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Das Gold/Silber-Verhältnis als Grundlage einer Investitionsstrategie

30.01.2016  |  Bron Suchecki
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Sie werden bemerken, dass eine Orientierung am Gold/Silber-Verhältnis zu Beginn des Jahres 2011 dazu geführt hätte, dass Sie den Anstieg des Silberpreises um 50% verpasst hätten. Zuerst stieg Gold zwar ebenfalls, aber wie Sie sehen, sind sowohl Gold als auch Silber in der folgenden Zeit gefallen, während das Verhältnis im Verlauf von vier Jahren von 45 auf 75 gestiegen ist.

Das Signal hat insofern funktioniert, als sich der Goldkurs in dieser Zeitspanne nicht ganz so schlecht entwickelte, wie der Silberkurs: Zwischen Februar 2011 und November 2014 wurde bei Gold nur ein Minus von 15% verzeichnet, während Silber um 49% fiel.

Ein anderer möglicher Einwand ist, dass es keine Garantie dafür gibt, dass die eingezeichneten Kursspannen (oder Handelsspannen im Allgemeinen) auch in Zukunft hilfreich sein werden.

Sie werden feststellen, dass es vor Mitte der 1980er Jahre sinnvoll war, bei einem Gold/Silber-Verhältnis von 30 Gold zu kaufen und bei 40 wieder auf Silber umzusteigen. Dann hätten Sie allerdings 1983, als das Verhältnis auf 40 gestiegen war, Silber gekauft und dann darauf gewartet, dass es, wie schon so oft in den zwölf Jahren zuvor, wieder auf 30 fällt. Allerdings hat das Verhältnis diesen Wert in der Folgezeit nicht mehr erreicht, sondern ist stattdessen bis zum Jahr 1992 bis auf fast 100 geklettert.

Dieser Chart sollte deutlich machen, dass sich in der Zeit zwischen der Mitte der 1980er Jahre bis zum Beginn der 1990er am Gold- oder Silbermarkt eine strukturelle oder fundamentale Wandlung vollzogen hat, die dazu führte, dass sich das Verhältnis zwischen den beiden Edelmetallen langfristig änderte. Die strukturelle Änderung war möglicherweise die Entscheidung der Vereinigten Staaten, ihre strategischen Silberreserven zu verkaufen (siehe folgender Chart).

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Wie Sie sehen, erhöhte sich ab 1985 die Geschwindigkeit, mit der die USA ihre Silberbestände reduzierte. Das war etwa zur gleichen Zeit, als das Gold/Silber-Verhältnis seinen dramatischen Anstieg auf 100 begann. Als die Höhe der Silberreserven dann 1993 ihren ersten Tiefpunkt erreichte, fiel das Verhältnis wieder auf unter 90 (und ist seitdem auch deutlich unter diesem Wert geblieben).

Die Lehre daraus ist, dass Sie das Gold/Silber-Verhältnis nicht allein auf Basis der geschichtlichen Werte zum Handeln verwenden sollten. Damit diese Maßzahl sich als hilfreich erweist, ist auch ein gewisses Hintergrundwissen über die Beziehung der beiden Edelmetalle zueinander nötig und darüber, ob die Grundlagen, auf denen das Verhältnis beruht, auch in Zukunft Gültigkeit haben werden.


© Bron Suchecki



Dieser Artikel wurde am 4. Januar 2016 auf www.research.perthmint.com.au veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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