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Ein Scheck in jedem Briefkasten - Droht die globale Hyperinflation?

09.10.2015  |  Captain Hook
- Seite 3 -
Diese Überlegung wird vom Monatschart des DAX gestützt, dessen Aktien trotz der zunehmend aggressiven quantitativen Lockerungen der EZB weiter fallen. Was wäre, wenn die Fed ebenfalls neue QE-Maßnahmen einleitet und diesmal deren Umfang ausweitet, sodass das Geld nicht nur die Taschen die Oligarchen füllt, sondern auch weiter unten in der Nahrungskette ankommt? Das würde natürlich eine Reaktion auslösen (steigendes Preisniveau), doch falls die USA bereits den gleichen Ereignishorizont überschritten haben, wie Japan in den 1990er Jahren, wird das keine Rolle mehr spielen.

Die Verhältnisse der Schulden zu allen anderen Indikatoren erreichen zur Zeit täglich neue Rekordwerte und sind schon außer Kontrolle geraten. Könnte es vielleicht sein, dass die Kreditmärkte austrocknen, wenn diejenigen, die die Augen vor der Wahrheit verschließen, endlich erkennen, dass sie nichts von ihrem "Geld" zurückbekommen werden?

Dieser hervorragende Artikel von David Stockman lässt dieses Szenario auf jeden Fall wahrscheinlich wirken, und mehr noch, er warnt vor Stagnation. Denn Stagnation ist alles, was uns das Drucken von noch mehr Gel bringen wird. Wenn das System nicht "gereinigt" wird, bleibt die Schuldenblase in einer Art Zombie-Zustand am Leben, obwohl es besser wäre, sie platzen zu lassen. Sicher, die Menschen werden all das Geld zuerst lieben.

Aber vergessen Sie nicht, dass man damit nur versucht, Ihre Loyalität und Ihr Vertrauen zu kaufen. Am Ende können Sie sich nur selbst die Schuld geben. Ein weiterer Sprung nach oben in den Kurven der obenstehenden Charts und dann werden die Probleme wirklich beginnen. Die Edelmetall- und Rohstoffpreise haben dieses Mal das Potential, unkontrolliert zu steigen, während die Ereignisse ihren Lauf nehmen.

Die Frage lautet jetzt also "Steht uns eine Art globale Hyperinflation bevor?"

Was den zeitlichen Ablauf betrifft, sollten die Aktienkurse in dieser Woche aufgrund von Saisonalität und den aktuellen Ereignissen zwar schwach sein, aber nicht weit unter die August-Tiefs fallen, bevor zeitgleich mit einem erneuten Ohnmachtsanfall der Edelmetalle die nächste deutliche Aufwärtsbewegung einsetzt (siehe Technischer Hinweis).

Wenn in dieser Woche nichts anderes Ernstes geschieht, das die Schwachköpfe in New York zum verkaufen bewegt, dann gibt es ja immer noch die Masche mit der arbeitsunfähigen US-Regierung, die am Monatsende auf dem Programm steht. Denken Sie daran, dass das nur Pantomimen-Theater ist, mit dem dämliche Hedgefonds-Manager und die wenigen anderen überlebenden Spekulanten dazu gebracht werden sollen, Puts zu kaufen, damit sie anschließend aus dem Markt gedrängt werden können, wenn sich die Lage auf magische Weise wieder normalisiert (d. h. wenn die Schuldenobergrenze erneut angehoben und damit das Problem weiter hinausgeschoben wird.)

Diese Abfolge ergibt auch mit Blick auf Marktstimmung Sinn, denn die Aktien werden Ende September zuerst ihre August-Tiefs erneut ausloten, und wenn es im Oktober nicht zum Crash kommt, wird das die Bulllen noch optimistischer stimmen. Das Put/Call-Verhältnis wird dann bis Weihnachten noch weiter sinken, während die Kurven in den Abbildungen 1 und 2 die fünfte Welle der Fibonacci-Folge beschreiben. Was die Interpretation dieser beiden Abbildungen angeht, könnte ich auch falsch liegen.

Das gleiche technische Ergebnis, d. h. die Vervollständigung der fünften Fibonacci-Welle, könnte auch erreicht werden, indem die Edelmetallaktien schneller fallen als der Dow. Vorsicht ist dennoch besser als Nachsicht, vor allem wenn "total engagierte", also verrückte, US-amerikanische Preismanager involviert sind. Die idiotischen Hedgefonds hatten noch nie so viele Netto-Long-Positionen. Da ergibt es ja auch Sinn, zu denken, dass der CBOE Volatility Index (VIX) wieder daneben liegt, oder?

Wäre es nicht schön, wenn die Edelmetalle im November einen Boden bilden würden, wie schon im Jahr 2000? November-Tiefs haben die Tendenz, in diesem Sektor wichtige Wendepunkte zu markieren, falls Sie das nicht wussten. Dieser Prozess könnte zwar länger dauern (bis in den Dezember hinein), aber der Punkt ist, dass viele Spekulanten für den Oktober schwache Aktienkurse und Stärke bei den Edelmetallen erwarten, was auch aus den Put/Call-Ratios des Open Interest nach Ablauf der Optionen ersichtlich ist.

Genau darum wird es wahrscheinlich anders kommen. Wenn wir uns die anderen Schlüsselindikatoren anschauen, die wir immer Blick haben, dann stellen wir fest, dass die Put/Call-Verhältnisse des OEX, IYT, DIA, DJX, MNX und QQQ nach Ablauf der Optionen alle gestiegen sind. Wenn sich daran nichts ändert, wird das vorerst eine Unterstützung für die Aktien darstellen.

Wenn wir es ohne Börsencrash durch den Oktober schaffen, was laut den Abbildungen 1 und 2 auch so sein sollte, dann werden die Spekulanten erleichtert aufseufzen und aufhören, für die meisten Aktien Puts zu kaufen. Danach folgt nämlich eine saisonal bedingt starke Zeit, die uns genau die optimistische Marktstimmung bescheren sollte, die für eine Umkehr nötig ist.

Unternehmen und Eigenhändler werden in der Zeit der Jahresend- Bilanzverschönerungen wie wild kaufen, die Bildung eines Hochs könnte daher ungleichmäßig verlaufen. Sobald Weihnachten vorüber ist, sollte es für die Aktienkurse dann steil nach unten gehen, und genau in die andere Richtung für die Edelmetalle.

Die Put/Call-Ratios der wichtigsten Edelmetallmaßzahlen sind noch immer relativ niedrig und wenn das Szenario sich wie beschrieben entwickelt, dann sollte der Deckel vorerst auf den Preisen bleiben, sodass der Boden möglicherweise im November gebildet wird.

Für die Optimisten wäre das wie gesagt eine positive Entwicklung. Wenn der HUI die runde Zahl von 100 Punkten durchbrechen kann, könnte das die finale Kapitulation der bullischen Derivate-Händler auslösen und die Put/-Call-Ratio des Open Interest von ihnen befreien. Wir können nur hoffen.

Seien Sie also weiterhin vorsichtig. Wenn unsere Analyse nicht vollkommen fehlgeleitet ist, nähern wir uns einem bedeutenden Wendepunkt. Aber noch ist es nicht ganz soweit.


© Captain Hook
www.treasurechestsinfo.com


Der Kommentar wurde ursprünglich am 21. September 2015 auf www.treasurechestsinfo.com für Abonnenten veröffentlicht und am 05. Oktober 2015 auf www.safehaven.com veröffentlicht, sowie exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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