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Manipulation der Edelmetallmärkte: Die entscheidenden Hintergründe

10.11.2015  |  Steve St. Angelo
- Seite 3 -
Die folgenden Informationen stammen aus einem Artikel, den ich bereits 2014 veröffentlichte:

Die jährliche Silberproduktion der chinesischen Tang-Dynastie (618-907) belief sich beispielsweise auf etwa 25.000 Tael, wobei 1 Tael 1,21 Unzen entspricht. Eine Fördermenge von 25.000 Tael entspricht also 30.250 Unzen Silber im Jahr. Verglichen mit der Silberproduktion im antiken Griechenland, wo von 600 v. Chr. bis 300 v. Chr. schätzungsweise 25 Mio. Unzen bzw. 80.000-100.000 Unzen Silber im Jahr gefördert wurden, ist das eine unbedeutende Zahl.

In dieser Zeit (600-300 v. Chr.), als die Griechen das Silber der gewaltigen Lagerstätten der Region Laurion abbauten, betrug die Bevölkerungszahl etwa 8-10 Millionen. Es wurde also genügend Silber produziert, um jeden griechischen Bürger mit etwa 2-3 Unzen Silber zu versorgen. Das ist, wie gesagt, nur eine Schätzung.

Vergleichen Sie das nun mit der chinesischen Tang-Dynastie, die fast 1.000 Jahre später 30.000 Unzen im Jahr bzw. ca. 9 Mio. Unzen innerhalb der rund 300 Jahre ihres Bestehens (618-907 n. Chr.) produzierte - für eine Bevölkerung von 50-80 Millionen.

Wir können also festhalten, dass Silber zu selten war, als dass ein typischer Chinese es als Währung hätte verwenden können. Später allerdings, als im Bergbau und Hüttenwesen technologische Fortschritte erzielt wurde, stieg die Silberproduktion Chinas stark an und das Edelmetall gewann an Bedeutung als Tauschmittel und Währung.

Und obwohl Kupfer und Eisen zur Prägung der alten chinesischen Münzen verwendet wurden, beruhte der Wert dieser Münzen auf ihrem Metallgehalt. Chinasage.info schreibt Folgendes zur Geschichte des chinesischen Geldes:

"Die 700 Jahre andauernde Zeit der Wuzhi-Münzen, in der sich der Wert der Münzen einzig nach ihrem Metallgehalt richtete, ging zu Ende. Die neuen Münzen waren 200 Jahre lang in Gebrauch und wurden auch Japan, Korea und Vietnam verwendet. Ab dem Jahr 850 förderten acht Kupferminen alles zur Münzherstellung nötige Kupfer. Einhundert Prägestätten waren damit beschäftigt, 327.000 Stränge mit je 1.000 Münzen zu produzieren. Jeder Strang wog 6,4 Pfund und entsprach wertmäßig etwa einem Liang (einer Unze) Silber, einem Ballen Seide oder einem Scheffel Getreide. Münzgeld begann, den 'Ballen Seide' als allgemein verwendete Währungseinheit abzulösen."

Wenn wir davon ausgehen, dass jeder Münzstrang aus Kupfer 6,4 Pfund wog, entspräche das bei den derzeitigen Kupferpreisen (2,22 USD je Pfund) einem Wert von 14,21 USD. Ein Strang chinesischer Kupfermünzen im Wert von 14,21 USD (nach dem reinen Metallwert) entspräche somit aktuell fast dem Preis für eine Unze Silber von 14,95 USD. Wie können also sehen, dass Münzen selbst im alten China aufgrund ihres Metallgehaltes ein Mittel zur Wertaufbewahrung darstellten.

Armstrong schreibt weiterhin, dass während der frühen chinesischen Dynastien auch Papiergeld verwendet wurde. Das ist zwar korrekt, aber das Papiergeld basierte (angeblich) auf einer Art der Deckung durch physische Metalle. In einem Artikel über die Geschichte des chinesischen Sycee heißt es:

"Als das Chinesische Reich beschloss, wie seine früheren Feinde - die südlichen Sung und die Jin - auf Papiernoten umzusteigen, wurde die Zirkulation von Silber als Zahlungsmittel eingeschränkt und teilweise sogar verboten.

Diese vorübergehende Entwicklung führte jedoch nicht dazu, dass Silber weniger begehrt wurde. Die unbegrenzte Ausgabe von Papiernoten durch die Regierung verursachte eine hohe Inflation und in dem Teil, der vom Mongolischen Reich übrig geblieben war, nutzte die Bevölkerung im Privaten heimlich Silber statt der entwerteten Papierwährung als Tauschmittel. Das Edelmetall wurde von den Menschen kontinuierlich in seiner Funktion als Geld verwendet und teilweise gingen sie sogar zum Tauschhandel über, statt Geschäfte in der abgewerteten Papierwährung abzuwickeln.

Diese Situation bestand über mehrere Jahrzehnte, bis der Kaiser Yin Zhong (1435-1450, 1557-1464) das Silberverbot aufhob. Anschließend war Silber in China wieder in großen Mengen in Umlauf und fast alle der noch erhalten Barren aus der Ming-Dynastie stammen aus dieser Zeit.

Historischen Berichten zufolge erhielten Beamten in der späten Ming-Zeit ihr Gehalt zu 10% in Bargeld-Münzen und zu 90% in Silber. Chinesen aller gesellschaftlichen Schichten verwendeten damals Silber zum Abschluss von Handelsgeschäften."


Der Wert der alten chinesischen Münzen richtete sich nach dem Metallgehalt. Vergleichen wir das nun mit der aktuellen Währung der Vereinigten Staaten. Nach Angaben der Fed hat das für die Ausgabe von Währung und Sicherheiten zuständige Treasury Bureau of Engraving and Printing im Jahr 2014 Banknoten im Wert von 111,4 Milliarden USD herausgegeben und die Prägestätte U.S. Mint hat Münzgeld im Wert von 783 Mio. USD hergestellt.

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Der obenstehende Chart illustriert, wie hoch die Menge der ausgegebenen Papierwährung (gemessen an ihrem nominellen Wert) im Vergleich zum Wert der Münzen war. Noch faszinierender ist der Unterschied bei den Produktionskosten von Papiergeld und Metallmünzen. Die Herstellung von Federal Reserve Notes im Wert von 111,4 Milliarden USD kostete im vergangenen Jahr 657 Mio. USD, während das Prägen von Münzgeld im Wert von nur 783 Mio. USD ganze 494 Mio. USD kostete.

Die Produktionskosten in Höhe von insgesamt 1,2 Milliarden USD entsprechen also nur 1% des Gesamtwertes von 112,2 Milliarden USD der im letzten Jahr herausgegebenen Münzen und Banknoten. Die alten Chinesen wären vermutlich ziemlich neidisch auf diese Fähigkeit zur Geldschöpfung.

Doch kommen wir nun zurück zur Manipulation der Edelmetallmärkte.


Der entscheidende Faktor: Der wahre Grund für die Edelmetall-Manipulationen

Im Hinblick auf Geld schreibt Martin Armstrong Folgendes:

"Die Theorie, dass Geld greifbar sein muss, zerstört jede Freiheit. Es ist Nonsens. Mit Ihren Anlageentscheidungen sichern Sie sich gegen die Regierung ab. Geld ist kein Wertaufbewahrungsmittel, denn seine Kaufkraft steigt und fällt mit dem Auf und Ab der Wirtschaft."


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