Edelmetalle: Dunkle Wolken am Schwellenländer-Konjunkturhimmel
17.08.2015 | Thorsten Proettel
Gold wieder fester
Der Monat August steht üblicherweise im Verdacht, den Höhepunkt eines an Nachrichten armen Sommerloches zu markieren. Das Jahr 2015 bemüht sich aber nach Kräften, dieser Regel zu widersprechen. Von China über Griechenland bis hin nach Brasilien finden derzeit Entwicklungen statt, die das Potenzial haben, den Goldpreis in den kommenden Monaten stark zu beeinflussen. Die jüngste Bewegung von 1.083 USD Ende letzter Woche auf aktuell 1.117 USD dürfte aber weniger auf äußere Faktoren zurückzuführen sein.
Kleiner "Short-Squeeze"?
Nach dem Preisrutsch Mitte Juli setzten sehr viele spekulativ orientierte Marktteilnehmer mit Short-Positionierungen an der Terminbörse auf eine Fortsetzung des Abwärtstrends. Da dieser ausblieb und die Wette somit vorerst offenbar nicht aufging, lösten vermutlich die zuletzt in diesen "Trade" eingestiegenen Spekulanten ihre Positionen mit Gegengeschäften wieder auf und sorgten so für höhere Preise. Hierdurch gerieten weitere Marktteilnehmer, die ebenfalls auf fallende Preise hofften, in den Verlustbereich und wurden ebenfalls zum Ausstieg gezwungen, so dass sich eine eigene Dynamik entfaltete.
Gemäß den jüngsten Daten der US-Terminmarktaufsicht sank die Summe der Short-Kontrakte in Händen der Money Manager in der ersten Augustwoche erstmals seit Mitte Juni wieder. Und vermutlich wird die nächste Veröffentlichung der Daten dieses Bild bestätigen.
Belastungsfaktoren derzeit ausgeblendet
Dass der oben beschriebene "Short-Squeeze" zu einem Goldpreisanstieg von "nur" 30 USD je Feinunze führte, dürfte an den weiterhin vorhandenen Belastungsfaktoren für das gelbe Metall liegen, die jüngst nur ausgeblendet wurden. Nachdem die großen Investmentbanken ihren Kunden in den letzten Wochen zum Ausstieg aus dem Goldmarkt rieten, nutzen vermutlich manche Anleger jeden kleinen Preisanstieg als günstige Verkaufsgelegenheit.
Das Potenzial nach oben bleibt dadurch begrenzt. Auf der anderen Seite ist die schon vielfach beschworene Leitzinswende in den USA noch nicht vom Tisch. Der Eintritt des ersten Zinsanstieges seit 2006 dürfte das gelbe Metall zumindest punktuell belasten.
Neues Wechselkursregime in China
Allerdings sehen manche Börsianer die Zinswende in den USA durch die jüngsten Entwicklungen in China in weite Ferne gerückt. Am Dienstag gab die chinesische Notenbank eine Änderung ihres Wechselkursregimes für den Renminbi Yuan bekannt. Bislang durfte die Währung um einen von den Währungshütern festgelegten starren Referenzkurs zum USD schwanken, wobei Abweichungen nach oben und unten um maximal 2% möglich waren.
Nach einer ganzen Reihe von enttäuschenden Konjunkturdaten in den letzten Monaten mehrten sich die Stimmen, die angesichts der Wachstumsabschwächung für eine Abwertung des Yuan plädierten. Möglicherweise war dieser zwar nicht gegenüber dem USD zu stark bewertet. Aber der Yuan wertete mit dem USA in den letzten Monaten gegenüber fast allen anderen Währungen stark auf.
Belastung für US-Wirtschaft nimmt zu
Die People’s Bank of China reagierte nun, indem sie die Wechselkursfeststellung ein Stück weit flexibler gestaltet. Der Referenzkurs des Yuan zum USD wird nun börsentäglich neu festgelegt, wobei der Schlusskurs des Vortages den entscheidenden Wert markiert. Die maximale Schwankungsbreite von plus/minus 2% bleibt erhalten. Im Grunde genommen wurde der Wechselkurs damit freigegeben, wobei die tägliche Volatilität durch den beschriebenen Korridor begrenzt bleibt.
Durch die in den letzten Tagen eingetretene Abwertung des Yuan beziehungsweise die spiegelbildliche Aufwertung des USDs wachsen die Probleme der US-Wirtschaft, die ohnehin schon unter dem starken Dollar zu leiden hat. Eine Zinserhöhung der US-Fed würde in diesem Umfeld möglicherweise wie Öl im Feuer wirken. Sollte Fed-Chefin Yellen ihre Pläne für einen ersten Zinsschritt noch in diesem Jahr aufgeben, wäre vermutlich eine kleine Goldpreisrallye die Folge.
Der Monat August steht üblicherweise im Verdacht, den Höhepunkt eines an Nachrichten armen Sommerloches zu markieren. Das Jahr 2015 bemüht sich aber nach Kräften, dieser Regel zu widersprechen. Von China über Griechenland bis hin nach Brasilien finden derzeit Entwicklungen statt, die das Potenzial haben, den Goldpreis in den kommenden Monaten stark zu beeinflussen. Die jüngste Bewegung von 1.083 USD Ende letzter Woche auf aktuell 1.117 USD dürfte aber weniger auf äußere Faktoren zurückzuführen sein.
Kleiner "Short-Squeeze"?
Nach dem Preisrutsch Mitte Juli setzten sehr viele spekulativ orientierte Marktteilnehmer mit Short-Positionierungen an der Terminbörse auf eine Fortsetzung des Abwärtstrends. Da dieser ausblieb und die Wette somit vorerst offenbar nicht aufging, lösten vermutlich die zuletzt in diesen "Trade" eingestiegenen Spekulanten ihre Positionen mit Gegengeschäften wieder auf und sorgten so für höhere Preise. Hierdurch gerieten weitere Marktteilnehmer, die ebenfalls auf fallende Preise hofften, in den Verlustbereich und wurden ebenfalls zum Ausstieg gezwungen, so dass sich eine eigene Dynamik entfaltete.
Gemäß den jüngsten Daten der US-Terminmarktaufsicht sank die Summe der Short-Kontrakte in Händen der Money Manager in der ersten Augustwoche erstmals seit Mitte Juni wieder. Und vermutlich wird die nächste Veröffentlichung der Daten dieses Bild bestätigen.
Belastungsfaktoren derzeit ausgeblendet
Dass der oben beschriebene "Short-Squeeze" zu einem Goldpreisanstieg von "nur" 30 USD je Feinunze führte, dürfte an den weiterhin vorhandenen Belastungsfaktoren für das gelbe Metall liegen, die jüngst nur ausgeblendet wurden. Nachdem die großen Investmentbanken ihren Kunden in den letzten Wochen zum Ausstieg aus dem Goldmarkt rieten, nutzen vermutlich manche Anleger jeden kleinen Preisanstieg als günstige Verkaufsgelegenheit.
Das Potenzial nach oben bleibt dadurch begrenzt. Auf der anderen Seite ist die schon vielfach beschworene Leitzinswende in den USA noch nicht vom Tisch. Der Eintritt des ersten Zinsanstieges seit 2006 dürfte das gelbe Metall zumindest punktuell belasten.
Neues Wechselkursregime in China
Allerdings sehen manche Börsianer die Zinswende in den USA durch die jüngsten Entwicklungen in China in weite Ferne gerückt. Am Dienstag gab die chinesische Notenbank eine Änderung ihres Wechselkursregimes für den Renminbi Yuan bekannt. Bislang durfte die Währung um einen von den Währungshütern festgelegten starren Referenzkurs zum USD schwanken, wobei Abweichungen nach oben und unten um maximal 2% möglich waren.
Nach einer ganzen Reihe von enttäuschenden Konjunkturdaten in den letzten Monaten mehrten sich die Stimmen, die angesichts der Wachstumsabschwächung für eine Abwertung des Yuan plädierten. Möglicherweise war dieser zwar nicht gegenüber dem USD zu stark bewertet. Aber der Yuan wertete mit dem USA in den letzten Monaten gegenüber fast allen anderen Währungen stark auf.
Belastung für US-Wirtschaft nimmt zu
Die People’s Bank of China reagierte nun, indem sie die Wechselkursfeststellung ein Stück weit flexibler gestaltet. Der Referenzkurs des Yuan zum USD wird nun börsentäglich neu festgelegt, wobei der Schlusskurs des Vortages den entscheidenden Wert markiert. Die maximale Schwankungsbreite von plus/minus 2% bleibt erhalten. Im Grunde genommen wurde der Wechselkurs damit freigegeben, wobei die tägliche Volatilität durch den beschriebenen Korridor begrenzt bleibt.
Durch die in den letzten Tagen eingetretene Abwertung des Yuan beziehungsweise die spiegelbildliche Aufwertung des USDs wachsen die Probleme der US-Wirtschaft, die ohnehin schon unter dem starken Dollar zu leiden hat. Eine Zinserhöhung der US-Fed würde in diesem Umfeld möglicherweise wie Öl im Feuer wirken. Sollte Fed-Chefin Yellen ihre Pläne für einen ersten Zinsschritt noch in diesem Jahr aufgeben, wäre vermutlich eine kleine Goldpreisrallye die Folge.