfristig betrachtet steckt der Euro gegen den US-Dollar seit über sieben Jahren in einem Abwärtstrend. Seit März 2015 konsolidiert das Währungspärchen die starken Kursverluste und gerät immer mehr in eine trendlose Seitwärtsphase, welche sich aber zunehmend verengt. Aktuell lassen sich hier nur wenige Schlüsse auf die weitere Entwicklung der Edelmetalle ziehen. Kurzfristig hat der Euro sein oberes Bollinger Band (1,1089 US$) sowie die 50-Tagelinie (1,1096 US$) erreicht bzw. leicht überschritten.

Ein Rücksetzer wäre also keine Überraschung. Solange der Euro auch klar unterhalb seiner 200-Tagelinie (1,1429 US$) notiert, handelt es sich bei der gesamten Bewegung der letzten Monate vermutlich um eine Konsolidierung im Abwärtstrend. Damit bleibt der relativ starke US-Dollar vorerst ein Belastungsfaktor für die Edelmetall- und Rohstoffmärkte.


4. Goldminen GDX

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Nach einem weiteren brutalen Ausverkauf erreichte der Minen-ETF GDX vor fünf Handelstagen bei 13,01 US$ einen ersten Boden. Seitdem konnten sich die Minenaktien sprunghaft erholen, ohne dass dadurch der technische Schaden in irgendeiner Weise behoben wurde. Weiterhin ist der Abstand zur 50-Tagelinie (16,53 US$) als auch zur 200-Tagelinie (18,89 US$) riesig.

Ich denke der Erholung ist noch nicht zutrauen. Die Stochastik ist bereits wieder überkauft! Typischerweise müsste der Boden nochmal getestet werden bzw. der erste Anstieg kommt nach so einem Crash meist nochmal zurück. Deutlich unterschritten werden dürfte die Marke von 13,00 US$ aber wohl nicht mehr.

Positiv ist aber das doch recht deutliche Kaufsignal beim "MACD"-Indikator. Außerdem verhalten sich die Minenaktien nun stärker als der Goldpreis.

Insgesamt ist der Tageschart für den GDX noch immer klar negativ, es mehren sich aber die Umkehrsignale sowie vor allem die Wahrscheinlichkeit, dass die Minenaktien ihren Boden bereits gesehen haben. Damit würden sie ihre Vorläuferfunktion mal wieder bestätigen.


5. Zusammenfassung & Konklusion

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"Ich weiß, dass ich nichts weiß". Diese Weisheit von Sokrates gilt natürlich auch für mich. Selten aber war die Lage am Goldmarkt in den letzten zwei Jahren so klar wie aktuell. Die finale Kapitulation ist in vollem Gange. Die nächsten zwei bis drei Wochen sollten von größter Irrationalität geprägt sein. Natürlich sind Gold und Silber völlig überverkauft bzw. massiv unterbewertet und werden sich mittelfristig wieder in ganz anderem Lichte präsentieren.

Kurzfristig aber rast der Bärenzug vermutlich unbeirrt weiter und wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit erst in der Gegend um 1.000,00 US$ ruckartig zum Stillstand kommen. Der letzte Akt des vierjährigen Bärentheaters könnte bereits Ende August/Anfang September vollzogen sein.

Wer jetzt noch sein Gold verkauft, hat von den Mechanismen an den Finanzmärkten überhaupt nichts verstanden. Auch Absicherungsstrategien machen auf dem aktuellen Niveau überhaupt gar keinen Sinn mehr. Vielmehr sollte jeder Marktteilnehmer einen klaren Handlungsplan verfasst haben, wie er von der unmittelbar bevorstehenden Trendwende an den Edelmetallmärkten profitieren kann. Das Investment in physische Barren und Münzen bleibt oberste Wahl.

Die Minenaktien sind nach einem zu erwartenden Rücksetzer ebenfalls ein klarer Kauf, allerdings am besten in Form eines ETF (GDX und GDXJ) oder des pro aurum Value Flex Fond (ISIN: DE000A0YEQY6). Einzeltitel haben in den kommenden Jahren die Chance auf gigantische Kursgewinne, allerdings müssen sie dabei auch die Nadel im Heuhaufen finden.

Was Absicherungsstrategien betrifft, müssen sie diese allerspätestens jetzt bei ihren Aktieninvestments im DAX tätigen. Mit der gestern verkündeten Abwertung der chinesischen Währung sollte Ihnen klar geworden sein, dass in China die Probleme bereits ziemlich groß sind. Eine sich abschwächende chinesische Nachfrage wird den exportlastigen DAX massiv unter Druck bringen. Gleichzeitig müssten die eingeführten Kapitalkontrollen mittelfristig dazu führen, dass die Chinesen aufgrund ihrer weiter abwertenden Währung ins Gold fliehen werden.

Zusammengefasst erwarte ich schon in den nächsten zwei bis vier Wochen den finalen Boden beim Gold im Bereich um 1.035,00 US$ bis 980,00 US$. Mein absolutes Worst-Case Szenario sieht den Boden bei 972,00 US$. Mir ist bewusst, dass der Zeitraum sehr kurz ist, sollte sich die Bärenflagge aber bestätigen, kann alles ziemlich schnell über die Bühne gehen. Im Anschluss wird sich der Gold wie Phoenix aus der Asche erheben und bereits im Oktober die Widerstandsmarke um 1.140,00 US$ angreifen. Bis zum Jahresende sehe ich den Goldpreis gut erholt oberhalb von 1.200,00 US$.

Sollte jetzt aber doch wider Erwarten direkt eine größere Erholung gelingen, so wird dies das Ende des Bärenmarktes nochmals hinauszögern. Die Tief bei 1.071,20 US$ hat jedenfalls in meinen Augen noch nicht das Ende der Korrektur markiert. Die Minenaktien und Silber werden aber das letzte Tief beim Goldpreis nicht mehr mitmachen.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Goldedition vom 12.08.2015
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