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Gold statt Bankeinlagen

03.09.2015  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
Jetzt, wo es keinen Zins mehr gibt, wird das Gold zur ernsten Konkurrenz von Termin- und Spareinlagen bei Banken.

Warum sind die Zinsen so niedrig? Ökonomen stellen eine Reihe von Erklärungen bereit. Eine davon ist, dass die Flut der Ersparnisse den Zins auf die Nulllinie oder darunter zwinge. Doch überzeugen kann das nicht. Die Erklärung ist vielmehr ganz offensichtlich: Es sind die Zentralbanken, die durch ihre Markteingriffe die kurz- und langfristigen Zinsen künstlich niederdrücken.

So haben die Zentralbanken die Leitzinsen auf de facto null Prozent gesenkt. In Schweden und der Schweiz sind die Leitzinsen sogar negativ. Das übt bereits einen Abwärtssog auf die Langfristzinsen aus. Er wird verstärkt durch die Anleihekäufe der Zentralbanken. Dadurch treiben sie die Wertpapierkurse in die Höhe, senken also deren Renditen. Die Zinsen befinden sich in den Händen der Zentralbanken, werden von ihnen kontrolliert.

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Quelle: Bloomberg


Die künstlich gedrückten Zinsen bescheren Sparern, die auf traditionelle Sparformen setzten - Verluste: Die Politiken der Zentralbanken entwerten Termin- und Spareinlagen, Staats- und Bankanleihen, Rentenfonds und Lebensversicherungen, weil die Teuerungsrate vielfach bereits über den verbliebenen, kümmerlichen Renditen liegt.

Sparer werden also (zwangs-)entspart. Diese Entwicklung dürfte für die Goldnachfrage von erheblicher Bedeutung sein.


Eine begründete Abwägung

Fällt der Zins, so wird die Goldhaltung attraktiver: Der Ertrag nimmt ja ab, den man alternativ mit dem Halten von festverzinslichen Anlagen erzielen kann. Gold ist bekanntlich Geld, und es wird in der Regel (auch) nachgefragt, weil es als eine liquide, langfristig sichere Anlage angesehen wird. Damit steht es im Wettbewerb mit zum Beispiel Termin- und Spareinlagen bei Banken.

In Zeiten eines positiven Zinses hatten Bankeinlagen gewissermaßen die Nase vorn. Mit ihnen ließ sich ein positiver Zinsertrag erzielen, mit dem Halten von Gold nicht.

Das aber hat sich geändert. Bankeinlagen erbringen keinen Zins mehr. Ihr Zinsvorteil gegenüber dem Gold ist fort. Für Bankkunden macht es folglich Sinn darüber nachzudenken, ob das Halten von Termin- und Spareinlagen für sie überhaupt noch sinnvoll ist.

Was wären die Alternativen? Zum einen empfiehlt sich ein Wechsel von längerfristigen Bankeinlagen auf täglich fällige Giroguthaben. Dadurch erhöht sich die Liquidität, ohne dass dabei ein Zinsverlust eintritt.

Zum anderen wäre zu überlegen, ob nicht (ein Teil) der längerfristigen Bankeinlagen besser in Gold angelegt werden sollte. Dafür gibt es durchaus gute Gründe, wie die nachstehende Darstellung zeigen soll.


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