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Daten zur Rufrettung der FED Forward Guidance wären da

19.10.2015  |  Christian Vartian
Wo stehen wir im Datenbild?

Die laufende Berichtssaison zeigt eher schwache Unternehmensergebnisse. In der Folge ergeben sich immer wieder Gewinnmitnahmen, weil bei einem bestimmten Aktienkurs sinkender Gewinn ganz einfach die Dividendenrendite senkt.

Andererseits sind Aktien für große Pensionsfonds das einzige Fluchtbecken, falls Anleihenkurse nachgeben. Anleihenkurse geben nach, wenn Zinsen steigen.

Ob Zinsen steigen, ist aufgrund des nunmehr 2 ½ Jahre währenden Theaters an Forward Guidance des FOMC noch immer unsicher.

Diese Woche trug absolut nicht zur Klärung bei. Zuerst kamen die US- Retail Sales Ex-Auto mit -0,3% vs. 0,4% Konsensus schlechter. Der Core PPI (Produktionspreisindex) kam mit -0,3% vs. +0,1% Konsensus viel schlechter als erwartet. Beides spricht gegen eine nahe Zinserhöhung. Vgl. Sie bitte eine vorangegangene Nummer des HAM, welcher exakt einen von Janet Yellen minutiös wissenschaftlich erklärte Phillips-Kurve analysierte und aus Yellen´s eigenen Kriterien herleitete, was sie denn aufgrund der Industriezahlen nicht zu können indirekt sagt.

Dann kam der Core CPI (Konsumentenpreisindex) mit 0,2% vs. 0,1% Konsensus doppelt so hoch wie erwartet und die Weekly Initial Jobless Claims mit 255K vs. 269K Konsensus besser als erwartet und auf extrem niedrigem Niveau.

Wir hatten dies letzte Woche erläutert, es liegt am Auseinanderlaufen der Sektoren Bau (steht nicht unter Importkonkurrenz) einerseits und Industrie (steht unter Importkonkurrenz) andererseits. Ein unter Importkonkurrenz stehender Sektor ist negativ betroffen, wenn der Wechselkurs steigt. Ein nicht unter Importkonkurrenz stehender Sektor ist nicht betroffen, wenn der Wechselkurs steigt. Eine US-Zinserhöhung würde den Wechselkurs des USD massiv weiter steigen lassen.

Faktisch spricht der US-CPI mitsamt dem Bausektor eindeutig laut den eigenen Kriterien des FOMC für eine Zinserhöhung noch im Oktober, während der Industriesektor mitsamt dem US-PPI absolut gegen eine Zinserhöhung spricht. Und dies beides nach den selbstgewählten Kriterien des FOMC selbst.

Nun zum Zeitpunkt. Natürlich könnte das FOMC auf seiner Dezember-Sitzung die Zinsen erhöhen, nur böten die damit einhergehenden Marktauswirkungen dann bis zum Jahres- und Quartalsendstichtag für die Finanzwirtschaft keinerlei Reaktionszeit mehr. Die Verluste bei den Anleihen-Sekundärmarktkursen würden in das Jahresendergebnis eingehen.

Nachdem das Hauptmotiv des FOMC für eine Zinserhöhung natürlich genau die Not der US-Pensionsfonds ist, die daraus entsteht, dass eben fast Nullzinsen vorherrschen und somit keine vernünftigen Renditen im Anleihebereich erzielt werden können, wäre es verwunderlich, wenn gerade diese von der FED mit einer Zinserhöhung im Dezember in ärgste Not gebracht würden.

Andererseits hat die FED mit ihrer Forward Guidance, welche nun gefühlt eine Ewigkeit lange eine Zinserhöhung ankündigte und nie durchführte, den Bedarf, ihr Gesicht zu wahren und wenigstens einmal um 0,25% anzuheben.

Die hereinkommenden Daten zum Industriesektor der USA werden aber immer schlechter, es läuft also bei der Rufwahrung die Zeit davon.

Daher spricht viel für Oktober.

Genau das denkt das Smart Money derzeit. Es überwiegt beim Smart Money wieder die Angst vor der Zinserhöhung und somit fließt Geld von Anleihen in Aktien. An den zuletzt etwas nachgegeben habenden, korrekter formuliert den Impuls nach Überschreiten der beim Gold extrem wichtigen 1155 $ (61,8%) und der fast noch wichtigeren 1180 (Multiple Low) vermissen lassenden Edelmetalle sieht man, dass das Big Money hier noch schwankt.

Noch fließt im Saldo also in diesem Zusammenhang nur wenig Geld aus den Edelmetallen seit Freitag dabei ab. Noch.


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