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Immer noch kein Ende des Bärenmarktes

12.09.2015  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
Gold in EUR Tageschart:

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Das Kursgeschehen der letzten Wochen unterstreicht auf dem logarithmischen Tageschart die Bedeutung der 1.000 € Marke als wichtige Unterstützung. Die Tatsache, dass sie zwischenzeitlich schon um 23 € bzw. 15 € unterschritten wurde und sich der Goldpreis hier bisher nicht nachhaltig wieder nach oben absetzen konnte, macht sie zunehmend anfällig. Gleichzeitig hat sich aber ein ganz flacher Aufwärtstrend mit einem höheren Tief entwickelt.

Daher lässt sich nun ableiten, dass Kurse unter 990 € wohl den Startschuss für eine Abverkauf in den nächsten Zielbereich um 960 € bedeuten würden. Gleichzeitig reicht auf der Oberseite nun schon ein Tagesschlusskurs oberhalb von 1.110 € aus, um den ersten Abwärtstrend zu überwinden. In diesem Fall dürfte die nächste Widerstandszone um 1.025 € zügig angelaufen werden. Darüber wartet die steigende 200-Tagelinie (1.049 €) und weiter entfernt die Abwärtstrendlinie aus den beiden Jahreshoch bei derzeit knapp 1.105 €.

Die Indikatoren geben ein gemischtes Bild. Einerseits ist das "MACD"-Kaufsignal seit Anfang August intakt, andererseits droht das erst vor zwei Wochen erzielte Kaufsignal bei der Stochastik zu kippen. Das Momentum steht also schon wieder auf der Klippe.

Zusammengefasst ist der Tageschart aufgrund der lethargischen Kursentwicklung eher bärisch zu interpretieren. Die Chancen auf nochmals tiefere Goldpreise in Euro sind nicht von der Hand zu weisen. Übertreibungen in Richtung 900 €-950 € sind möglich und zu erwarten, dürften sich aber nur wenige Handelstage halten können.


Handelsempfehlung:

Ich empfehle weiterhin, in jede Kursschwäche hinein antizyklisch physische Gold- und Silberkäufe zu tätigen. Mein Limit dafür bleibt bei 950 €/Feinunze Gold bestehen.

Sollte es zum finalen Sell-Off kommen, müsste der Goldpreis in Euro zwischen 900 € und 950 € seinen Boden finden. Nutzen sie diese vermutlich letzte Schwäche, um den Anteil ihrer Edelmetalle im Portfolio auf wenigstens 10% (besser 15-20%) auszubauen.


3. Euro & US-Dollar

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Am Währungsmarkt ging es im Umfeld der crashenden Aktienmärkte gehörig zur Sache. Der Euro konnte zunächst seine fallende 200-Tagelinie (1,1625 US$) erreichen, sprang dann mit einem Gap bis auf 1,1714 US$ deutlich darüber und fiel danach umgehend bis auf die 50-Tagelinie (1,1086 US$) zurück. Das genannte Kursziel aus dem aufsteigenden Dreieck wurde damit punktgenau abgearbeitet.

Der logische Rücksetzer an die Unterstützung um 1,10 US$ folgte umgehend. Nun müsste eigentlich ein zweiter Anlauf an die 200-Tagelinie auf dem Programm der seit Anfang März laufenden Euro-Erholung stehen. Übergeordnet überzeugt der Euro zwar noch nicht, solange aber die Aufwärtstrendlinie bei derzeit 1,0950 US$ gehalten werden kann, müsste die Erholung weiter laufen. Dies stützt den Goldpreis.


4. Goldminen GDX

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In einem hochvolatilen Umfeld legten der Minen-ETF "GDX" eine rasanten Achterbahnfahrt aufs Parkett. Die zwischenzeitlich geglückte Erholung bis auf 16,16 US$ brach in nur vier Handelstagen vollständig in sich zusammen. Die fallende 50-Tagelinie (14,84 US$) bleibt damit der erste große Widerstand auf dem Weg nach oben. Seit Mitte Juli wurde die Zone um 13,00 US$ mittlerweile viermal angelaufen. Jedes mal kamen die Bullen hier zurück in den Markt.

Die Erholung seit dem letzten Freitag sieht allerdings noch sehr überschaubar aus und steht auf äußerst wackeligen Beinen. Ein Tagesschlusskurs unterhalb von 13,00 US$ dürfte daher einen weiteren Kursrutsch einleiten. Laut Rick Rule fehlt dem Sektor immer noch die finale Kapitulation. Das deckt sich mit meiner Ansicht.

Positiv und stützend ist die überverkaufte Stochastik. Der "MACD" hat aber erst kürzlich ein neues Kaufsignal erzeugt. Zudem bewegt sich der ETF in einem klar definierten Abwärtstrendkanal. Die 200-Tagelinie (18,49 US$) ist meilenweit entfernt und schon bis zur 50-Tagelinie fehlen aktuell 9,5%. Dass die Goldminen so einen Abstand in 2-3 Handelstagen locker aufholen können, ist bekannt. Dennoch halte ich Bodenbildungstheorien noch für verfrüht. Die Chance dazu ist da, aber erst Kurse über 14,40 US$ und vor allem oberhalb 16,00 US$ würden dieses Bild verfestigen.


5. Zusammenfassung & Konklusion

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Ich hatte in den letzten Monaten immer wieder den finalen Ausverkauf am Goldmarkt heraufbeschworen. Wirklich eingetreten ist er bis jetzt jedoch noch nicht. Vielmehr drücken die Bären den Goldpreis seit Monaten Schritt für Schritt weiter nach unten. Auf die immer wieder auftauchenden lethargischen Phasen folgte jedes Mal der nächste Kursrutsch. Alle Erholungen blieben bisher Makulatur. Der Bärenmarkt ist daher bis auf weiteres intakt.

Heftige zwischengeschaltete Erholungen müssen aber jederzeit eingeplant werden. Die sinnvollste Strategie in diesem Umfeld bleibt der Erwerb physischer Edelmetalle in markante Kursabschläge mittels klar definierten Limits.

Gleichzeitig steht die zunehmende Instabilität unseres Finanzsystems außer Frage. Die sich abzeichnende Baisse an den Aktienmärkten könnte die Zentralbanker schon bald zu neuen Liquiditätsmaßnahmen verführen. Mittel- und langfristig ist das alles sehr bullisch für den Goldpreis. Kurzfristig überwiegen aber die deflationären Kräfte, während gleichzeitig die Aktienmärkte wohl doch noch mal eine etwas größere Erholung auf die vorangegangenen Verluste starten könnten.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Goldedition vom 09.09.2015
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