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Den Bären bleiben vermutlich noch drei Wochen

13.08.2015  |  Florian Grummes
- Seite 3 -
Die Stimmung bleibt parallel mit den Gold- und Silberkursen im Keller. Die bärischen Analysen und Beiträge häufen sich. Immer mehr Investmentbank verbannen die Edelmetalle aus den Portfolios und senken ihre Kursziele teilweise deutlich. Im Juli 2011 ging die Deutsche Bank von weiter steigenden Goldkursen aus, aktuell erwartet sie einen Goldpreis bei 750 US-Dollar.

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung ließ sich gar auf Seite 7 zu einer starken Warnung hinreißen:

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Sie wissen, dass ich auf der Suche nach genau solchen Aussagen im Mainstream bin. Auch die Süddeutsche erlaubt sich einen Seitenhieb auf den Goldstandard und vergisst dabei völlig, dass die eiserne Haushalts-Disziplin, welche ein golddecktes Währungssystem von seinen Teilnehmern verlangt, dem 1. Weltkrieg innerhalb weniger Wochen oder Monaten ein Ende bereitet hätte. Nur in einem Papiergeldsystem lassen sich Kriege über Jahre hinweg mit der Druckerpresse finanzieren.

Wie auch immer, meine Interpretation der Sentimentlage ist eindeutig. Wir befinden uns in den letzten Wochen dieses Bärenmarktes!

Logischerweise, und das gilt für jede Bewegung egal ob nach oben oder unten, überwiegt am Ende die Irrationalität. Am Ende eines Bullenmarkte ist es die Gier, am Ende eines Bärenmarktes ist es die blanke Angst, die den Marktteilnehmern den nüchternen Blick auf die Märkte verstellen.

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Nimmt man diese These als Grundlage müsste der Abschlag auf den Nettoinventarwert des "Central Fund of Canada" eigentlich auf dem tiefsten Stand der letzten fünf Jahre angekommen sein. Aktuell beträgt der Abschlag zwar 6%, liegt damit aber doch noch ein gutes Stück oberhalb des Wertes vom letzten Dezember. Dieser Chart spricht wohl eher dafür, dass wir den finalen Boden noch nicht gesehen haben.


Saisonalität:

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Gemäß der saisonalen Statistik befinden wir uns mitten in der besten Phase des Jahres für den Goldpreis. Bis jetzt ist davon aber noch nichts zusehen. Der Crash Ende Juli steht vielmehr im krassen Gegensatz zum saisonalen Muster. Für den Sommer 2015 gilt daher wohl: "Ausnahmen bestätigen die Regel".

Ich vermute, dass der Goldpreis erst im September das Verpasste nachholen wird.


2. Gold in EUR

Rückblick:

Aufgrund des relativ stabilen Wechselkurses des Euros gegen den US-Dollar fiel der Goldpreis in Euro in den letzten vier Wochen doch recht deutlich. Nachdem sich €-Gold den ganzen Juni über noch knapp oberhalb seiner 200-Tagelinie (1.043 €) halten konnte, rutschte der Preis für eine Feinunze ab Mitte Juli zügig eine Etage tiefer. Erst bei 977 € wurde ein vorübergehendes Tief gefunden. Seitdem konsolidiert €-Gold, ohne sich bisher wieder nachhaltig über die Marke von 1.000 € nach oben arbeiten zu können.


Gold in EUR Wochenchart:

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Auf dem logarithmischen Wochenchart ist der Goldpreis in Euro gerechnet nun also doch unter die Marke von 1.000 € gerutscht. Damit hat sich das Chartbild natürlich eingetrübt. Allerdings ist es durchaus typisch, dass das der ehemalige Widerstand nun von oben getestet wird. Sollte der Goldpreis in US-Dollar erwartungsgemäß weiter fallen, während sich gleichzeitig das Währungspärchen Euro/US-Dollar weiterhin seitwärts bewegt, sind für den Goldpreis in Euro auch noch tiefere Kurse zu erwarten.

Eine nächste mögliche Anlaufstelle liegt daher bei der im Dezember 2013 gestarteten Aufwärtstrendlinie bei ca. 950 €. Da auf Sicht der nächsten zwei bis drei Wochen aber noch stärkere Übertreibungen auf der Unterseite möglich sind, wären kurzzeitig auch Ausverkaufskurse zwischen 900 € und 950 € denkbar.

Bestätigt wird die bärische Analyse von der Stochastik. Hier laufen beide Signallinien seit Ende Juni unterhalb von 20 und zurren den Abwärtstrend der letzten Monate bis auf weiteres fest ("embedded" Status). Der "MACD"-Indikator liefert bereits seit Anfang April ein klares Verkaufssignal.

Insgesamt ist aber der übergeordnete Aufwärtstrend nach wie vor intakt und könnte mit Kursen im Bereich von 950 € oder auch tiefer erstmals seit fast einem Jahr wieder getestet werden. Übertreibungen auf der Unterseite sind möglich und zu erwarten, dürften sich aber nur wenige Handelstage halten können.


Gold in EUR Tageschart:

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Auf dem logarithmischen Tageschart ist klar zu erkennen, dass der Goldpreis in Euro eine wichtige Unterstützung bei 1.000,00 € erreicht hat und hier seit über 10 Handelstagen festhängt. Ein Boden müsste meiner Meinung nach anders aussehen.


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