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Weniger Euro, mehr Gold

22.11.2015  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
Negativzinsen und Euro-Geldmengenflut schwächen den Euro-Außenwert. Anleger müssen dem "Euro-Klumpenrisiko" ausweichen.

Der Außenwert des US-Dollar befindet sich wieder im Höhenflug. Vertrauen in die US-Wirtschaft lässt die Nachfrage nach dem Greenback steigen. Insbesondere der Euro ist zusehends unter Abwertungsdruck gegenüber dem US-Dollar geraten. Ein Grund dafür ist sicherlich der Zinsvorteil, den der US-Dollar gegenüber dem Euro jetzt schon besitzt.

Es könnte allerdings noch schlimmer kommen. Derzeit mehren sich die Hinweise, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Einlagezins - er liegt derzeit bei -0,2 Prozent - wohl noch weiter in den Negativbereich treiben wird (vermutlich schon im Dezember). Das wiederum wird das gesamte Zinsniveau im Euroraum weiter in Richtung Nulllinie zerren - und vielfach vermutlich sogar darunter; schon jetzt sind die Renditen der deutschen Staatsanleihen mit Laufzeit bis zu sechs Jahren negativ.

Verbunden mit den fortgesetzten Anleihekäufen rührt die EZB einen "Abwertungs-Cocktail" zusammen: Die Kapitalflucht wird nicht nur durch zusehends niedrigere beziehungsweise negative Renditen angeheizt, sondern auch durch eine sie begleitende Euro-Geldmengenschwemme. Die Hoffnung, durch eine Euro-Wechselkursabwertung ließe sich die Euro-Konjunktur anschieben, dürfte sich als illusorisch erweisen.

Was bleibt ist ein negativer Effekt auf die reale Einkommens- und Vermögenslage: Die Kaufkraft im Euroraum wie auch außerhalb schwindet (beziehungsweise fällt geringer aus im Vergleich zu einer Situation, in der die Geldmenge nicht ausgeweitet worden wäre).

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Quelle: Bloomberg


Zusätzlich belastend für die Euro-Währung könnten sich die politischen Folgen des Anti-Terror-Kampfes erweisen. Zum einen durch einen weiteren Verlust bürgerlicher und unternehmerischer Freiheiten. Zum anderen durch einen neuerlichen Verschuldungsdrang der Staaten, finanziert durch eine zusätzliche Geldmengenschaffung der EZB. Was bedeutet das für die Anleger?

Was das Halten von liquiden Mittel betrifft, sollte man das Euro-Klumpenrisiko meiden - und beispielsweise auch US-Dollar, Schweizer Franken und natürlich auch Gold - das ultimative Zahlungsmittel - halten. Denn der Wert des Goldes kann weder durch eine willkürliche Vermehrung der Euro-Geldmenge noch durch Zahlungsausfälle ruiniert werden.


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Quelle: Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH



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