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Die finale Kapitulation ist noch nicht abgeschlossen

28.08.2015  |  Florian Grummes
- Seite 5 -
Besonders heftig ist in den letzten Monaten der Palladiumpreis unter die Räder gekommen. Wurde die Feinunze Anfang Mai noch mit 803,00 US$ gehandelt, so kostete sie heute Morgen nur noch 531,40 US$. Ein Abschlag von 33,8% in dreieinhalb Monaten. Der enge Palladiummarkt preist damit eine dramatische Abschwächung der chinesischen Wirtschaft ein.

Charttechnisch hat Palladium nun wie befürchtet die Unterstützungszone bei 535,00 US$ erreicht. Genau hier endete der letzte große Abverkauf Ende September 2011. Noch ist aber keine wirkliche Reaktion der Bullen zu beobachten. Die nächste Unterstützungszone liegt erst zwischen 470,00 US$ und 500,00 US$. Da die Stochastik bärisch "embedded" den Abwärtstrend festgezurrt hat, müssen wir davon ausgehen, dass die Bären den Palladiumpreis auch noch bis in diese Zone drücken könnten.

Allerdings erreicht der "RSI"-Indikator langsam aber sicher extrem überverkaufte Werte. Eine Erholungsbewegung wird damit immer wahrscheinlicher. Dazu wird es aber wohl eine klare Erholung an den Aktienmärkten benötigen. Das Verkaufssignal beim "MACD" ist seit Mai aktiv und macht noch keine Anstalten einer Trendwende.

Am Terminmarkt haben die kommerziellen Händler ihre Leerverkäufe bis auf relativ niedrige 5.928 leerverkaufte Kontrakte reduziert. Eine extreme Engstelle lag mit den Zahlen von vor einer Woche noch nicht vor. Mit dem Kursrutsch der vergangenen Tage dürfte sich das geändert haben.

Zusammengefasst bleibt die Lage am Palladiummarkt extrem bärisch. Erst wenn sich die Stochastik aus ihrem "embedded" Status (=beide Signallinien über 20) befreien kann, dürfte eine größere Erholung starten. Die zahlreichen ehemaligen Unterstützungen sind dann auf dem Weg zur weit entfernten 50-Tagelinie (749,46 US$) starke Widerstände.


4. Zusammenfassung & Konklusion

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Der Shanghai A Index verlor am Montag 8,49%, gestern standen dann nochmals -5,93% zu Buche. Damit hat die chinesische Zentralbank ganz offensichtlich die Kontrolle über den dortigen Aktienmarkt verloren. Der Shanghai A Index dürfte in den kommenden Wochen und Monaten wohl auf den Ausgangspunkt der gesamten Rally, und damit unter 2.800 Punkte, fallen.

Die Schockwellen breiten sich zügig über den ganzen Planeten aus. Die große und entscheidende Frage wird nun sein, ob ähnliches auch in Europa und Amerika passieren wird, denn die mehrjährigen Bullenmärkte beim DAX & Co. sind ganz eindeutig und hauptsächlich auf das Vertrauen in die Wunderheilkräfte der Zentralbanker gebaut. Die realwirtschaftliche Entwicklung hat mit dem Geschehen an den Aktienmärkten nicht mehr viel zu tun. Viele Möglichkeiten bleiben Draghi, Yellen und Abe im Umfeld von niedrigsten Zinsen aber nicht mehr.

Sollte sich die Erkenntnis weiter durchsetzen, dass all die Liquiditätsmaßnahmen rein gar nichts außer Scheinwachstum und neue Blasen erzeugt haben, wird es ein böses Erwachen geben. Dass in diesem Umfeld alle Puzzleteile für eine gigantische Preisexplosion am Goldmarkt beisammen sind, sollte klar sein. Denn natürlich werden die Zentralbanker die Märkte verzweifelt mit noch mehr Geld fluten, alles andere führt nämlich direkt zur systemischen Implosion des weltweiten Finanzsystems.

Achten sie in den kommenden Wochen auch auf Meldung über erste Insolvenzen und Bankrotte (vor allem in China). Jeder der die gigantischen Überkapazitäten und die abartige Korruption in China anzweifelt, möge sich die Zeit nehmen (und notfalls auch Google Translator zur Hilfe) um diesen sehr ausführlichen Artikel "China And The New World Disorder" zu lesen und zu studieren.

Meine wiederholte Warnung, ihre Aktienbestände unbedingt abzusichern, kam vor zwei Wochen gerade noch rechtzeitig. Zwischenzeitlich verlor der DAX seitdem bereits 2.000 Punkte! Erstmals seit fast fünf Jahren kann der "Crash" auch nicht mehr als gesunder Rücksetzer im Aufwärtstrend abgetan werden. Denn seit dem Hoch im April hat der DAX mittlerweile 24,5% verloren und notiert zudem auch klar unter seiner 200-Tagelinie. Damit qualifiziert sich unser deutscher Aktienmarkt laut Definition eindeutig für einen Bärenmarkt!

Sie fragen sich, warum ich so ausführlich in der Silberedition auf die Aktienmärkte eingehe? Nun die Sache ist schnell erklärt: In den letzten Jahren waren es vor allem die steigenden Aktienmärkte, welche Gold und Silber aus dem Blickfeld der Anleger gedrängt haben. Nun aber ist das DowJones/Gold-Ratio vorgestern gekippt und hat ein Kaufsignal pro Edelmetalle und contra Aktien geliefert.

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Auch wenn die Edelmetalle in den nächsten Wochen erst noch ihre finale Kapitulation abschließen müssen, so haben sich damit die mittel- und langfristigen Aussichten erheblich verbessert.

Ich gehe weiterhin davon aus, dass Gold seinen Boden erst zwischen 980,00 US$ und 1.035,00 US$ machen wird. Silber sollte sich eigentlich im Endstadium besser halten, hat aber in den letzten Tagen deutlich nachgegeben und dürfte daher ebenso noch mal unter Druck geraten. Sollte Gold jetzt unter 1.106,00 US$ fallen, könnte der finale Ausverkauf sehr schnell über die Bühne gehen.

Eine US-Leitzinsanhebung wird es nicht geben. Vielmehr sind schon jetzt neue massive Liquiditätsmaßnahmen absehbar. Diese dürften dann den neuen Goldbullenmarkt - vermutlich ab Mitte/Ende September befeuern.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Silberedition vom 26.08.2015
Kostenloser Newsletter: http://eepurl.com/pPhCf



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